Kapitel 1

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Ein kräftiges Schütteln und Kälte. Das war alles was ich in der Dunkelheit der Isolation spürte. Ein Schauder legte sich über mich, und der Aufzug in dem ich saß, rüttelte hin und her, sodass es mich von Seite zu Seite gegen die Gitter schlug. Ich konnte nichts sehen, denn alles um mich herum war finster. Und auf einmal blieb der noch eben rasende Aufzug ruckartig stehen, und ich schlug mit meinem Kopf gegen das Gitter. Auf einmal wurde mir schwindelig und übel zugleich, und ich kippte zur Seite.

Auch wenn ich meine Augen geschlossen hielt, merkte ich, dass es hell wurde. Ich musste ohnmächtig gewesen sein und jetzt saß ich im Aufzug fest...in einem kleinen, von Gittern umgebenen Aufzug, dachte ich. Plötzlich hörte ich ein Poltern. Sofort tastete ich nach etwas Greifbaren, um mich festzuhalten, falls die Fahrt nach oben weiterginge, doch weder fand ich etwas zum greifen (meine Augen hielt ich geschlossen), noch bewegte sich der Aufzug.
Doch dann, aus dem nichts, hörte ich Stimmen. Stimmen, die immer lauter wurden. Und plötzlich schien mir grell wirkendes Licht ins Gesicht. Auch wenn ich meine Augen noch immer geschlossen hielt, kniff ich sie zusammen, weil das Licht blendete. Dann merkte ich es. Mein Kopf tat plötzlich unglaublich weh. Das musste vom Aufschlag gekommen sein. Ich hörte ein Rütteln. „Dann wollen wir mal"
Ich hatte kurz Angst, ich würde blind, als mir die (jetzt so wirkenden) Sonnenstrahlen in die Augen fielen. Ich merkte wie jemand die Box öffnete. Ich blinzelte nur und sah leichte Umrisse von irgendwas Undefinierbaren. Alles wirkte so verschwommen, als ob ich träumen würde. Als dann jemand in die Box sprang und sich neben mir aufrichtete, bekam ich einen Schock, und riss sofort die Augen auf. Neben mir stand ein großer schlanker Junge mit dunkelblonden Haaren. Mit seinen kastanienbraunen Augen musterte er mich. Er guckte mich so an, als ob ich ein Alien oder so wäre, und wo ich so darüber nachdachte, wusste ich selbst nicht mehr wer oder was ich überhaupt bin. „A- Alby! Alby!! Das- das- da ist ein Mädchen!!", sagte der verdutzt dreinguckende Junge. Auf einmal wurde es richtig laut um mich herum und erst da bemerkte ich die restlichen, genauso verdutzt dreinguckenden Jungen, die oberhalb der Box standen. Es waren mindestens 25. „EIN MÄDCHEN!?" oder „Hey ich will sie auch mal sehen!", war alles was ich hörte. „Leute, Ruhe jetzt, was ist los?" Ein großer dunkelhäutiger Junge um die 18 drängelte sich vor die Scharr. Das musste dieser Alby sein, dachte ich. „Was? Was bedeutet das?" Als auch er plötzlich ratlos aussah rappelte ich mich hoch, runzelte die Stirn und schluckte. „Eherm", räusperte ich mich. „Ehm...i-ich weiß weder wer ich bin, wo ich bin, oder warum ich hier bin." So ganz sicher fühlte ich mich nicht zwischen den Jungs, obwohl niemand den Anschein machte, mich töten zu wollen, oder sowas. „Ist schon gut, das ist normal, hilf ihr da raus Newt und dann sehen wir weiter.", Alby schien ruhig zu bleiben. Der Junge neben mir mit den dunkelblonden Haaren, hörte wie aufs Kommando, und packte mich sanft an der Hüfte um mir aus der Box rauszuhelfen. Allerdings mochte ich mir nicht helfen lassen und rief: „Warte" Der Junge ließ mich weich zurück auf den Gitterboden sinken und schaute mich fragend an. „Ich mach das schon allein, geht schon.", sagte ich selbstbewusst. Er blieb trotzdem stehen, als ob er ahnte, dass ich ohne seine Hilfe nicht hochkommen würde, und schaute mir dabei zu, wie ich mich am Gitter hoch hangelte. Erstaunt war er dann, als ich es (mit viel Mühe) nach 2 Minuten schaffte. Dann kletterte er selbst hoch. Unsere Blicke trafen sich.

The last one ever Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt