Kapitel 21

31 2 0
                                    

Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht und ich öffnete ein Auge. Ich streckte mich, gähnte und kuschelte mich zurück ins Bett, als mir die letzte Nacht wieder einfiel. Ich konnte nicht glauben dass das passiert war, allerdings konnte ich noch weniger glauben, dass ich es Minho erzählt hatte. Dass ich Minho nun schon eine Weile kannte reichte mir, um ihn einschätzen zu können. Ich schlug mir mit der Handfläche gegen die Stirn. „Du blöde Kuh! Wie-konntest-du-nur-so-dumm-sein!?", murmelte ich. Ich drehte mich um. Newt war schon aufgestanden. Ich seufzte, rappelte mich hoch und zog mich um, ehe ich mich auf zur Küche machte. Auf dem Weg begegnete mir Thomas, der mich ziemlich komisch angrinste. „Wars schön gestern Nacht?", fragte er mich. Ich runzelte die Stirn. „Warte wa- oh mein Gott-", mir klappte der Mund auf und ich riss die Augen auf. Ich rannte los. „Du kannst was erleben, Minho!", murmelte ich wütend.

Als ich in die Küche stürmte saßen Newt und Minho an einem Tisch und aßen ihr Frühstück. Ich setzte mich Minho gegenüber und stellte klangvoll und weniger sanft meinen Teller auf den Tisch. Wütend guckte ich auf seine Schüssel. „Guten Morgen?", fragte Newt vorsichtig und legte mir ein beschmiertes Toast auf den Teller. Ich grummelte. „Schlecht geschlafen?", fragte Minho ganz unberührt. „Nein ich habe gut geschlafen, falls du's wissen willst! Ach... warte mal- du weißt es ja schon! Wie blöd von mir! Bald weiß es die ganze Lichtung!", fuhr ich ihn an. Frypan lugte vorsichtig hinter dem Regal hervor. „Hi Fry!", lächelte ich. Zaghaft winkte er mir, mit einem zwanghaften Lächeln zu. Zur Sicherheit blieb er aber lieber doch hinter dem Regal in Deckung. „Bitte was?", fragte Minho. „BITTE WAS!?", fuhr ich hoch „Warum war ich so dumm und hab dir auch davon erzählt?", brummte ich. „Von was genau reden wir überhaupt?", fragte Newt und nahm einen Schluck von seinem Tee. „Letzter Nacht", antwortete Minho. Newt runzelte die Stirn. „Und was genau hat Minho jetzt damit zu tun?", fragte er und drehte den Kopf zur Seite. „Oh.. ich denke, er wollte es gerne die anderen wissen lassen.", ich lehnte mich wütend zu Minho vor und stützte mich auf dem Tisch ab. Newt verschlucket sich vor Schreck an seinem Tee und hustete. „Woah woah woAHH-", ängstlich wich Minho meiner Wut aus, indem er sich nach hinten lehnte. Er drückte mir nervös den Zeigefinger auf dem Mund, damit ich ja nichts sagen würde. „Leute- es ist nicht so wie's aussieht. I-ich kann das erklären.", stotterte er, beim Anblick seiner zwei wütenden besten Freunde. „Alter, mit wem genau willst hier und jetzt Schluss machen? Komm zum Punkt.", sagte Newt. Ich nickte zustimmend. „Okay ist ja gut! Thomas hat doch letzte Nacht auf der Hängematte geschlafen... jedenfalls hat er die Laterne auf der Wiese gesehen, und hat mich heute Morgen gefragt, warum da mitten in der Nacht eine Laterne steht. Dann hab ich ihm einfach nur erzählt, dass du, Grace, und ich Sterne angeguckt haben. Das war's.", erklärte er. „Warte- ihr- ihr habt Sterne angeguckt?", fragte Newt entsetzt. „Ja, aber das hat nichts zu be-", erklärte ich. „Ohne mich!?" Minho und ich wechselten einen Blick und auf einmal fingen wir alle drei an zu lachen. „Minho weiß es aber trotzdem", sagte ich. Newt drehte den Kopf zu Minho, daraufhin gab er ihm eine Ghetto-Faust. Minho klopfte Newt auf den Rücken. Ich schüttelte den Kopf. „Oh.. Fry? Du kannst wieder rauskommen!", rief ich. „Gottseidank, nichts für ungut, Grace, du kannst echt gruselig sein.", er wischte sich über die Stirn. Ich lachte. „Sag mal, seit wann gibt es Cornflakes!?", fragte ich Frypan, und starrte auf Minho's Schüssel mit bunten Einhorn-Fruit Loops. „Minho hat letztes Mal einen Zettel in die Box gelegt, wo er um Cornflakes gebeten hat", Frypan schüttelte lachend den Kopf. Ich zog die Augenbraue hoch und guckte zu Minho. „Jaa, da guckste, was?", fuchtelte er mit seinem Löffel rum. „Einhorn-Fruit Loops?", fragte ich. Er schob mir die Schüssel hin. Ich nahm einen Löffel. Minho zog die Augenbrauen hoch. Ich stand auf und rannte zur Tür raus. „Was machst du da?", fragte Newt. „Ich hol mir 'nen Zettel, die sollen gefälligst noch mehr hochschicken. Ich hatte ja ganz vergessen wie gut die schmecken!", rief ich. Minho und Newt guckten sich an und zuckten mit den Schultern. Frypan, der drei volle Packungen Einhorn-Fruit Loops in der Hand hielt, guckte mir verdutzt nach.

„Was noch?", fragte ich. „Hmm... oh! Ich weiß! Wie wärs mit Badesachen?", fragte Chuck. „Gute Idee! Ah, und Sonnencreme auch direkt.", konzentriert schrieb ich unsere Einfälle auf einen kleinen Zettel. Gerade als Chuck und ich uns Gedanken über Sonnenschutzmittel machten, warf mir jemand einen Kieselstein gegen's Bein. Ich blickte vom Aussichtsturm herunter zu Minho, der sich, wegen der Sonne, die Hand vor die Augen hielt. „Sonnenbrillen!", fiel mir ein. „Was gibts?", rief ich. „Was macht ihr zwei da oben?", fragte Minho. „Dinge aufschreiben, die wir hier unbedingt brauchen.", rief ich. „Habt ihr schon Haarspray?", fragte er. „Wird notiert", sagte Chuck. „Kommst du mal kurz runter, bitte?", rief Minho. Ich nickte und gab Chuck den Zettel mit Stift.
„Ich wollte nochmal mit dir reden wegen der Sache mit dem Griever." „Oh richtig", nickte ich, und stemmte die Hände in die Seiten. „Du darfst nicht ins Labyrinth wenn du kein Läufer bist. Abgesehen davon liegt dir noch eine Bestrafung vor.", sagte Minho. „Also?", fragte ich. „Also habe ich mit Alby geredet, und er und Gally haben eine Versammlung einberufen." Ich nickte. „Also gut"„Es wird schon gut gehen, komm mit.", sagte Minho. Ich winkte Chuck und folgte Minho in die große Versammlungshütte.
„Hey Grace", sagte Alby. Gally nickte mir nur zu. „Gally?", nickte Alby Gally zu, als ob er ihn auffordern würde, etwas zu sagen. „Du kennst meine Meinung, Alby. Die Regeln sind das einzige was uns zusammenhält. Und Grace hat die Regeln eindeutig gebrochen.", sagte Gally. „Ja aber sie hat einen Griever getötet und damit drei Menschen das Leben gerettet.", sagte Frypan. „Noch nie zuvor hat jemand einen Griever getötet, Gally. Sie hat es geschafft.", meinte Jeff. „Sind euch unsere Regeln jetzt egal?", fragte Gally vorwurfsvoll „Sie verdient eine Bestrafung." „Du hast recht, Grace hat gegen die Regeln verstoßen. Minho, Newt, was sagt ihr?", fragte Alby. „Ich weiß nicht ob sie dumm ist, oder mutig. Aber dieses Mädchen hat es geschafft alleine einen Griever zu töten. Was auch immer es ist.. wir brauchen mehr davon.", sagte Minho. „Newt?" „Sie hat nicht nur uns, sondern auch Thomas das Leben gerettet, und man kann zwar von Glück reden, das ändert aber nichts an der Tatsache.", antwortete Newt. „Thomas, was sagst du?", fragte Alby. „Wenn sie mich nicht gefunden hätte, wäre ich jetzt nicht am Leben. Sie hat richtig gehandelt. Regeln hin oder her.", sagte er. „Ich sage sie wird Läuferin", sagte Minho plötzlich entschlossen. Newts Blick verengte sich. Ich richtete mich auf. Getuschel brach aus. Gally musterte mich. „Minho?" fragte er.
„Vertraut mir. Sie hat mehr drauf als ihr denkt", sagte Minho. „Na schön. Beweis es uns", sagte Gally. Alby und ich tauschten einen Blick, Minho nickte mir zu. „Ist gut", sagte ich und ging zusammen mit den anderen raus.

Gally verschränkte die Arme. „Was jetzt?", fragte er. „Newt. Stell dich hier her.", befahl Minho. Mich packte er an der Schulter und schob mich neben Newt. „Konzentriert euch. Frypan, bleib da wo du bist. Grace, Newt, bei Fry ist das Ziel. Bereit? 3...2...1...Los!" Newt und ich rannten los. An der Seite standen Reihen von Jungs, die gespannt warteten. Newt zog vor. Doch schnell holte ich ihn ein und war schneller als er am Ziel. Er lächelte mir zu. „Gra-ace! Gra-ace!", feuerte mich Chuck an. „Okay, das war gut", lobte mich Minho. „Jetzt renn gegen-" - „dich", sagte ich herausfordernd. „Bist du dir sicher?", fragte Minho. Ich nickte und wir stellten uns an die Startlinie. „Okay, Grace. Viel Glück, ich hoffe du bist ein guter Verlierer.", zwinkerte er. „Spar dir dein „Viel Glück" lieber mal für dich auf, Minho", zwinkerte er zurück. „3...2...1...los!", rief Newt. Ich legte einen Vollstart hin, doch Minho war mir dicht auf den Fersen. Er mochte vielleicht groß und stark sein, und Ausdauer haben, jedoch war er noch nie in einem Wettrennen mit mir verwickelt. So kam Minho eine Sekunde später als ich ins Ziel, und damit er seine guterhaltene Ehre nicht an mich verlor, bestand er darauf, dass wir noch einmal rennen. Doch er schaffte es auch das zweite Mal nicht eher als ich ins Ziel. Ich keuchte zwar, hatte aber noch Kraft. Fry, Thomas und Winston klatschten. Chuck jubelte und Teresa und Newt lächelten mich an. Minho klopfte mir nur auf den Rücken. „Ich muss zugeben, das war beeindruckend", sagte er, und selbst Gally nickte stumm. Alby lächelte. „Wir haben eine neue Läuferin!", rief er. Die Menge jubelte. „Gratuliere.", Newt grinste. „Minho wird im Labyrinth ein Auge auf dich haben, hab ich recht, Minho?", fragte er. „Minho soll lieber aufpassen, dass er mich einholt.", grinste ich. Minho boxte mich leicht am Arm.

„Käsekuchen, Mückenspray, Fruit Loops, Sonnencreme, Sonnenbrille, Badesachen, HAARSPRAY... reicht das?", las Chuck vor. „Ist Haarspray auch groß geschrieben?", fragte Minho, und rührte in seiner Suppe. „Jap" Newt und ich kicherten leise. „Was? Haarspray ist verdammt wichtig!", sagte Minho empört. „Unbedingt", lachte ich.

The last one ever Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt