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Langsam öffnete ich meine Augen; Helles Licht schien mir entgegen und ließ mich einige Sekunden in meiner Bewegung verharren, bis sich meine Augen endgültig daran gewöhnt hatten. Dann setzte ich mich schließlich auf und sah mich in dem Raum um; Keine Frage- Ich war in Tom's Zimmer gewesen. Ob das gut oder schlecht war, wusste ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht. Was mich jedoch viel nachdenklicher machte war die Frage, wie ich hierher gekommen war, denn alles woran ich mich erinnerte waren die unfassbaren Schmerzen gewesen, die meinen Körper durchzuckten und Tom, der immer und immer wieder meinen Namen rief bevor mir schwarz vor Augen wurde. Doch diese Fragen sollten sich wenige Minuten später in Luft auflösen als die Zimmertür quietschender Weise aufging und mein Freund in den Raum trat. Sein Blick schweifte zu mir herüber. Er sah besorgt aus und dazu ziemlich erleichtert.

„Gut. Wie ich sehe bist du wach" lauteten seine ersten Worte, die er an mich wandte „Dass ging schneller, als ich es angenommen hatte."

Was meinte er damit?

Er schlenderte zu seinem Stuhl, der neben seinem Kleiderschrank stand und warf seine Krawatte sowie seine Garderobe darüber, ohne ihnen weitere Beachtung zu schenken.

„Ich habe den Professoren bescheid gegeben und ihnen mitgeteilt, dass es dir nicht sonderlich gut geht. Zu meiner großen Überraschung hatten sie alle Verständnis dafür." Er setzte sich neben mich auf sein Bett „Wie fühlst du dich, meine Liebe?"

Irritiert sah ich ihn an. Ich wartete darauf, dass er mich mit weiteren Fragen löcherte oder unseren Streit fortfuhr, doch es geschah nichts. Im Gegenteil; Er wirkte ruhiger als sonst. Gelassener.

„Mir- Ich" stammelte ich unsicher „Ein wenig Kopfschmerzen, aber sonst ist alles in bester Ordnung, denke ich zumindest."

„Denkst du?" Er grinste „Du denkst vieles aber am Ende des Tages hast du von nichts eine Ahnung."

Autsch..

„Wirklich, Tom?" Fuhr ich ihn an, denn langsam reichte es mir „Ich bin gerade eben zusammengebrochen und du hast nichts besseres zu tun, als wieder einen Streit zu provozieren?"

„Unser vorheriger Streit ist noch nicht beendet und das weißt du, D/N. Du bist mir eine Erklärung schuldig, zum Beispiel darüber wo du warst oder weshalb du aus dem Zimmer gestürmt bist obwohl ich dir gesagt habe, dass du auf mich warten sollst."

Ich war ihm eine Erklärung schuldig?

Darauf konnte er lang warten..

Es schien mir, als wären all meine Sorgen und Schmerzen in jenem Augenblick vergessen gewesen. Alles was ich in jenem Moment fühlte war die pure Wut auf ihn. Das Gefühl ihn anschreien zu müssen und ihn zu fragen, was nicht mit ihm stimmte.

Ich bin dir keine Erklärung schuldig?" Mein Blick bohrte sich förmlich in seinen „Du bist eine Erklärung schuldig. Warum hast du Geheimnisse vor mir, Tom? Ich dachte, wir würden uns lieben und eine halbwegs gesunde Beziehung führen. Das bedeutet für mich, dass man nichts, absolut gar nichts voreinander verheimlicht. Aber genau das tust du- Du bist nicht ehrlich zu mir, öffnest dich mir kaum und verschweigst mir bewusst Dinge."

„Ich verschweige dir Dinge?" Schwungvoll stand er von dem Bett auf und fuhr sich mit seinem Fingern durch seine schwarzen Haare „Du bist einfach so verschwunden, D/N. Du bist verschwunden und hast dich damit meinen Worten widersetzt. Etwas, was ich dir verboten habe."

„Du verbietest mir etwas?" Nun stand auch ich auf und stellte mich ihm in den Weg „Ich bin nicht dein Eigentum. Ich bin ein eigenständiger Mensch und kann daher eigenständige Entscheidungen treffen. Nur weil du mein Freund bist heißt das nicht, dass du mir etwas befehlen kannst. Dazu bist du nicht ansatzweise berechtigt."

„Oh doch, dass bin ich!" Schrie er und seine Hand wanderte an meinen Hals „Du hast keine Ahnung, was ich alles machen kann und was nicht. Genauso kann ich Geheimnisse vor dir haben und es hat dich nicht im Geringsten etwas zu interessieren. Hast du mich da verstanden?"

Das war mehr als nur seine dominante Art gewesen.

Doch dieses mal ließ ich mich nicht einschüchtern.

„Du meinst wie Menschen umbringen, um dir einen Horkrux nach dem nächsten zu erschaffen?"

Mit diesen Worten schien er nicht gerechnet zu haben, denn für einen kurzen Augenblick, es war nur der Bruchteil einer Sekunde, konnte ich die pure Unsicherheit in seinen Augen erkennen.

„Was weißt du darüber?" Sein Griff um meinen Hals wurde noch fester „Und dieses mal solltest du mir lieber ehrlich antworten bevor meine Liebe zu dir dich noch umbringt. Denn auch dazu bin ich in der Lage, glaub mir."

Tom Riddle- Eine gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt