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Die Stille wurde von einem Rascheln durchbrochen.

Mein Herz schlug sofort schneller.

Ich war nicht alleine gewesen, wie ich es gedacht hatte. Irgendjemand war in meinem Zimmer.

Wenig später wurde das Licht auf meinem Nachttisch angeknipst. Der Lichtkegel schenkte nur ein schwaches Licht, doch trotzdem konnte ich ihn erkennen, wie er auf meinem Bett saß.

„Tom" stammelte ich.

Was machte er hier?

„Du warst bei ihm" er stand langsam von meinem Bett auf und kam auf mich zu gelaufen „Du warst bei Severus im Krankenflügel obwohl ich dir gesagt habe, dass du es unterlassen sollst."

„Er ist mein bester Freund. Ich musste-"

„Du hast nur mich!" Schrie er „Und nur mich!"

Dominant, dominanter, Tom Riddle.

„Nein" lautete meine Antwort, fest entschlossen mich nicht einschüchtern zu lassen „Ich darf und werde auch andere Menschen in meinem Leben haben."

Genau vor mir blieb er stehen und sah mir tief in die Augen „Ich habe nein gesagt."

„Es ist mir egal was du sagst, Tom."

Gib nicht nach, gib nicht nach.

Seine Hand fuhr um meinen Hals. Es fühlte sich unfassbar gut an. Wie jedes mal.

Wir waren wirklich krank gewesen..

„Wenn ich sage nein, dann sollest du es lieber lassen. Es sei denn du möchtest den Tod finden." Seine Stimme war dunkel, rau, gefährlich.

„Ich-"

„Halt den Mund und geh auf deine Knie."

Was?

Als ich nicht sofort tat, was er sagte, zog er mich an meinem Hals hinunter und schmiss mich auf meine Knie, ziemlich unsanft.

„Öffnen."

Er sah von oben herab auf mich hinunter.

Verachtend.

Mit zitternden Fingern öffnete ich seinen Gürtel und zog seine Hose samt Unterhose nach unten. Wenig später sprang mir seine Erregung entgegen.

Oh- Verdammt.

„Und jetzt; Nimm ihn."

Ich sah zu ihm hinauf, ließ meine Zunge um seine Spitze kreisen und fing langsam damit an, ihn in den Mund zu nehmen. Langsam und immer langsamer, sodass es ihn vermutlich quälte.

Und das tat es.

Nach einigen Minuten hatte er genug gehabt und griff in meine Haare, damit er die Schnelligkeit bestimmen konnte.

„Genau so" stöhnte er „Nimm ihn wie das unartige Mädchen, dass du bist."

~~~

„Ich muss noch einmal weg" er schloss seinen Gürtel und schlüpfte in seinen Mantel, nachdem wir einige Minuten später in seinem Zimmer angekommen waren „Aber ich denke, dass ich nicht lange weg sein werde. Du bleibst hier, verstanden?"

Stumm nickte ich.

„Verstanden?" Wiederholte er sich.

„Ja. Verstanden."

„Gutes Mädchen" er gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand wenig später aus dem Zimmer.

Stille.

Und mal wieder hatte ich nachgegeben. Mal wieder hatte ich es geschafft, mich von ihm einlullen zu lassen. Und das alles bloß, weil ich ihn liebte.

Wie konnte man jemanden so sehr lieben, aber gleichzeitig so sehr fürchten? Wie konnte jemand einem das geben was man wollte, jedoch auch so schlecht behandeln wie er mich?

Gelangweilt stand ich von seinem Bett auf und lief durch das Zimmer. Einige Bücher lagen auf dem Schreibtisch. Bücher wie;

Geschichte der Zauberei.

Die Entnebelung der Zukunft.

Magische Hieroglyphen und Logogramme.

Schulbücher eben. Doch zwei Bücher hatten meine Aufmerksamkeit ganz besonders geweckt;

Runenübersetzung für Fortgeschrittene.

Sowie;

Im Angesicht des Gesichtslosen.

Diese Bücher hatte ich zuvor noch nie gesehen, geschweige denn von ihnen gehört gehabt. Sie wirkten mystisch, dunkel. Und ich war mit meiner Sache mehr als nur sicher, dass sie aus der verbotenen Abteilung der Bibliothek stammten. Er hatte also recht gehabt, Severus. Als er meinte, Tom wurde dort gesehen.

Doch warum?

Was wollte er dort?

Mit zitternden Fingern schlug ich erste das Buch auf. Es schien nicht sonderlich interessant, war voller Abbildung von Runen und deren Bedeutung gewesen. Doch das zweite Buch, war anders;

„Der Gesichtslose- Suchend nach dem ewigen Leben. Zeigt sein Gesicht nicht um bei der Sünde seines Versuches nicht erwischt zu werden. Um nicht bei der Suche des unendlichen, nie vergehendes Leben erwischt zu werden. Das unendliche Leben. Sei es eine Qual oder doch ein Geschenk? Die Qual, für immer auf Erden zu wandeln? Das Geschenk, nie zu sterben?"

„Du wirst mich lieben. Bis ans Ende deiner Tage."

Er wollte, dass wir für immer lebten.

War das sein Plan gewesen?

Wollte er uns unsterblich machen?

War das überhaupt möglich gewesen oder doch nur eine Geschichte aus alten Kinderbüchern?

Ich schlug das Buch wieder zu und legte es zurück, an Ort und Stelle, damit er nichts bemerken konnte. Meine Finger fuhren weiter über das weiche Holz des Tisches und verharrten irritiert an einem scharfen Absatz, mitten in dem Tisch.

Vorsichtig beugte ich mich etwas vor, um der Sache genauer auf den Grund zu geben- Und tatsächlich.

Mitten in dem Schreibtisch war unter einem Stapel an Pergamenten eine spitze Kante die zu einer Linie weiterführten. Eilig schob ich den Stapel Papier beiseite und es offenbarte sich mir ein eingeritztes Quadrat.

Das konnte kein Zufall gewesen sein.

Meine Finger strichen weiter darüber, bis ich an eine Art Loch ankam, in dessen ich mein Finger versank und versuchte, das Quadrat anzuheben.

Und es gelang mir.

Vor mir lag so etwas wie eine Art Geheimversteck.

Und in diesem- Das Buch in welches er oft schrieb..

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt