4

15.1K 446 137
                                    

Er sah mir tief in die Augen.

Ein Blick der Bände sprechen konnte.

Ein Blick, der so vieles bedeuten konnte.

Ein Blick, der unendlich schien.

Spannung lag in der Luft, als wäre sie elektrisiert gewesen. Und so fühlte sich auch mein Körper an.

Unter seinen Blicken zitterte ich, jedoch nicht vor Angst.

Er löste etwas in mir aus.

Eine Art Verlangen.

Verlangen nach Berührungen und Zuneigung.

Ich biss mir auf meine Unterlippe, dann lehnte ich mich vor und flüsterte in sein Ohr „Und was willst du jetzt machen, Riddle? Mir wehtun?"

„Provozier mich nicht" presste er hervor.

Auch er schien angespannt zu sein.

In seiner Stimme lag etwas einschüchterndes.

Etwas dominantes.

Und es machte mich wahnsinnig, ließ jede Pore meines Körpers nach ihm verlangen.

„Dafür bist du mir meine Zeit nicht wert. Ich habe besseres zu tun" provozierte ich ihn weiter.

Ein Grinsen machte sich auf meinen Lippen breit und ich wollte gerade an ihm vorbei gehen, zurück zu meinem Schreibtisch, da packte er mich am Hals und drückte mich gegen die Tür.

„Du wirst noch lernen wie du dich mir gegenüber zu Verhalten hast."

Seine Augen funkelten bei jedem Wort, welches seine Zunge verließ, mehr.

Gefahr.

Arroganz.

Kälte.

Der Schock stand mir vermutlich ins Gesicht geschrieben und somit blieb ich still.

Auch, wenn ich seine Dominanz mochte, damit hatte ich keines Weges gerechnet gehabt.

Doch es fühlte sich gut an.

Sein Gesicht war nur noch wenige Millimeter von meinem entfernt, was mich nur noch nervöser machten

„Noch mag ich es wenn du still bist. Freu dich lieber darüber." Mit diesen Worten ließ er von mir ab „Und jetzt lernst du ohne ein einziges Widerwort mit mir."

Einige Sekunden stand ich einfach nur da, überfordert mit der Situation, überfordert damit was gerade geschehen war.

Doch dann nickte ich und ging langsam zu meinem Tisch hinüber.

Meine Beine zitterten.

Meine Gedanken drehten sich.

Was war das gewesen?

Und wieso hatte es sich so gut angefühlt?

Wieso hatte ich dieses Verlangen gehabt?

Was machte er nur mit mir?

Es verging eine ganze Weile in der ich nur das nötigste mit ihm redete und wir lernten.

Ich wollte nichts weiter sagen.

Es lag nicht daran, dass ich Angst vor ihm hatte.

Im Gegenteil- Er hatte meine Neugierde ihm gegen über nur noch mehr geweckt gehabt.

Aber das sollte er auf keinen Fall wissen.

Außerdem war ich mit der gesamten Situation total überfordert gewesen und hatte weder eine Ahnung was ich von ihm noch von seinem Handeln denken sollte. Er machte mich sprachlos.

Von dem ganzen lernen bekam ich Kopfschmerzen und durchsuchte daher meine Schublade nach einem meiner Lieblingslutscher um mich weiterhin konzentrieren zu können- Zucker half mir immer.

Als ich ihn schließlich fand packte ich ihn aus und schob ihn mir in den Mund. Es war typisch für mich gewesen, dass ich damit herumspielte und ihn gelegentlich von links nach rechts schob.

Riddle beobachtete dabei jede meiner Bewegung.

Als ich ihn ansah, sah er schnell wieder auf das Blatt Pergament welches vor ihm lag. Mühevoll verkniff ich mir ein Lächeln- Offensichtlich war er nicht mehr ganz bei der Sache gewesen und das war meine Chance für Rache gewesen;

Langsam nahm ich meine Feder wieder auf und schrieb erneute Notizen auf mein Blatt, dann lehnte ich mich etwas zurück, spielte weiter damit herum und sah ihn dabei an.

„Lass das" er sah nicht von seinem Blatt auf.

„Was soll ich lassen? Ich mache eine kleine Pause."

„Verkauf mich nicht für dumm, D/N/N" er griff nach meinem Blatt und sah sich meine Notizen an „Das hier hast du falsch geschrieben. Korrigier es. Sofort."

Etwas widerwillig stand ich auf, nahm meine Feder vom Tisch und ging neben ihn. Dann beugte ich mich vor. Mein Hemd glitt dabei etwas nach vorne.

„Was meinst du? Wo habe ich bitte etwas falsch geschrieben?"

Als er nicht antwortete stellte ich mich wieder hin und sah ihn an. Seine Augen wanderten über meinen Oberkörper wieder zu meinen.

Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben, legte die Feder wieder weg und spielte weiter mit meinen Lolli.

„Habe ich dir nicht gerade etwas gesagt?"

Er sah zu mir hinauf.

„Und habe ich dich nicht gerade eben etwas gefragt?" Entgegnete ich ebenso stumpf.

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt