Am nächsten Tag war nicht nur das Wetter sonniger, die Stimmung wirkte fröhlicher. So unheimlich das Gebäude auch war. Im ehemaligen Wartebereich der Anstalt hielten sich die zweite und dritte Liga auf. Auch Emily, welche von Faye schräg angeschaut wurde: "Woher kommt denn das blaue Auge?". "Voreiligkeit", antwortete sie knapp. Als Ilus laut grüßte: "Leute, herhören", zuckte Emily zusammen. Faye wurde nur stutziger: "Hast du dich gerade erschrocken?". Die Blicke vom weißen Tiger und dem schwarzen Panther trafen sich, woraufhin Emily leiser wurde: "Ich respektiere ihn". Rasend stand Faye auf und ließ Ilus nicht zu seiner Mannschaft sprechen. Sie attackierte ihn, was Ilus abblockte. Aus Wut versuchte sie weiter gegen ihn anzukommen: "Weshalb hast du sie geschlagen?!". Emily sah schon, wie viele ihre Waffen zückten, um ihren Chef zu verteidigen. Sie rief: "Lass es sein! Setz dich! Ich habe unüberlegt provoziert!". Schnaufend ließ sie ab, behielt ihn aber weiterhin im Blick.
Die Gang dachte schon, Ärger von Ilus zu bekommen, als er anfing mit: "Emily hat mir erzählt, wie ihr ihr in den letzten Tagen geholfen habt, diesen Drogenverband zu bekämpfen. Ich habe mir sagen lassen, dass ihr außerordentlich gut gekämpft habt und niemand zu schaden kam. Wohl wäre der Plan jetzt so weit voran geschritten, dass man das Hauptquartier angreifen könnte". Unsicher sahen sich die Mitglieder an und hatten Angst, dem Tiger in die stechenden Augen zu schauen. Überraschender weise sagte er zu: "Ihr dürft mitmachen, wenn ihr euch sicher genug seid und euren Fähigkeiten vertraut". Lächelnd sahen sie sich gegenseitig an. Plötzlich setzte Ilus nach: "Die erste Liga wird dabei kein Teil der Mission sein. Wer nicht verstanden hat, dass sie jetzt ganz dringend Ruhe brauchen und nicht mehr in der Lage sind, eine Waffe in die Hand zu nehmen, ist blind und verblödet". Derweil starrte er Emily sauer an.
"Ihr seid für die nächsten zehn Stunden entlassen", beendete Ilus seine Durchsage und ging den Flur wieder runter. Faye ging zu Emily rüber und glaubte nicht, was sie gerade sah: "Du willst mir doch nicht ernsthaft verkaufen, dass du jetzt Angst vor ihm hast". Sie schüttelte mit dem Kopf: "Du verstehst es nicht richtig. Ich respektiere, was er ist. Eventuell habe ich ihn doch unterschätzt". "Das ist dir noch nie passiert", lachte Faye fast schon. "Ich habe unterschätzt, wie wichtig ihm jeder einzelne aus dieser Gang ist. Ich denke, ich müsste mir vorstellen, wenn es mehrere von dir gäbe. Mir war einfach nicht bewusst, dass so viele Menschen auf einmal für einen selbst wichtig sein können. Es ist meine Schuld und ich habe ihn versehentlich an einem wunden Punkt provoziert. Ich werde es sicherlich nicht erneut versuchen. Mich überrascht es selbst, dass mir nur ein Blick Unsicherheit geben kann", erklärte sie.
Ihre Unterhaltung wurde von Shota gestört, welcher einfach rein platzte: "Hey Girls". Emily ergänzte: "Vor allem, wenn er solche Leute anleitet". Ihm gegenüber hatte Faye eine positive Einstellung: "Ach, manchmal habe ich das Gefühl, dass er mein verlorener Zwilling ist". "Du willst nicht Yasuos Geschwisterkind sein", hob Shota die Augenbrauen und sah dann auf ein Klemmbrett, das er in seiner Hand hielt, "Faye, ich muss dich fragen - Woher hast du diese Schuhe?". Sie verhandelte: "Verrätst du mir ein Geheimnis über Koi?". "Ich gebe dir zehn Dollar", streikte er ab. Mit den Augen rollend streckte sie ihre Hand aus: "Primark". Er gab ihr das Geld und ein Geheimnis: "Wunderbar. Er findet deinen Wagen toll. Ihm tat es etwas weh, als er deine Frontscheibe durchschießen musste". "Hilft mir nicht viel weiter, aber ich weiß deine Zusammenarbeit zu schätzen", lächelte sie. Emily fragte nach: "Habt ihr euch befreundet?". "Sag es nicht Ilus, oder Koi. Sonst sehe ich wie du aus", stand sie auf und zog die Schultern hoch.
Im Zimmer, wo die erste Liga ruhte, starrte Koi gelangweilt an die Decke, Lucky lag schlaff da und Shark und Zigz schliefen immer noch. Henry überwachte alle und deren Gesundheit. Eigentlich rechnete er damit, dass Fischkopf nochmal für einen Check-Up rein käme, stattdessen trat Arrow ein: "Moin". Koi atmete auf: "Gott sei Dank. Deine Sohlen hören sich wie die Turnschuhe von Boobs McKenzie an". Obwohl er mittlerweile über 40 Grad Fieber hatte, Lucky musste lachen. Henry fragte ihn: "Brauchst du etwas?". "Ich will nur mit Koi reden", winkte er ab und setzte sich neben sein Bett. Herzlich hieß er ihn Willkommen: "Worüber möchte mein GTA-Alliierter denn reden?". "Ja, also wegen Boobs McKenzie... Vielleicht solltest du ihr doch mal eine Chance geben", hielt er sich direkt. Schon wurde er raus geschickt: "Ich hacke deinen Account, klaue deine Daten und veprügel dich, sobald ich wieder in der Lage dazu bin". "Komm schon. Keine Ahnung, wie ich das besser sagen soll als... Mach mal", war er ahnungslos. Koi zeigte streng auf die Tür: "Ich hoffe, dass beide Seiten deines Kissens warm sind und dass dir beim Händewaschen die Ärmel runter rutschen". Arrow versuchte es weiter: "Aber-". Nur deutlicher zeigte er auf die Tür: "Geh".
Aufgebend ging er wieder: "Ach, ihr seid doch komisch. Warum können nicht einfach alle Single bleiben?". Lucky spielte nuschelnd den Besserwisser: "Ich hab dir gesagt, mit dem stimmt etwas nicht. Ich hab's... euch allen gesagt...". Besorgt wand sich Henry an ihn: "Brauchst du vielleicht nicht doch eine Paracetamol? Du hörst dich n-". "NeeeEEEiiiIIIeen", quengelte er. Auf einmal kam Faye durch die Tür. Aufgebracht rief Koi in den Flur Arrow nach: "Na toll! Du hast das Böse heraufbeschworen! Danke dir!". Hinter sich zog Faye Shota und rechtfertigte sich: "Er wollte wissen, wo du bist". "Brüderchen", funkelte Shota ihn an und hüpfte zu ihm rüber. Unbedacht setzte er sich auf das gebrochene Bein, woraufhin Koi den Blick stark verzog, in hohen Tönen quietschte und nicht mehr reden konnte. Der ältere Bruder wusste noch nicht, welches Bein gebrochen war: "Stimmt etwas nicht?". Faye wieß ihn an: "Du solltest-". Koi bekam kaum Luft, während er scheuchte: "Geh... runter!".
Als Henry eingreifen wollte, schubste Koi seinen Bruder schon weg, in Faye rein. Es rumste, als beide gegen die Wand prallten. Das Geräusch wurde von Kois Wimmern begleitet. Henry lief los: "Ich hole Fischkopf. Das kann nicht gut sein". Shota entschuldigte sich erst knapp bei Faye, weil sie auf den Boden fiel, und dann ausführlich bei seinem Bruder. Lucky bemerkte, wie Faye den Boden irritiert und orientierungslos abtastete. Stutzig setzte er seine überfieberten Gedanken zusammen: "Du trägst Kontaktlinsen?". Sie fühlte sich direkt angegriffen: "Was? Hast du etwa genug Karotten im Leben gegessen, dass du jetzt perfekte Augen hast? Man sieht die Nebenwirkungen in deinen orangenen Haaren". "Eh?", war er verwirrt. Knurrend verließ sie das Zimmer, lief aber erst mal in den Türrahmen rein.
~~~
Bei Nachteinbruch kam Ilus auch mal wieder und legte erschöpft seine Waffe zur Seite. Henry lächelte: "Du bist sicher zurück, das ist toll". "Dieser Drogenverband hat es in sich. Und Emilys Kommandos sind anspruchsvoll", er dehnte seinen Nacken und seine Schultern. Ehe Henry antwortete, sprach Zigz dazwischen: "Ich weiß, was du sagen willst. Behalte es bitte für dich". "Willst du wieder einschlafen?", murrte Henry. Doch Ilus war froh, dass Zigz und Shark wieder aufwachten. Auch wenn es bei Shark erforderte, dass Dexter mit den ganzen Tieren ankam. Seitdem ließ Shark die Tiere auch nicht los und Dexter leistete ihm Gesellschaft. Erleichtert schmunzelte Ilus: "Immerhin seid ihr wohlauf". Koi dachte rachsüchtig an Shota zurück.
Wo er so schön an ihn dachte, kam er mit seinem Klemmbrett wieder. Ilus war etwas verwundert: "Primer? Es ist doch noch nicht Zeit, die Rechnungen zu besprechen". "Deswegen bin ich nicht hier. Ach, Dexter. Wie alt warst du nochmal?", lief er am Chef vorbei. Er war nicht ganz sicher, was er von ihm wollte, antwortete aber: "Fast zwanzig". "Ugh, unglaublich jung, stimmt ja", er kritzelte auf dem Klemmbrett rum. Koi brummte ihn an: "Du wolltest doch nur mit Männern deines Alters oder älter ausgehen". "Sei jetzt nicht ständig sauer auf mich. Ich bin nun in einer Phase angekommen, wo ich meine Möglichkeiten überdenken sollte. Das Gefängnis hat mir neue Wege erleuchtet", hob er die Nase. Dexter riss die Augen auf: "W- was?". Zigz erinnerte sich, dass er so alt wie Shota war und nutzte seine Bettdecke als Mittel, um unsichtbar zu werden.
Shota bemerkte das: "Oh, tu nicht so. Mir ist Aussehen immer noch wichtig. Und du bist vergeben, sowas mach ich nicht". Henry knurrte: "Ich hoffe, du hast Dexter trotzdem schon von deiner Liste gestrichen". Ilus war auch nicht ganz zufrieden damit: "In diesem Zimmer hast du für deine Suche keine Erfolgschancen". "Immer langsam", hob Shota die Hand und blieb stur, "Shark, du warst do-". Unterbrechend packte Shark ihn am Hals und drohte: "Vergiss es...!". Er schnürte ihm nicht die Luft ab, aber Shota bekam dennoch weiche Knie: "A- aber warum denn? Es ist doch nur ein Kompliment". "Ich weiß, was ich will. Nicht du", machte er deutlich und schubste ihn weg. Von allen gab es erst mal erschrockene Blicke. Koi wies an: "Das kann nicht dein Ernst sein. Komm am besten nie wieder in diesen Raum zurück". Ilus schüttelte den Kopf, um den Schock loszuwerden, und schob Shota raus: "Du hast ihn gehört. Ich stimme zu". Er hielt sich am Türrahmen fest: "Warte! Lucky! Du bist gerade mal ein Jahr-!". Mit Kraft drückte Ilus ihn weg und zog die Tür zu. "Ew...", nuschelte Lucky gegen sein Kissen.
DU LIEST GERADE
Generation Antihero 3
Action~BoyxBoy~ und ~BoyxGirl~ Für eine Minute hat Straßen-Gangleader Ilus endlich keine Feinde mehr und kann atmen... bis Koi und Lucky ein neues großes Problem anschleppen. Wer seine Feinde tötet, sollte auch im Auge behalten, wer hinter ihnen steht. Ra...