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In jenem Moment als ich dort stand während seine Hand um meinen Hals lag und mir langsam die Luft abschnürte erkannte ich, dass wir beide in dieser Liebe gefangen waren- Wir würden füreinander sterben und wir würden füreinander töten, doch würden wir uns auch gegenseitig umbringen aus der puren Liebe heraus. Und würden wir dies tun, dann würden wir es am Ende bereuen, denn der Teil unserer Seele, den wir am meisten liebten, wäre durch unsere eigene Hand gestorben. Das war es, was unsere Liebe von Tag zu Tag größer werden ließ und was sie von Tag zu Tag mehr zu einem größeren Problem machte, denn wir konnten nicht mit und nicht ohne einander. Und so ungern ich es auch zugab- Tom und ich waren uns, tief in unserem Inneren, ähnlicher als es mir lieb gewesen war.

Mit meiner Antwort, auf die er sehnsüchtig zu warten schien, ließ ich mir Zeit. Zeit, um ihn zu provozieren und Zeit, um ihn zappeln zu lassen.

„Wenn dir dein Leben etwas wert ist, dann solltest du mir verdammt nochmal antworten."

„Du wirst mich nicht töten" grinste ich „Denn dafür liebst du mich zu sehr. Du planst unsere Ewigkeit, Tom. Du planst, dass wir beide für immer leben und das gemeinsam."

„Was macht dich da so sicher, meine Kleine?"

Ganz langsam lockerte er seinen Griff.

„Ich habe dein kleines, hübsches Notizbuch gefunden. Das Versteck in deinem Schreibtisch ist nicht schlecht, ehrlich gesagt. Aber als ich es so in meiner Hand hielt, da musste ich es einfach lesen. Du hast über deine tiefsten Gedanken geschrieben und über deine Pläne- Welche Gegenstände du wie zu deinen Horkruxen machen willst und wen du dafür töten willst."

„So ein unartiges Mädchen." Er kam mir erneut näher, so nahe dass ich nach hinten gegen seinen Schrank taumelte, wo er genau vor mir stehen blieb „Und so unfassbar intelligent. Aber was jetzt? Hast du Angst vor deinem eigenen Freund? Angst vor mir, weil ich plane wie wir beide die mächtigsten Zauberer unserer Welt werden und für immer leben?"

Mein Herz schlug wie wild und mein Atem geriet langsam ins stocken. Meine Antwort auf seine Frage war ein klares und deutliches-

„Nein." - gewesen.

„Nein" wiederholte ich mich „Ich habe keine Angst vor dir. Nicht ansatzweise."

Und es stimmte, was ich dort von mir gab. Nicht ein einziger Funken an Furcht durchlief meinen Körper. Warum das so war? Ich hatte keine Ahnung. Gefiel mir der Gedanke, ewig zu leben? Gefiel mir der Gedanke, dass er plante wie wir zu den mächtigsten Zauberern unserer Welt werden würden?

All dir Macht und Kraft..

„Und das macht uns so gleich" flüsterte er „Unsere Seelen sind aus dem selben Stoff. Wir denken gleich, haben die gleichen Ziele- Wir beide sind füreinander geschaffen. Du und ich für die Ewigkeit."

Und dann küsste er mich. Es war ein Kuss voller Leidenschaft und zugleich so aggressiv. Seine Zähne fuhren in meine Unterlippe und er biss so dolle zu, dass ich den eisigen Geschmack meines Blutes schmecken konnte. Es war intim- Intimer als alles,  was wir bis jetzt getan hatten. Und bevor ich richtig darüber nachdenken konnte lagen unsere Klamotten auf dem Boden, wir in seinem Bett und meine Finger krallten sich in seine Haare während er langsam in mich eindrang. Dabei hielt er ständig den Blickkontakt mit mir und unsere Blicke sprachen in jenem Moment mehr, als Worte es jemals gekonnt hätten. Umso doller ich ihn kratze, um so tiefer und doller wurde er. Es schien mir, als würde er all seine Wut, die sich in ihm angestaut hatte, in dieses eine mal legen und das fühlte sich unbeschreiblich gut an.

———

„Darf ich dich etwas fragen?" Mein Kopf ruhte auf seiner Brust während wir zusammen unter der warmen Bettdecke lagen „Zu dem, was vorhin geschehen ist?"

„Wenn es sein muss."

„Du hast in deinem Buch etwas über einen Fluch geschrieben. Einen Fluch über meine Familie. Und du hast mich so angesehen, als die Schlange in Dumbledore's Unterricht mit mir geredet hat- Als hättest du es gewusst. Was- Ich meine, hat das etwas zu bedeuten?"

„Zerbrich dir nicht dein hübsches, kleines Köpfchen darüber."

Doch mit dieser Antwort gab ich mich nicht zufrieden.

„Aber ich möchte es wissen." Forschte ich weiter nach „Es geht um mich und meine Familie, Tom."

Er atmete tief ein, als würde er sich nicht sicher sein, ob er es mir tatsächlich erzählen sollte.

„Du willst es also wirklich wissen? Denn wenn du es erst einmal weißt, dann gibt es kein zurück mehr. Andererseits wäre es gut, würdest du es wissen, bevor es dich ereilt. Denn somit kannst du dich zumindest etwas darauf vorberieten. Auch wenn mir das unmöglich erscheint."

„Ich will es wissen."

„Sag mir nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.."

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt