Das Schutz-Rache-Spiel

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Lucky munterte seinen besten Freund auf: "Guck nicht so blau. Ich finde den Typen und mach ihn selbst kalt, da kannst du mir vertrauen. Jetzt wissen wir ja Bescheid, dass er ein Teil des Drogen-Kreises ist". Doch machte er es mit seinem Spruch nicht gerade besser, da Koi ein schmerzendes, blau geprügeltes Gesicht hatte. Daher knurrte er ihn sauer an: "Ich denke, ich fahre für den Rückweg mit Ilus". "Nein, warte. Sorry, war etwas böse", hielt er ihn auf. Ilus trat hinzu: "Die Entscheidung soll jetzt getroffen werden, wir sind eine Stunde schon im Verzug. Ich will nicht, dass die beiden Wildkatzen sehen, wie wir zurückfahren wollen". Schnaubend setzte sich Koi mit seiner Tasche dann doch in den Lambo. Gerade wollte Ilus auch in seinen Wagen steigen, da sah er, wie Henry auf der Motorhaube saß und Bilder von sich machen ließ. Dexter als Fotograf fragte etwas gereizt: "Haben wir jetzt genug? Kein einziges ist verschwommen, keine Sorge". Henry streikte: "Was, wenn die Sonne falsch in die Linse gefallen ist?". "Ich habe schon einen Job in einem Mode-Magazin gehabt. Sag mir nicht, ich wüsste davon nichts", murrte er etwas.

Unbemerkt schlich Ilus sich auf den Fahrersitz und ließ die Vorderachsen kurz hochspringen, sodass Henry sich erschreckte. Lachend stieg Dexter gefolgt von Henry ein. Shota saß auch wieder im Auto, doch hatte er sein Gesicht vor Trauer im Kissen versteckt. Ilus sah zum Lamborghini rüber, wo Koi besorgt und wütend zugleich im Rückspiegel zu seinem Bruder sah: "Sag ich doch. Er ist für dich da, wenn du nicht hinsiehst". Danach startete er den Motor und verschwand ziemlich schnell vom Parkplatz: "So, Abfahrt".

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Aufgebracht haute Koi auf den Drucker: "Weshalb funktioniert die Scheiße jetzt nicht?!". Ilus wies an: "Deine Ungeduld macht unsere Geräte auf Überlebenschance kaputt". Nur noch wütender wollte er dagegen treten, da schob Lucky ihn weg: "Hey, hey, hey. Immer mit der Ruhe". Shota stand auf, nahm sich seinen Bruder und ging mit ihm nach draußen. Seufzend stützte Ilus sich auf seiner Hand ab: "Ich hasse es, wenn ich ihnen nicht helfen kann...". Dexter ermutigte ihn: "Deine Einstellung ihnen gegenüber ist wunderbar. Nicht jeder hat einen Chef wie dich - Noch besser einen Freund wie dich". Und wieder mal konnte Henry das ekelhafte Gefühl in ihm nicht los werden. Zigz stellte sich hinter ihn: "Du schiebst wieder eine Szene". Er murmelte: "Hat Ilus nicht eine klare Anweisung gegeben?". "Ich weiß, auf was du eifersüchtig bist. Wenn Shark es schon geschafft hat, dann wird Ilus dir deinen besten Freund auch nicht klauen. Wäre halt schön, wenn du dir mal Sorgen darum machen würdest, ob man dir Ilus abgreifen könnte. Stattdessen bist du besorgt, dass man dir Dexter weg nimmt. Was geht eigentlich in deinem Kopf vor sich? Versuchst du Ilus nur zu verdrängen?", stellte er ihn zur Rede.

Zischend lief Henry die Treppe rauf: "Du hast doch keine Ahnung! Hör auf, vermeintlich meine Gefühle lesen zu wollen!". Auf einmal war Zigz Selbstsicherheit weg und er kratzte sich flüsternd am Hinterkopf: "Oder liege ich falsch?". Dexter sank angestrengt seinen Kopf: "Manchmal ist er eine undefinierbare und harte Nussschale... und wir scheinen alle eine Nussallergie zu haben". Ilus setzte nach: "Will irgendjemand die Atemnot heute riskieren?". Dexter schüttelte mit dem Kopf: "Irgendwie habe ich im Gefühl, dass ich heute nicht mit ihm reden kann". Etwas traurig neigte Ilus sich zu seinem Pult vor: "Ich will ihn abends doch einfach nur wieder in meinen Armen halten...".

Shota und Koi kamen zurück, beide wirkten viel entspannter. Zuletzt sagte Shota noch zu seinem kleinen Bruder: "Wir sind halt beide hoffnungslos, aber wenigstens haben wir uns gegenseitig". Sie sahen Lucky an, wie er gerade den Drucker wieder zum Laufen gebracht hatte. Da fügte Shota hinzu: "Und du hast auch noch den Zwerg da". Mal wurde er nicht wütend, sondern er grinste Koi an: "Du hast zwei Kabel vertauscht". Koi zuckte mit einem Auge und murrte zu Shota: "Ja, ich weiß den Besserwisser sehr zu schätzen". Es wieder gut machend drückte Lucky ihm eine kleine Box in die Hand: "Du wirkst so gestresst, seitdem du kein Handy mehr hast. Das war das Letzte von diesem Modell, was sie noch im Laden hatten". Bedeppert und schief lächelte Koi leicht. 

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