Ich war bereit für diesen Tag. Mehr oder Weniger. Dennoch stand ich zielsicher auf und machte mich fertig für den Tag. Aus Angst, mir würde es beim Laufen wie gestern ergehen, ließ ich das Frühstück ausfallen und verabschiedete mich von dem immer noch verwirrt aussehenden Farin. Ava wartete schon auf mich.
„Wieder 3 Runden und eine extra Runde, weil du gestern einfach gegangen bist."
Manchmal könnte ich Ava umbringen, dafür, dass sie jeden Tag eine Möglichkeit fand um mich zu bestrafen und irgendeine extra Aufgabe machen zu müssen. Obwohl ich gestern ja tatsächlich einfach weggegangen bin. Wir liefen beide gemeinsam los und es war ein recht angenehmes Tempo... und trotzdem war ich nach den 4 Runden total fertig. Ava sah mich kurz prüfend an.
„Am besten Fangen wir dort an, wo wir gestern aufgehört haben. Irgendwelche Einwände?"
„Nein...aber ich würde gerne vorher mit dir Reden. Über gestern."
Sie zeigte auf die Tische am Rand vom Trainingsplatz, auf die wir uns setzten. Dann fing ich an.
„Ich...Also erstmal tut es mir Leid, wenn ich dich mit meiner Entscheidung in irgendeine schwierige Situation bringe, aber ich kann dir nicht zusagen. Ich werde in drei Tagen wieder mit Farin abreisen und dem ganzen Lager hier wieder den Rücken zuwenden, außer meinem Vater vielleicht. Es hat, wie soll ich sagen, persönliche Gründe, aber Danke, dass du mich tatsächlich für so gut empfunden hast, um mir dieses Angebot zu machen."
Ava sah mich etwas erstaunt an, nickte dann aber verständnisvoll.
„Das verstehe ich... Wirklich Schade... du wärst vermutlich besser als ich geworden aber gut. Fangen wir jetzt an zu trainieren."
Den Rest des Vormittages holte Ava alle Übungen nach, die sie gestern hatte machen wollen, bis ich am liebsten einfach umgekippt wäre. Nachmittags holte mich dann Cailan ab und wir flogen gemeinsam über den Slyther, während ich ihm von all meinen Problemen erzählte. Ich sagte ihm, dass ich die Wahl gehabt hätte hier zu bleiben und dass ich mich dagegen entschieden habe. Ich erzählte ihm nicht den genauen Grund, aber er reagierte ziemlich verständnisvoll und sagte mir, dass er mir auch davon abgeraten hätte hier zu bleiben. Abends aß ich wieder mit Farin zusammen und die Stimmung war eindeutig lockerer als die Tage zuvor. Der nächste 2 Tage vergingen wie im Flug und Ava hatte mir erlaubt, den letzten Tag mit meinem Vater zu verbringen und das nutzte ich natürlich aus.
Ich wartete auf ihn vor der Arena. Ich würde nie wieder einen Fuß in dieses schreckliche Gebäude setzen, falls ich es nicht müsste. Er kam aus dem kleinen Hintereingang mit einem kleinen Korb in der Hand. Seine kastanienbraunen Haare wehten ihm ins Gesicht und ich spürte einen kleinen Stich in meiner Brust. Ich vermisste meinen Bruder schrecklich. Manchmal hatte ich das Gefühl als würde ich ihn einfach vergessen, aber dann sehe ich Cailan und erkenne meinen Bruder in ihm. Er spannte seine Flügel, bereit zum los fliegen.
„Hallo, Kleine", er sah mich liebevoll an, „Ich hab mir für unseren letzten Tag gedacht, dass wir doch picknicken gehen könnten."
Ich lächelte ihn an und nickte.
Wir flogen los und er steuerte nach Westen zu den Nymphen Lagunen. Er flog bis ans Meer und auf eine der kleineren Inseln zu. Wir landeten und er breitete eine kleine Decke aus. Ich ließ mich darauf fallen und er setzte sich neben mich. Wir unterhielten uns den ganzen Tag, machten Späße und verbrachten einfach etwas Zeit mit einander. Im Laufe des Tages fing mich etwas an zu Bedrücken. Einerseits wollte ich es ihn nicht fragen, aber andererseits war es mir wichtig seine Antwort zu kennen. Mir war es wichtig, ob er dabei war.
„Cailan..."
„Was ist los?"
„Würdest du mit mir in den Krieg ziehen? Es wird wahrscheinlich dazu kommen und... und ich wüsste gerne wer bei uns auf der Seite stehen wird."
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The Elimenti
FantasíaAls Prinzessin von Irland hat die 18 jährige Abigail schon ziemlich viele Probleme. Zum Beispiel ihr sturer Vater, oder ihr Verlobter, der ziemlich alt ist. Doch als sie dann von einem unbekannten Jungen lea Aós sí in eine andere Welt gebracht wird...