44. Intubieren

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Nico's Sicht:

Unkontrolliert liefen Tränen aus meinen Augen, es tat weh. Ich schloss meine Augen. Ich spürte wie mir jemand auf die Wange klopfte, ich öffnete meine Augen wieder und sah Dr.Ahrend über mir. "Herr Santos wach bleiben." hörte ich Dr.Ahrend sagen, warum? Ich wollte das alles nicht mehr. Ich schloss meine Augen wieder nur um im nächsten Moment zu verspüren wie Dr.Ahrend mir das Auge aufhielt und mir mit einer Taschenlampe in die Augen leuchtete. "Herr Santos sie müssen jetzt bei mir bleiben" sagte er erneut, träge und schmerzhaft versuchte ich meine Augen zu öffnen, ich suchte Dr.Ahrend's Augen um Augenkontakt mit ihm halten zu können. "Sie machen das sehr gut, sie haben es gleich geschafft" sagte er ruhig, ich wollte meinen Kopf schütteln, konnte aber nicht weil Dr.Ahrend meinen Kopf festhielt.
Mir liefen immer noch Tränen aus den Augen, aber ich konnte wieder besser atmen, immerhin eine gute Sache. Ich spürte wie er die Halterung vor meinem Mund wieder ab machte und bei Seite legte, ich sah ihn mit tränen überlaufenden Augen an. Er fing ganz vorsichtig an den Schlauch aus meinem Hals zu ziehen und das tat mindestens genau so dolle weh wie das rein schieben. "Gleich haben sie es geschafft" sagte Dr.Ahrend ruhig, ich kniff die Augen zusammen und atmete erleichtert durch als er endlich den Schlauch komplett aus meinem Hals zog und das Bett wieder schräg einstellte.

Nur Schmerzen, mehr spürte ich nicht, höllische Schmerzen und Verzweiflung. "Nico" hörte ich da eine leise stimme, es wahr Paddy's Stimme und ich meine raus gehört zu haben das auch er Tränen in den Augen hatte. Schmerzend öffnete ich meine Augen, aus denen immer noch Tränen liefen, und sah ihn an. Er stand neben mir und hielt meine Hand. Ich konnte mir ein schluchzen nicht verkneifen, zu dolle tat es weh, zu groß wahr die Verzweiflung, zu groß waren die Schmerzen.
Er kam zu mir und zog mich an ihn ran, ich konnte nicht, ich konnte einfach nicht mehr, schluchzend vergrub ich meinen Kopf an seinen Beinen und ließ die Verzweiflung zu. Ich spürte wie Paddy mir immer wieder über den Rücken strich "Ich bin da Nico, du musst da nicht alleine durch" hörte ich ihn leise sagen, ich nickte und versuchte mich zu beruhigen, was nicht so einfach wahr. Ich konnte meine Tränen so gut wie garnicht kontrollieren, mein Hals brannte wie Feuer, meine Rippen taten höllisch weh, in der Brust spürte ich einen stechenden Schmerz und jeder Atemzug war eine Qual.
"Paddy ich...ich kann......nicht....mehr" schluchzte ich an seinen Beinen, denn es wahr ja die Wahrheit, ich konnte und wollte nicht mehr. Paddy sagte nichts, ich spürte nur wie er sich hin hockte und mich dann komplett in seine Arme zog, weinend vergrub ich meinen Kopf an seiner Brust und versuchte mich irgendwie zu beruhigen.

Paddy's Sicht:

Es tat mir im Herzen weh Nico so zu sehen, und ich wusste nicht wie ich ihm helfen soll, ich würde ihm sofort die Schmerzen abnehmen wenn es irgendwie ginge. "Ich bin bei dir Nico, du musst da nicht alleine durch, ich bin immer für dich da." sagte ich erneut, wusste ich doch nicht wie ich ihm anders helfen sollte.

15 Minuten hielt ich ihn im Arm und versuchte ihn zu helfen und irgendwann wurde er leiser. Ich schob ihn ein Stück von mir weg und sah ihn an, er hatte seine Augen geschlossen, aus denen immer noch ein paar Tränen liefen. Ich legte ihn vorsichtig wieder zurück ins Bett und deckte ihn zu. "Ich weiß nicht wie lange er das noch aushält Johnny, du siehst doch das es ihm nicht nur körperlich schlecht geht." sagte ich leise. "Ich weiß es auch nicht Paddy, aber auf jeden Fall nicht mehr lange." stimmte Johannes mir zu.

Die Tür wurde geöffnet und Dr.Ahrend kam rein, er ging zu mir und Johannes "Wie geht es ihm?" fragte er und mir wahr natürlich klar das Dr.Ahrend seinen seelischen zustand meinte. "Nicht gut, er hält das nicht mehr lange durch, diese ganzen Schmerzen, die drei Operationen, das Intubieren und alles, das schafft er nicht. Er ist jetzt schon komplett am ende, wenn es ihm nicht bald besser geht weiß ich nicht wie oder ob wir ihm noch helfen können" sagte ich Dr.Ahrend ernst "Und seine Schmerzen sind auf jeden Fall schlimmer als er sagt" fügte ich noch hinzu. "Da kann ich ihm vielleicht ein bisschen helfen." sagte Dr.Ahrend und ging zur Tür, wo er mit einer Schwester redete. Er kam mit einem Infusions-beutel wieder rein und ging dann zu Nico, er hing den Beutel an den Infusions-ständer und schloss den Schlauch an Nico's Hand an. "Das ist ein stärkeres Schmerzmittel, solange er noch im Bett bleiben muss, können wir ihm das geben, danach aber nicht mehr." sagte Dr Ahrend, ich nickte.

Er ging wieder zu Nico's Kopf und klopfte ihm sachte auf die Wange "Herr Santos, wir müssen los" sagte er, Nico Öffnete träge seine Augen und sah erschöpft hoch.

Nico's Sicht:

Ich sah müde etwas unsicher zu Dr.Ahrend und dann zu Paddy, "Keine sorge ihre Freunde dürfen mitkommen" sagte er lächelnd, dankbar nickte ich. Er schob mich quer durchs ganze Krankenhaus bis zu einem großen Raum in dem eine Röhre stand. Dr.Ahrend hängte die ganzen Infusionen an einen kleinen Metall haken der vom MRT Abstand und kam dann wieder zu mir "Haben sie irgendwas metallisches am oder im Körper? Transplantat, Tattoo oder Piercing?" fragte er nach, ich schüttelte den Kopf "Okay gut, wir heben sie jetzt auf die Liege und dann geht's auch schon los. Sie müssen in der Röhre absolut still liegen, sie werden absolut nichts spüren aber es dauert 20 Minuten, schaffen sie das oder wollen sie wegen ihrer Schmerzen was zur Beruhigung?" fragte er mich. Ich nickte, 20 Minuten am Stück still liegen, bei den Schmerzen? Das schaffe ich niemals. "Okay einen Moment" sagte Dr.Ahrend während er raus ging.

Schaffen sie es? ~ Nico Santos FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt