„Thomas, hier drüben!", ich steckte den Kopf hinter der Tür hervor. Ein mir gut bekannter Junge wurde auf mich aufmerksam. Er drehte umsehend den Kopf nach links und rechts. Die Luft war rein. Er kam auf mich zu. Ich schloss die Tür hinter ihm. „Hör mir zu, mir bleibt nicht viel Zeit. Ich möchte dir nur sagen, dass ich dich liebe, und dass, egal was passiert, du immer mein großer Bruder sein wirst.", ich legte meine Hände auf seine Schultern. „Grace, ich- ich weiß nicht was sie vorhaben, aber sie suchen dich.", sagte er. „Deswegen bin ich hier. Ich muss dir das geben.", ich reichte ihm ein kleines Fläschchen mit einer blauen Flüssigkeit darin. Draußen im Gang hörte man Schritte. Wir guckten zur Tür. „Bewahr sie gut auf." - „Aber- Grace" „TU WAS ICH SAGE!", fuhr ich ihn an. Er nickte und verstaute das Fläschchen in seiner Tasche.
Die Tür ging auf. Eine Frau im weißen Kittel stand an der Schwelle. Dr. Paige. Hinter ihr zwei bewaffnete Männer in Ausrüstung. „Grace. Da sind Sie ja. Kommen Sie.", sie streckte freundlich ihre Hand aus, und ich folgte. Ein Blick über meine Schulter, zurück zu meinem Bruder. Ein Mädchen tauchte neben ihm auf. Teresa. „Grace-", rief sie mir hinterher. Verzweifelt guckten die beiden mir nach. Die Tür schloss hinter uns.Ein Grollen weckte mich. Das musste das Tor sein, dachte ich. Eigentlich hoffte ich es eher, denn ich wollte nach der Nacht, und den zwei Stunden Schlaf, einfach nur hier raus. Ich setzte mich auf. Mein Magen knurrte. Endlich...Morgengrauen. Die Fackel war ausgebrannt und die Asche kohlte vor sich hin. Minho schlief noch. Doch Newt und der Junge waren nicht mehr da, wo sie vorher lagen. Ich stand auf, und putzte mir den Dreck von meiner Hose. Das Labyrinth erstreckte sich weiter als ich gucken konnte. Unwohl war mir schon ein bisschen. War es nicht wirklich komisch? Ich meine, dass wir überlebt haben, wobei dass vor uns noch nie jemand geschafft hatte?
Weiter hinten auf der Mauer konnte ich zwei Gestalten erkennen. Ich lief zu ihnen. „Gehts euch beiden gut?", fragte ich. Newt schaute mich an. „Ich denke, wir müssen einfach hier raus.", sagte er. „Wie geht es deinem Arm?", sagte ich zu dem Jungen. Er drehte sich zu mir. Thomas. Fuhr es durch meinen Kopf. „Du- du bist der Junge aus meinem Traum- du bist mein- Bruder...T-Thomas", sagte ich geschockt. „Was?", fragten die beiden, wie aus einem Mund. „Ich hatte wieder einen Traum. Ich gab dir ein Serum. Das Serum, was dich gestern gerettet hat. Du solltest es aufbewahren. Dann wurde ich weggeführt u-und ich sah ein Mädchen. Neben dir. Teresa." Sprachlos guckten sie mich an. „Thomas- mein Name- ist Thomas! Du hast recht!", er umarmte mich. „Mein großer Bruder! Ich hab dich wieder. Ich wusste, mir fehlt was, ich wusste nur nicht, was.", stammelte ich vor Freude. Minho tauchte hinter mir auf. „Darf ich auch erfahren was hier so zum Freuen ist? Ich erinnere euch gerne nochmal daran, dass wir uns im wohl tödlichsten Labyrinth befinden.", sagte er. „Das ist Thomas. Mein... großer Bruder." „Dein was?", fragte er. „Ich habe wieder zusammenhängende Träume.", entgegnete ich. „Du überraschst mich immer wieder. Na dann los, kommt, raus jetzt hier. Ich möchte nicht noch eine Nacht hier verbringen.", drängelte Minho.Da waren wir uns auf jeden Fall alle einig. Wir kletterten die Lianen hinunter und rannten zum Eingang. Als wir um die letzte Kurve bogen, blieb Newt ruckartig stehen, und griff sich an seinen Fuß. „Was ist?", fragte Minho. „Hab mir wohl gestern den Knöchel verknackst." Er stützte sich auf uns ab, und Minho und ich halfen ihm hoch. Thomas lief, mit dem Speer in der Hand, hinter uns. Eine Windböe blies mir ins Gesicht.
Das Tor war offen.
Es schien so helles Licht von da, dass ich nichts erkennen konnte. Ich nahm meine Hand vor, um meine Augen zu schützen. Keuchend und langsam gingen wir durch den endlos lang scheinenden Gang. „DA!! GRACE! NEWT! MINHO!", erst jetzt konnte man Stimmen hören. „JA! HAHAHA JAA!", klang es vom Ende des Ganges. Ich nahm die Hand vor meinen Augen weg. Ich konnte wieder klar sehen. Da standen Chuck und Alby, Jeff, Zart, Frypan und noch ein paar andere Jungs.
Wir hatten es geschafft.
Minho und ich setzten Newt ab. Sofort fiel Chuck mir in die Arme. „GRACE!", drückte er mich fest. Als er mich los ließ fiel ich erschöpft ins Gras. „Wie habt ihr das geschafft!? Ich meine ihr 3? LEBEND?", fragte Jeff, der dabei war, Newt's Bein abzutasten. „Wir hätten es nie ohne Grace geschafft.", sagte Minho. „Habt ihr Griever gesehen?", fragte Chuck aufgeregt. „Allerdings.", lachte ich keuchend. „Sie hat ihn getötet.", sagte Minho. Alle Blicke fielen auf mich. Dann brachen sie in Freude aus. „Kann man so sagen.", meinte ich. „Du bist der Hammer.", sagte Frypan und nahm mich in den Arm. Er musste wohl Thomas, der noch hinter mir stand, bemerkt haben, denn er ließ mich ruckartig los, und schob mich zur Seite. „Wer isn das?", fragte er verdutzt. „Thomas. Wir- haben ihn... im- Labyrinth gefunden.", antwortete ich. Thomas stand wie versteinernd da. Überrascht vom Anblick der Lichtung, klappte ihm der Mund nach unten. „Woah!", Getuschel brach unter den Jungen aus. „Er ist mein Bruder.", fügte ich hinzu. „Was? Woher-", fragte Zart. „Seit ich hier bin, habe ich diese Träume. Dinge, die in meiner Vergangenheit passiert sind. Im Labyrinth fühlen sich die Träume noch viel realer an, als auf der Lichtung." Plötzlich bemerkte ich Gally, der hinter Jeff aufgetaucht war. Er schien, im Gegensatz zu den anderen, nicht gerade erfreut über die Situation. Ich leckte mir verlegen die Unterlippe. Er hatte mich gewarnt, ich solle ja nicht die Regeln brechen. Tja. Er seufzte. „Gally-", Minho versuchte es zu erklären. „Was hab ich dir gesagt, Grace?", fragte Gally mich. „Hör zu ich-", stammelte ich. „Sie verdient eine Strafe." „Woah woah woah. Nochmal langsam. Du willst sie bestrafen weil sie drei Menschen das Leben gerettet hat? Gally. Komm schon man.", meinte Fry. „Ich bin mir ziemlich sicher, man kann sich um sich allein sorgen. Sie hat bestimmt niemanden das Leben gerettet. Und wenn schon, dieses Mädchen versteht offensichtlich unsere Regeln nicht.", stritt er sich ein. „Ja, aber-", sagte Newt. „Seitdem sie hier ist, läuft alles schief. Wie soll ich mir die Zukunft vorstellen? Die nächsten Frischlinge kommen nicht aus der Box, sondern liegen bewusstlos, am besten noch gestochen, im Labyrinth, und wenn sie Glück haben, werden sie von Newt oder Minho gefunden. Wir haben hier Regeln. Und das nicht ohne Grund.", unterbrach Gally. „Wir haben ein Heilmittel gefunden, Gally. Hier.", ich holte das halb aufgebrauchte Fläschchen aus meiner Hosentasche. „Thomas war nur bewusstlos weil er gestochen wurde. Das hat ihn gestern gerettet. Thomas zeigte Gally seinen Arm, der mittlerweile wieder normal aussah. „Wo habt ihr das gefunden?", fragte Alby. „Thomas hatte es in der Hand.", antwortete Minho. Newt nickte. „Wo hast du das her?", fragte Gally Thomas. „Ich hab es ihm gegeben. Ich hab es im Traum gesehen. Bevor die Doktorin mich mitgenommen hat, hab ich ihm das Fläschchen mit dem Serum gegeben. Ich musste gewusst haben, dass er es brauchen wird.", ich trat vor Gally. „Ich bin trotzdem für eine Strafe. Es macht keinen Unterschied zu was geschehen ist. Ihr hättet alle sterben können. Ihr hattet riesen Glück. Oder WCKD wollte einfach seine Mitarbeiterin nicht töten, und hat dich verschont, richtig? Weißt du was ich glaube? Du hast deine Erinnerungen noch. Du sagst es nur nicht, weil du zu ihnen gehörst. Du arbeitest für sie.", Gally tippte auf mich. „Unsinn, Gally. Wieso sollte WCKD seine Mitarbeiter hier her schicken?", fragte Fry. „Er hat nicht unrecht. Ich habe gesehen, dass ich für sie gearbeitet habe. Zumindest saß ich in einem Büro. Aber Fakt ist, ich habe begriffen, was los ist. Leute, sie haben hier Kameras. Ich hab euch Jahre lang beobachtet. Bis-", ich guckte zu Newt. Nein, das durfte ich nicht sagen. „Sie hat recht. Es zählt nicht was geschehen ist. Es zählt, was jetzt ist. Sie ist nun eine von uns, ebenso wie Thomas, und außerdem sollten wir uns freuen, dass alle vier leben.", stimmte Alby mir zu. Ich lächelte. Gally seufzte.Die Stille hielt nicht lange, denn ein mir sehr bekanntes Geräusch, unterbrach sie. Gally, Alby und Minho runzelten die Stirn. Ich guckte an Gally, der vor mir stand, vorbei, zur Wiese. Die anderen drehten den Kopf. „Ich kenne das Geräusch.", meinte Minho. „Das ist die Box! Sie kommt wieder hoch!", sagte Alby nervös. „Das kann gar nicht sein. Das ist doch viel zu früh!", meinte Gally. „Irgendwas läuft hier gewaltig schief.", sagte Newt unruhig.
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The last one ever
FanfictionEin Mädchen wird auf die Lichtung gebracht zum Labyrinth gebracht. Doch wer ist sie, und was hat es mit ihren Träumen auf sich? Wird sie gemeinsam mit den anderen einen Ausweg aus dem Labyrinth finden? *basierend auf dem ersten Teil von „The Maze R...