2

14.2K 442 128
                                    

„Wenn man Affodillwurzel, Wermut, den Saft einer Schlafbohne und eine Baldrianwurzel in einen Kessel wirft, welcher Zaubertrank entsteht dann?"

Slughorn sah sich im Klassenzimmer um.

Severus Snape, der neben mir saß, meldete sich sofort. Ein Genie eben- Zumindest was das Thema Zaubertränke angehen. Da konnte niemand mit ihm mithalten. Wirklich niemand.

„Ja, Mr Snape?"

„Der Trank der lebenden Toten, Sir."

„Fantastisch! Aber was muss ich beachten, damit nichts dabei schief geht?"

Wieder meldete er sich und wurde erneut dran genommen. Natürlich- Jeder wusste, dass er Slughorn's kleiner Liebling gewesen war.

„Die Wermut muss zu Sud zerkocht werden und die Affofillwurzel klein zerhackt werden, bevor sie in den Kessel geworfen wird."

„Ausgezeichnet!" Lobte unser Professor ihn.

„Irgendwas muss der kleine Schnippellus ja auch wissen." Spottete jemand leise hinter uns.

Eine bekannte Stimme.

Eine nervige Stimme.

Die Stimme von jemanden, den ich verachtete, von tiefstem Herzen.

Augenblicklich drehte ich mich um und warf James einen genervten Blick zu „Immerhin besitzt er, im Gegensatz zu dir, ein Gehirn welches um einiges größer ist als das einer Erbse, welches dann wohl deinem entsprechen würde, Potter."

Er wollte mir etwas antworten doch Lily hielt ihn zurück und warf mir einen entschuldigend Blick zu.

Nicht sonderlich hilfreich.

Auch wenn sie nichts dafür konnte, dass ihr Freund so ein Arsch war- Es nervte mich und meine Wut ihm gegenüber wurde von Tag zu Tag größer als sie es sowieso schon gewesen war. Doch anstatt meine Energie daran zu verschwenden wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder an Professor Slughorn, der den Unterricht mit einigen letzten Worten beendete.

„In unserer nächsten Unterrichtsstunde werden Sie versuchen, den Trank der lebenden Toten herzustellen. Aber seien Sie alle gewarnt; Bissher hat es noch niemand meiner Schüler geschafft, diesen Trank ohne Probleme oder Fehler vollends fertig zu brauen. Bereiten Sie sich gut vor. Und nun; Raus mit Ihnen!"

„Ich bin mir sicher, dass du das Ganze ohne Probleme meistern wirst." Flüsterte ich Severus zu während ich meine Sachen in meine Tasche schmiss.

Ein kleines Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit „Denkst du das wirklich?"

„Klar! Wenn nicht du, wer dann?"

~~~

Lily war mit James unterwegs gewesen.

Severus hatte weiterhin Unterricht gehabt.

Weitere Freunde hatte ich nicht, so einsam das auch klingen mochte. Doch ich hielt nicht viel von den anderen. Daher war ich auf mich alleine gestellt, zumindest für einige Stunden. Und so beschloss ich in die Bibliothek zu gehen um einiges an Unterrichtsstoff nachzuholen anstatt meine Zeit sinnlos in der Gegend zu vertreiben.
Schließlich war ich nicht besonders scharf darauf gewesen noch mehrere Nachhilfestunden bei diesem selbstverliebten Macho zu haben. Auch, wenn er ein süßer Macho war.

Nein.

Er war arrogant, mehr nicht.

Unmengen an Büchern stapelten sich erneut vor mir auf und ließen mich verzweifeln. Ich konnte mir einiges schöneres vorstellen als das, doch ich wusste, dass es nur zu meinem besten gewesen war. Wenn ich meine Noten aufbessern wollte, war dies definitiv nötig gewesen.

Felix Felicies:
Brauzeit: 6 Monate
Zutaten: Aschwinderin-Eier, Blaustern-Knolle, Murtlap-Tentakel, Thymian-Tinktur Occamy- Eierschale und eine Zerstampfte Raute"
Erneut tauchte ich meine Feder in die Tinte.

„Wie ich sehe lernst du fleißig, D/N/N." Erklang eine bekannte Stimme hinter mir.

Doch ich wandte meinen Blick nicht von dem Pergament ab und machte mir weitere Notizen.

Auch ohne hinzusehen wusste ich, wer hinter mir stand- Jemand auf den ich gerade keinen Nerv hatte.

Er ließ sich schließlich auf dem Stuhl neben mir nieder und schob das Buch zu sich „Der Zaubertrank Felix Felicies, anders gennant auch-"

„Pures Glück-" unterbrach ich ihn „Möchtest du etwas bestimmtes, Riddle?" Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben und sah ihn genervt an.

„Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr daran, aber ich soll dir Nachhilfe geben."

Er schob das Buch wieder zu mir und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Wusste er, wie gut er dabei aussah?

Vermutlich ja.

„Dass wir erst für heute Abend verabredet sind scheinst du offensichtlich vergessen zu haben."

„Ich dachte, nachdem du heute Morgen schon in mich gerannt bist würde meine Anwesenheit dich beglücken."

„Falsch. Du bist in mich gerannt und offensichtlich verfolgst du mich, sonst wärst du wohl kaum hier." Mit diesen Worten kramte ich meine Bücher zusammen und stand auf „Ich würde mir also an deiner Stelle Gedanken darüber machen welche Anwesenheit wen beglückt."

„Wo willst du hin?"

„Weit weg von dir. Deine Anwesenheit dulde ich nur, wenn es wirklich nötig ist."

Und mit diesen Worten verschwand ich.

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt