Thomas und ich liefen zum Lagerfeuer, das gemütlich vor sich hin knisterte. Chuck saß auf dem Baumstamm und schnitzte an einer kleinen Figur. „Wow sieht toll aus! Was ist es?", fragte ich, und setzte mich neben ihn. Er lächelte und rückte zur Seite. „Ich weiß selbst nicht genau was es darstellen soll, jedenfalls erinnert es mich an meine Eltern.", sagte er, und drehte die kleine Holzfigur in seiner Hand. „Du erinnerst dich an deine Eltern?", fragte Thomas überrascht. „Nein." Thomas legte den Kopf zur Seite. „Naja, aber ich muss ja welche gehabt haben und sie vermissen mich bestimmt, aber...ich kann sie nicht vermissen, weil ich mich nicht an sie erinnere. Ich will sie aber schließlich auch nicht vergessen.", er zuckte mit den Schultern. „Du hast recht, Chuck, wirklich. Ich wünschte sie hätten uns diese Erinnerung gelassen. Nur diese eine. Damit man etwas hat, das man vermissen kann.", ich seufzte. Chuck und Thomas nickten nachdenklich. Chuck drückte mir die Figur in die Hand. Ich runzelte überrascht die Stirn. „Warum... hast du mir die gegeben?", fragte ich. „Wenn du es hier wirklich rausschaffst, versprich mir, gibst du den meinen Eltern?", fragte Chuck. „Was? Chuck... nein! Wenn wir es hier wirklich rausschaffen, dann wirst du es ihnen selbst geben.", ich hielt ihm die Figur hin. „Ist gut.", er guckte zufrieden und nahm die Figur zurück. Thomas lächelte mich an. „Wer hat dir das gelernt? Das Schnitzen.", fragte Thomas. „Irgendwie hat mir jeder ein bisschen was beigebracht. Winston hat mir die Grundlagen gezeigt, dann hat er mir ein Messer gegeben, und ich hab mir direkt in den Finger geschnitten.", lachte er. Ich kicherte. „Naja dann hab ich ihm einfach erstmal zugeguckt, bis Gally mit mir geübt hat. Tja, seitdem schnitze ich oft mit ihm.", er lächelte. „Hast du auch mit Minho geschnitzt?", fragte Thomas. „Naja ihr müsst wissen, er schnitzt nicht oft. Meistens nur wenn er Ablenkung braucht." „Habe ich da eben meinen Namen gehört?", fragte Minho und setzte sich uns gegenüber. „Nicht so wichtig", sagte ich. „Bitte? Wenn es um mich ging, war es wahrscheinlich schon wichtig.", zwinkerte er. Ich steckte ihm die Zunge raus. Minho grinste. „Gibts schon Essen?", fragte er nebenbei. „Mach mal halblang, Minho. Es ist noch nicht einmal richtig dunkel.", sagte Frypan, der unser Gespräch gehört, und sich, die Arme in die Hüften gestemmt, zu uns gesellt hatte. „Richtig, und?", fragte Minho. „Ist ja schon in Arbeit, Alter. Du kriegst heute weniger.", lachte Fry. Vor Langeweile oder Kohldampf, oder vielleicht auch beidem, das konnte ich nicht entziffern, stocherte Minho im Feuer rum. „Wo ist Newt?", fragte ich. „Hinten bei Alby.", Minho deutete in Richtung Box. Ich schaute an ihm vorbei zur Wiese. Da standen Alby und Newt, die Hände in die Seiten gestemmt, ratlos drein guckend. „Bin gleich wieder da.", sagte ich, und ging zur Box.
„Na" - „Hey, Grace", sagte Alby. Newt schenkte mir ein Lächeln. „Was ist los, warum steht ihr hier rum?", fragte ich. „Die Box geht nicht wieder runter.", antwortete Alby „die Klappe müsste längst geschlossen sein" „Ist das denn so schlimm?", fragte ich, und trat einen Schritt vor, um einen genaueren Blick in die Box zu werfen. „Wenn die Box nicht wieder runtergeht, kriegen wir keine neuen Vorräte", erklärte Newt. „Die Box geht normalerweise wann wieder runter?", fragte ich. „Je nach dem wann die Box hochgekommen ist. Aber diesmal ist sie schon viel zu lange oben.", sagte Alby „abgesehen davon, ist sie diesmal viel zu früh hochgekommen." „Was wollt ihr machen?", fragte ich. „Abwarten", antwortete Alby. „Gut, geht ihr schon zum Feuer?", fragte Alby. Newt nickte. Alby klopfte ihm auf dem Rücken und lief Richtung Hütte.
Da standen nur noch Newt und ich. Wir guckten uns in die Augen, und ich dachte an den Tag, als wir uns zum ersten Mal sahen. „Grace... ich-", fing er an, wurde jedoch unterbrochen. „Hey Leute. Kommt ihr? Minho hat Fry gedrängelt, und es gibt eher E- ah- ohh... sorry, stör' ich?", fragte Chuck. „Oh äh- ja- n-nein!", stammelte ich. „Ist gut, ich geh schon", Chuck lächelte. Ich drehte mich zurück zu Newt. „Okay nochmal..", sagte ich. „Ach ähm- weißt du... nicht so wichtig. Kommst du?", er kratzte sich am Kopf und humpelte zum Feuer. Humpelte. „Newt? Hey... warte mal. Du warst gar nicht bei Jeff.", sagte ich, und hielt ihn auf. Er seufzte. „Mir gehts gut, Grace", versicherte er mir mit einem Blick. „Komm, keine Widerrede", ich lenkte ihn zum Krankenflügel.Jeff sah sich Newts Bein an, und kühlte es. „Besser?", fragte er. Newt nickte. Ich zog die Augenbraue hoch und lächelte.
Jeff, Zart, Winston, Chuck, Gally, Alby, Frypan, Teresa, Thomas, Minho, Newt, Ich und ein paar andere saßen am Feuer und genossen die Ruhe. „Ich geh schlafen.", sagte ich nach einer Weile und stand auf. „Ich komm mit", sagte Newt, und folgte mir. „Gute Nacht", riefen alle, bis auf Minho, der uns „viel Spa-haß" wünschte. Newt schüttelte grinsend den Kopf und steckte die Hände in die Taschen. „Werden wir ha-ben!", rief ich zurück. Minho pfiff uns hinterher.
Müde fiel ich ins Bett. Ich zog mir die Decke über den Kopf, und drehte mich zur Seite. „Gute Nacht", sagte er, zog die Decke ein Stück weit von mir runter, und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn. Ich lächelte zufrieden. Dann schloss ich die Augen, und ich hätte schwören können, ich wollte einschlafen, aber ich wurde von Newt abgelenkt, der sich im Zimmer umzog. Und ich meine, wie soll ich widerstehen, wenn das Schicksal mir einen Oberkörperfreien Jungen schickt? Ehrlich. Er legte sich neben mich ins Bett und ich drehte mich zu ihm. „Willst du noch einen Gute-Nacht-Kuss, oder warum guckst du mich so an?", grinste er. Ich zuckte mit den Schultern. Stille. Wir starrten und tief in die Augen. Fast in die Seele könnte man meinen. Plötzlich schlang ich meine Hände um seinen Hals, unsere Lippen berührten sich. Wir fingen an uns leidenschaftlicher denn je zu küssen. Ich zog die Decke von ihm herunter und lag im nächsten Moment auf seinem nackten Oberkörper. Er erwiderte es, und zog mir mein (bzw. sein) T-shirt aus. Gerade als er dabei war den BH aufzumachen, hielt er inne. „Alles gut?", fragte ich. „Willst du?", fragte Newt. „Wenn du es willst.", sagte ich. „Ich warte schon zu lange auf diesen Moment", er warf meinen BH durch den Raum und drehte sich auf mich. Dem BH folgten Slip und Hose, und bald war uns alles egal, und so achteten wir nicht auf Geräusche von außen. Er küsste meinen Hals und- naja...ihr wisst ja was ich meine... Die Nacht zog sich ein paar Stunden, und schließlich schlief ich, in Newt's Armen, ein.
Als ich mitten in der Nacht aufwachte, lag eine Totenstille auf der Lichtung. Ich bemühte mich, leise aus dem Bett zu steigen, und mich, ohne dass er aufwachte, aus Newt's Armen zu bewegen. Ich sah aus dem Fenster. Ich hörte eine Eule, und leichter Wind brachte die Blätter zum rascheln. Auf einmal fiel mir ein Licht auf der Wiese auf. Ich lehnte mich weiter vor. Es sah aus wie eine Laterne. Und daneben... lag jemand. Ich beschloss, der Sache auf den Grund zugehen, und da ich nicht mehr anhatte, als er übergroßes T-shirt von Newt, zog ich mir eine Jacke drüber und öffnete die Tür. Es war nicht lauter oder leiser als zuvor. Ich schaute mich in allen Richtungen um. Das Feuer am Platz brutzelte noch ein bisschen vor sich hin, aber ich hatte keine Ahnung wie lange schon. Hätte ich nur eine Uhr gehabt. Ich schnappte mir eine Laterne und ging auf das kleine flackernde Licht auf der Wiese zu.„Minho?", fragte ich. „Oh.. hey, Grace", Minho rutschte rüber und machte mir Platz. Dann kaute er auf seinem Grashalm weiter. „Was machst du hier?", fragte ich, drückte die Jacke enger an mich, und legte mich neben ihn. „Sterne angucken", sagte er. „Du? Wer bist du, und was hast du mit Minho gemacht?", fragte ich ironisch. Er lachte. „Wie lange liegst du hier schon?", fragte ich nach. „Lange genug, um alles mitzubekommen.", antwortete er und warf mir einen Blick zu. Ich schluckte. „Oh mein Go- warte... sag nicht du hast alles alles mitbekommen!?", ich riss die Augen auf und drehte meinen Kopf zu ihm. „Ich meinte zwar mit „mitbekommen" die Sternschnuppen mitbekommen, aber gut zu wissen dass ihr tatsächlich Spaß hattet.", er grinste. „Shit warum hab ich das gesagt?", murmelte ich und ließ mich nach hinten fallen. „Na und? Ich freu mich für euch.", er zwinkerte. Ich wurde rot. „Aber... was ist das eigentlich genau zwischen euch?", fragte er. „Wenn ich das wüsste.", ich musterte den Sternenhimmel. „Was hält dich davon ab es herauszufinden?", fragte er. „Du gruselst mich wirklich langsam. Sag schon, wo hast du Minho versteckt?", grinste ich. „Lass mich doch einfach mit dir reden. Beste Freunde untereinander eben. Richtig?", fragte er. Ich gab ihm eine Umarmung „Richtig." „Sag schon. Was hält dich von einer Beziehung ab?", fragte er erneut. „Ist ja gut. Naja, ich denke über vieles nach. Und was, wenn er nicht der Richtige ist?", sagte ich. „Machst du Scherze?", fragte er „Newt ist der liebste, mutigste, kümmernde Junge, den man sich nur wünschen kann.", er richtete sich auf. „Wenn er nicht nicht der Richtige ist, dann glaub ich nicht an wahre Liebe" Ich lächelte und dachte über Newt nach. „... und der gutaussehendste", ergänzte ich. „Nein... der bin ich", Minho zuckte mit den Schultern. „Aha, du bist doch der echte Minho." Er zwinkerte. Ich seufzte. „Wahre Liebe, hm? und du glaubst daran?", fragte ich. „Nein, aber solange ich single bin..", er guckte auf in den Himmel. „Gute Nacht, Minho", sagte ich, nahm meine Laterne, und ging zurück ins Bett.

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The last one ever
FanfictionEin Mädchen wird auf die Lichtung gebracht zum Labyrinth gebracht. Doch wer ist sie, und was hat es mit ihren Träumen auf sich? Wird sie gemeinsam mit den anderen einen Ausweg aus dem Labyrinth finden? *basierend auf dem ersten Teil von „The Maze R...