Kapitel 5

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Ich guckte nicht schlecht als ich die doch so modernen Duschen sah. Das Wasser war auch angenehm warm. Da mussten die Erschaffer wohl Gnade mit uns gehabt haben, dachte ich.
Als ich schließlich fertig war, fiel mir ein großer Spiegel auf, der über dem Waschbecken hing. Ich stellte mich davor, und erst dann wurde mir klar, dass ich mich ja noch nie selbst gesehen hatte, weil ich ja keine Erinnerungen an mein früheres Leben hatte. Gut sah ich aus, das musste man mir lassen. Ich hatte braune, schulterlange Haare und grüne Augen. Ein paar Sommersprossen hatte ich auch auf der Nase. Ich war recht klein, das merkte ich erst jetzt, aber das war okay für mich. Allerdings sahen meine Haare ziemlich struppig aus, also suchte ich nach einer Haarbürste, die ich erstaunlicher Weise tatsächlich fand.
Frisch gemacht und gut gelaunt lief ich aus dem Bad in Richtung Wiese, als mir Newt wieder einfiel. Suchend nach einer Antwort ging ich zur Küche und fragte Frypan wo er steckte. „Er und Minoh sind vor ein paar Stunden auf ins Labyrinth.", klärte Frypan mich auf, der gerade Möhren fürs Abendessen schnitt. „Du musst Hunger haben, hast ja 2 Mahlzeiten verpasst.", er reichte mir einen Apfel. „Danke, Frypan." Er lächelte. „Hast du schon einen Job gefunden?", fragte er neugierig. „Einen Job? Nein.", entgegnete ich. „Solltest du mal machen. Jede helfende Hand wird gebraucht. Umso mehr, desto besser.", zwinkerte er mir zu. „Wo werde ich denn gebraucht?", fragte ich und biss von dem Apfel ab. „Hier und da" er seufzte und schaute mich an „naja ich bin ehrlich mit dir Grace, wir brauchen Läufer. Wir haben ja nur zwei. Aber das darfst du leider noch nicht." „Warum nicht? Rennen kann ich doch, wo ist das Problem?" „Das ist nicht alles. Du musst dich orientieren können und du brauchst Zeitgefühl, oder willst du eine Nacht dort drin verbringen? Außerdem ist das extrem anstrengend. Ich spreche aus Erfahrung.", er nickte eifrig. „Du warst auch mal Läufer?", fragte ich überrascht. „Guck mich an Grace, denkst du ich hab auch nur annähernd Ausdauer?", lachte er. Ich schmunzelte. „Wenn du willst kannst du mir solange helfen, bis Newt und Minho wieder da sind.", er reichte mir ein Messer und schob mir ein Brett mit einer Möhre hin. Ich fing an zu schnippeln, und ungeschickt wie ich war, schnitt ich mir prompt in den Finger. „autsch", ich ließ das Messer sinken. „Oh Grace, in der Küche wirst du wohl nicht arbeiten!", lachte Frypan. „Haha sehr witzig. Ich brauch nur ein bisschen Übung und dann klappt das schon." Gesagt, getan. Was ich begonnen hatte, brachte ich auch zu Ende, und pünktlich zum Abendessen trudelten allmählich alle Jungen ein, und setzten sich ums Lagerfeuer. „Bringst du das raus, bitte?", Frypan reichte mir einen Topf mit Suppe. „Raus?"-„Ja, wir feiern doch heute unser kleines Fest. Hat dir das niemand gesagt?" Ich schüttelte den Kopf. „Alle paar Monate lassen wir's uns mal gut gehen und feiern ein bisschen. Am nächsten Tag hat jeder einmal frei." „Wow wie cool!", ich lächelte überrascht. Dann brachte ich die Suppe nach draußen und stellte sie auf einen Holztisch. Frypan ließ mich noch ein paar mehr Sachen raustragen, unter anderem eine Schale mit den geschnittenen Möhren. Plötzlich kam jemand von hinten auf mich zu und snackte sich eine Möhre. Ich hörte nur ein Kichern hinter mir. „Minho!", ich drehte mich lachend um. Minho und Newt kauten auf der Möhre, die sie sich geteilt hatten. Aber ich unternahm nichts dagegen. Ich fand es sogar ziemlich toll Newt mal glücklich zu sehen.

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