29

9K 318 56
                                    

Da war er wieder- Dieser Traum. Nur war er dieses mal anders, offensichtlicher als die male zuvor. Ein Traum, der mich seit meiner Kindheit verfolgte, jedoch nicht greifbar gewesen war. Nicht klar genug, als das ich Schlüsse daraus ziehen konnte. Bis auf diese mal- Der Nacht die ich bei Lily Evans verbrachte nachdem ich ihr vorgegaukelt hatte, dass Tom und ich in einem Streit waren und mich für all meine Wörter und Taten bei ihr entschuldigt hatte. Und natürlich hatte sie mir verzeihen. So friedlich das alles auch zu sein schien, so quälte mich dieser Traum die gesamte Nacht lang.

Meine Mutter, die mir ein Buch vorlas mit der Überschrift; Die Erzählung des Maledictus.

Darauf folgend ein Bild meinen verstorbenen Eltern.

Eine komisch klingende Sprache, die ich jedoch genauestens verstand- Jedes einzelne Wort. Eine Sprache, die mich durch dunkle, feuchte Gänge führte und der ich seltsamer Weise vertraute.

Eine Schlange vor mir, die mich dazu brachte aufschreien zu wollen, doch blieb ich still. Ihre Augen ließen mich sicher fühlen, durch einen einzigen, kleinen Blick durch ihre dunklem Augen. Dann zischte sie etwas und es schien mir, als würde ich sie verstehen. Es waren Worte wie;

Sieh in den Spiegel neben dir.

Und das tat ich. Mir war nicht bewusst, warum ich es tat. Doch ich drehte ich mich langsam zu dem Spiegel, der in Mitten des dunklen Gangs hing. Darin sah ich mich- Lächelnd und zufrieden bis ich plötzlich selbst zu einer Schlange wurde und fürchterliche Schmerzen dabei erlitt. Schmerzen, die unvorstellbar gewesen waren. Bis es vollendet gewesen war und mein Körper nur noch aus einem langen, gemusterten Schwanz bestand, den ich hinter mir herzog- Über den Boden kriechend. Und egal wie sehr ich mir wehrte gegen das, was ich nicht wollte- Ich war in diesem Körper gefangen gewesen.

Dann schreckte ich schreiend hoch.

Schweiß lief über meine erhitzte Stirn.

Es fühlte sich tatsächlich so an, als hätte ich all diese Schmerzen am eigenen Leib gespürt.

„D/N!" Lily's kalte Hand berührte meinen Arm „Ist alles gut? Was ist los?" Sie knipste die kleine Lampe auf ihrem Nachttisch an.

Völlig durch den Wind sah ich sie an, unwissend was ich ihr sagen sollte.

„Ich- Es-" stammelte ich „Tut mir leid. Habe ich dich aus dem Schlaf gerissen?" Erschöpft ließ ich meinen Kopf wieder auf das Kissen fallen.

„Ist schon in Ordnung" lächelte sie „Ich mache mir ehrlich gesagt ziemliche Sorgen um dich. Deine Wangen sind knall rot und deine Stirn ist nass."

„Es war nur ein Albtraum" beruhigte ich sie „Nichts weiter. Mach dir keine Gedanken."

Sie nickte müde und kuschelte sich wieder neben mich „Möchtest du darüber reden? Manchmal hilft einem das, wenn man Sachen verarbeitet. James hat das auch manchmal- Albträume, meine ich."

Unglaublich aber wahr- Die beiden waren noch immer ein Paar und glücklicher den je gewesen. Doch ich gönnte es den beiden, denn meiner besten Freundin schien es tatsächlich gut zu gehen. Etwas, was ich vor einigen Monaten noch nicht so gesehen hatte, doch sie hatten ihre Beziehung vertieft. Er behandelte sie anders, als er es zuvor tat nachdem sie ein langes Gespräch mit ihm geführt hatte.

„Ich denke, wir sollten schlafen. Wenn ich daran denke, dass Tom mich Morgen vermutlich hundert Fragen auf einmal Fragen wird, wie Wo warst du und Mit wem warst du dann sollte ich ausgeschlafen sein um mich dem gegenüber stellen zu können."

„Vielleicht hast du recht. Aber wenn du es dir anders überlegen solltest- Du weißt, dass ich immer für dich da sein werde."

„Und dafür bin ich dir mehr als nur dankbar" lächelte ich in die Dunkelheit „Aber das kann noch warten. Gute Nacht, Lily."

„Gute Nacht, D/N."

Das Rascheln ihrer Bettdecke verriet mir, dass sie sich eine gemütlich Position für ihren Schlaf suchte und auch ich legte mich wieder in eine kuschelige Position um anschließend meine Augen zu schließen.

Es war nur ein Traum gewesen.

Kein Grund zur Beunruhigung.

Zumindest dachte ich das, in jener Nacht..

———

„Sie werden sich Heute mit dem Thema Basilisk auseinander setzten" verkündete Dumbledore während mir die Augen fast zufielen „Um ihnen ein kleines Beispiel liefern zu können, habe ich eine kleinere Version dessen mitgebracht- Eine Schlange."

Eine Schlange.

Nach meinem Traum Gestern ziemlich unpassend.

„Bevor ich Ihnen dieses Exemplar jedoch offenbare öffnen Sie bitte Ihre Bücher auf Seite 124 und-" Unser Professor wurde von einem Quietschen der sich öffnenden Tür unterbrochen „Ah. Mr Riddle. Wie schön, Sie doch noch in meinem Unterricht begrüßen zu dürfen."

„Entschuldigen Sie, Sir. Ich habe vergessen, dass ich noch ein paar Bücher in der Bibliothek abgeben wollte und habe mich somit ein wenig verspätet."

Seine dunkle Stimme löste so vieles auf einmal in mir aus, dass ich kaum noch hinterher kam.

Da war das Gefühl von Furcht, nach all dem was ich Gestern in seinem Buch gelesen hatte.

Da war das Gefühl von Liebe welches von mir verlangte, ihm sofort um seinen Hals zu fallen.

Und das Gefühl von Lust, welches von mir wollte, ihn hier und jetzt zu küssen während er mir meine Klamotten vom Leib riss.

Es war die pure Verwirrung gewesen.

„Setzten Sie sich." Dumbledore deutete mit seiner Hand auf den Platz neben mir „Wir sind gerade dabei, dem Thema Basilisk nachzugehen."

Und so setzte Tom sich direkt neben mich.

Das würde eine interessante Stunde werden..

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt