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Unsere Schritte halten von den Wänden wieder. Während meine klein und unsicher wirkten, wirkten seine aggressiv und voller Sicherheit. Zudem wurde die Spannung in der Luft immer größer, als wäre er geladen von dem was er gerade gehört hatte. Als wäre er kurz davor jemandem den Kopf abzureißen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass er tatsächlich bereit dazu gewesen wäre. Das wurde mir allein dadurch deutlich, dass sein Griff um meine Hand mit jedem Meter den wir zurücklegten fester wurde. Es fühlte sich an, als würde er sie bald zerquetschen und als würde sie dem Druck nicht mehr lange standhalten. Doch ich traute mich nicht etwas zu sagen. Wollte nichts sagen. Ein falsche Wort und er würde seinen Zorn an mir auslassen.

Wenig später kamen wir im Gemeinschaftsraum an- Zu meinem Glück, denn da ließ er für einen kleinen Augenblick von mir ab.

Er sah sich im Raum um.

Bevor ich darüber nachdenken konnte lief er auf Rosier zu „Wo. Ist. Er."

„Woah" Rosier rückte ein Stück von ihm weg „Von wem redest du verdammt?"

„Severus Snape. Wo. Ist. Er."

„Keine Ahnung. Glaube auf seinem Zimmer. War-"

„Pass auf D/N auf."

Meine Augen wurden groß „Ich brauche keinen Babysitter. Wenn du willst kann ich auch einfach in dein-"

„Du bleibst hier!" Er drehte sich zu mir um und sah mir tief in die Augen.

Jap. Er war mehr als sauer gewesen.

„Setz dich neben Rosier und warte hier."

Und das tat ich. Ohne Widerworte ließ ich mich auf dem Sofa neben ihm nieder und blieb still.

Tom verschwand wenig später.

Alles was ich wusste? Er war auf dem Weg zu den Schlafräumen der Jungs. Und er war sauer. Er war sehr sauer..

„Was ist mit ihm los?" Rosier sah mich fragend an.

„Eine lange Geschichte."

Genervt verdrehte ich die Augen.

Er gab mir mit seinem Ellenbogen einen kleinen Stups in dir Seite „Ich denke, wir haben Zeit."

Neben Avery und Nott war er einer der Nettesten aus Riddle's Freundesgruppe, was man von Malfoy, Mulciber und Lestrange nicht wirklich behaupten konnte. Sie waren alle sehr.. speziell. Eiskalt in ihren Herzen und stets und ständig auf Ärger aus.

„Also?" Riss seine dunkle Stimme noch schließlich aus meinen Gedanken.

„Uhm" irritiert sah ich ihn an „In Ordnung. Wo fange ich an..-"

Er lächelte bis über beide Ohren „Wie wäre es, wenn du am Anfang anfängst?"

Ebenfalls einer seiner guten Eigenschaften; Er war für jeden Spaß zu haben und ein ziemlicher Komiker, tief in seinem Inneren.

„Heute war ich mit Scabior zum lernen in der Bibliothek verabredet-"

„Oh oh" fiel er mir ins Wort „Das hat deinem Freund sicherlich nicht besonders gefallen."

Zustimmend nickte ich „Richtig. Sagen wir es so- Er war nicht besonders begeistert darüber. Und als er dann noch mitbekommen hat, wie Scabior versucht hat mir zu erklären, dass mein Freund wohl etwas mit mir planen würde-"

Erneut unterbrach er mich „Planen? In wie fern?"

„Keine Ahnung. Er hat bloß Andeutungen gemacht, von wegen ich sei ein Reinblut und dazu in Slytherin und das Tom irgendetwas planen würde und man sich das wohl untereinander erzählen würde. Auf jeden Fall hat Tom das Ganze mitbekommen und als Scabior ihm dann erklärte, dass Severus so etwas in die Welt setzen würde ist er total durchgedreht."

„Hört sich nach Riddle an" er zuckte ahnungslos mit den Schultern „Jedoch finde ich es suspekt, dass er etwas geplant haben soll, verstehst du? Ich meine, Tom hatte schon immer eigenartige und besondere Ansichten. Hat viele Professoren nach Mitteln zum ewigen Leben ausgefragt. Nur verstehe ich nicht ganz, was du damit zu tun haben solltest."

Tom hatte Professoren nach Mitteln zum ewigen Leben gefragt?

Ein mulmiges Gefühl kam in mir auf, jedoch hatte ich nicht im Geringsten eine Ahnung, was es mir sagen oder wovor es mich warnen wollte.

Es war anders als das andere Gefühl gewesen.

Intensiver.

Minuten vergingen.

Minuten des völligen Schweigens.

Nur der Kamin knisterte vor sich hin.

Und es dauerte tatsächlich nicht lange, da kam Tom mit eiligen Schritten die steinernen Treppenstufen hinunter gelaufen, direkt auf uns zu und griff nach meinem Arm.

„Komm."

„Was? Was ist -"

„Hör auf mir so viele Fragen zu stellen."

Als ich zwischen ihm und seiner Hand hin und her sah stelle ich fest, dass sie Blut bedeckt gewesen war.

„Verdammt man" entsetzt sprang Rosier auf, nachdem auch er es bemerkt hatte „Was hast du getan? Hast du ihn geschlagen?"

„Die nächsten Tage sollte er wohl im Krankenflügen verbringen" lautete seine stolze Antwort.

Er war tatsächlich stolz auf seine offensichtliche Tat.

Erneut wurden meine Augen groß und ich schlug seine Hand von meinem Arm „Was?"

„Du wusstest, dass es so kommt, D/N."

„Nicht, dass du ihn blutig schlägst!" Schrie ich und lief an ihm vorbei „Bist du irre? Wie kannst du so grausam sein?"

„Wage es nicht, zu ihm zu laufen!" Er erhob seine Stimme, sodass vermutlich alle ihn gehört hatten..

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt