P r o l o g

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Jeden Tag sitze ich hier. Hier, in diesem weichen Sand, der mich so geborgen fühlen lässt, wie sonst nirgendwo. 
Jeden Tag sitze ich in diesem Sand und blicke auf das blaue Meer, das sich endlos über mein ganzes Blickfeld erstreckt.
Die türkisblauen Wassertropfen mit dem weißen Schaum an der Spitze drücken sich zu mir. Kurz spüre ich das erfrischend kalte Wasser an meinen ebenfalls meeresblau-lackierten Fußspitzen, doch schnell weht ein warmer Wind über sie und das Wasser scheint verschwunden.

Tief atme ich die salzige Luft aus, als würde sich danach eine Last von mir legen. Doch das tut es nicht.
„Wie konnte es alles nur so weit kommen?", wispere ich traurig. Augenblicklich fühle ich mich dumm, weil ich hier doch die Einzige weit und breit bin, die Selbstgespräche führt.
Mein ausgelaugtes Herz zieht sich zusammen.

Ich will dieses Leben nicht. Ich will mein altes, unbeschwertes Leben zurück. Oder zumindest, will ich eine normale Teenagerin sein!

Wie konnte ich nur zulassen, dass sie mein Herz in diesen goldenen Käfig sperren?
Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich mein Herz frei lassen würde? Wie würde es sich anfühlen, endlich zu leben? Endlich das Gefühl von Freiheit und Sorglosigkeit zu spüren?

Ich möchte nicht mehr vor meinen eigenen Schatten davon laufen. Nein, ganz im Gegenteil! Ich möchte Risiken eingehen und schlechte Entscheidungen treffen. Ich möchte Adrenalin durch meine Adern pumpen fühlen. Ich möchte die Sonne und den Regen gleichzeitig auf meiner Haut spüren. Ich möchte wissen, wie sich der Wind auf jedem Kontinent der Welt anfühlt. Ich möchte eine ganze Bücherei lesen und jedes Geheimnis der Welt ergründen. Ich möchte so laut schreien, bis ich keine Stimme mehr habe.
Und ja, ich will auch dieses klischeehafte 17-jährige Mädchen sein.

Das heißt, ich möchte neidisch auf das beliebteste Mädchen der Schule sein und heimlich für den Captain des Footballteams schwärmen. Ich will verrückte Freunde haben, die mit mir nachts auf einem Parkplatz Fastfood essen. Ich möchte auf ohrenbetäubende Partys gehen. Und ich will einen Jungen küssen, der mich für das schönste Mädchen der Welt hält!

„Aber das geht nicht, Lara", erinnere ich mich selbst traurig wispernd.
Jetzt kommt der Part, an dem ich, wie jeden Tag, merke, dass das unmöglich ist.

Denn, ich darf einfach nicht nochmal verletzt werden...

Baby don't hurt meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt