Es war anders als mein Dorf und anders als das Lager. Es war...Na Ja es war eben wirklich eine Stadt. Wir waren direkt vor dem größten Gebäude gelandet. Es war fast schon ein kleiner Palast. Die Leute strömten über einen riesigen Treppenaufgang ins Innere und wir folgten ihnen. Ich war immer noch bei Aed eingehakt, genauso wie Cas bei Farin. Es versetzte mir einen kleinen Stich, aber ändern konnte ich es auch nicht. Sie waren eben das Traumpaar. Aed strahlte neben mir und ich sah, dass er sich sehr wohl fühlte. Partys waren schon immer sein Ding. Ich dagegen hatte zittrige Beine und war aufgeregter als vor dem ersten Besuch bei meinem Vater. Wir gelangten in einen kleinen Vorsaal, wo wir gebeten wurden unsere Masken auf zu setzen. Jeder hatte eine passende dabei und ich fühlte mich irgendwie sichere. Jetzt wo mich nicht jeder auf den ersten Blick erkannte. Dann ging es weiter in einen noch größeren Raum. An den Seiten war ein riesiges Buffet aufgebaut, auf dem sämtlich Leckereien von gebratenem Fleisch zu den fantastisch aussenden Torten drapiert waren.
„ Ich werde mich jetzt in einem der Besprechungsräume mit Nuallan treffen. Ihr werdet morgen mit ihm reden. Jetzt genießt den Abend und habt einfach Spaß."Wir nickten alle pflichtbewusst, weil wir die kleine Ermahnung in seiner Stimme hörten. Habt zwar Spaß, aber übertreibt es nicht. Dann verschwand er in einem weiteren Flur hinter einer Tür. Und schon grinsten wir uns alle wieder an. Cassy bewegt ihren Kopf in Richtung Tanzfläche und wir folgten ihrem Blick. Sie war die erste die sich hemmungslos dort hin bewegte und einfach anfing zu tanzen. Sie war selbstbewusst, das musste man ihr lassen. Aber sie machte das auch echt gut. Als nächstes folgte ihr Aed und letztendlich waren nur noch Farin und ich übrig. Ich hatte keine Lust zu tanzen und daher beobachtete ich nur Aed und Cassy und ihre fließenden Bewegungen. Ich bemerkte, wie Far mich von der Seite ansah, aber als ich meinen Kopf zu ihm drehte, schaute er schnell weg.
„Ich geh mir jetzt was zu essen holen. Schließlich ist der Abend zu kurz und das Buffet zu lang."
Damit brachte ich ihn zum Lächeln.
„Ich komme mit. Aed hat mich so durch die Stadt gejagt, dass ich halb am Verhungern bin."
Ich lud mir sämtliche Leckereien auf den Teller, unter anderem Nudeln, Fisch, gebratenes Fleisch und Gemüse und holte mir ein Glas Wasser zu trinken. Dann sah ich mich im Raum um und entdeckte einen kleinen Stehtisch, den ich sofort für Far und mich reservierte. Es war irgendwie ungewohnt im Stehen zu essen. Bei den meisten Bällen gab es nur Häppchen, die man mit einem Bissen essen konnte, während es hier ein ganzes Menü im Stehen aß. Das hielt mich trotzdem nicht davon ab, soviel zu essen, bis mir beinahe mein Bauch platzte. Farin erzählte mir die ganze Zeit Witze und einmal hätte ich beinahe mein Wasser über den Tisch gespuckt, was ihn nur noch mehr zum Lachen gebracht hatte. Irgendwann kamen dann auch Cassy und Aed dazu und wir rissen nur noch mehr Witze als vorher. Schließlich zwang mich Cas dann auch mal dazu zu tanzen und führte mich, bei ihr eingehakt zur Tanzfläche. Es war ungewohnt auch zu Musik zu tanzen, die nicht nur langsam spielte, sondern auch schnellere Takte hatte, bei denen man nicht mit einem Partner tanzen konnte. Anfangs war ich noch ziemlich angespannt, aber mit der Zeit wurde das besser und ich wirbelte mit Cassy hin und her, die ganze Zeit beobachtet von Far und Aed. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass Farin tatsächlich auf mich achtete und nicht auf Cassy, wie ich es eigentlich erwartete. Ich war so unglaublich aus der Puste und Aed versprach mir etwas zu trinken zu holen, während Cassy selbst kurz auf die Toilette ging. Und schon wieder waren es nur ich und Farin und genau jetzt wurde ein langsames Lied gespielt. Es war ein Walzer.
Farin sah mich kurz an und er schien zu überlegen. Dann atmete er kurz tief ein
„Willst du mit mir tanzen?"
Das verwirrte mich nur noch mehr. Er war mit Cassy zusammen und wollte aber mit mir einen Tanz tanzen, bei dem wir eng aneinander geschmiegt waren? Im Palast wäre das einer Liebeserklärung gleich gekommen, aber ich wollte es. Ich wollte seine Hände auf meinem Rücken und seinen Atem in meinem Gesicht spüren. Ich nickte ihm zu und er hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und alles um uns herum schien zu verschwimmen. Er führte mich zur Tnazfläche, verneigte sich, während ich knickste und dann stellte er sich dicht an mich, sodass mich sein Geruch nach einer frischen Meeresbrise und leicht auch nach Kokosnuss umfing. Er nahm meine Rechte Hand in seine Linke und legte seine Rechte an meinen Rücken. Mir wurde augenblicklich heiß und meine Flammen knisterten wie verrückt. Wir fingen gleichzeitig zum Takt an und es war einfach traumhaft. Mein ganzes Leben wurde ich darauf vorbereitet den perfekten Tanz mit meinem Ehepartner zu tanzen und jetzt stand ich hier mit dem Jungen in den ich verliebt war. Unsere Bewegungen flossen in einander über und meine Tanzlehrerin wäre maßlos stolz auf mich gewesen. Ich verlor mich in Farins Augen, die von einer passenden Maske eingerahmt waren. Ich wusste gar nicht, dass er so gut tanzen konnte. Ich verlor mich ganz im Tanz und kurz bevor der Walzer zu Ende kam blieb Farin plötzlich stehen und legte beide seine Hände auf meine Hüften. Fast automatisch legte ich meine auf seine Schultern und wir wiegten leicht im Takt. In diesem Moment war mir alles Egal. Mir war Egal, ob Cassy, Merlin oder Aed uns sahen. Ich wollte nur seine Lippen auf meinen spüren. Egal was es verdammt noch mal kostete. Sein Gesicht war jetzt nur noch Zentimeter von meinem entfernt. Ich hätte mich nur vorbeugen müssen und es wäre passiert. Nur diese eine kleine Bewegung.
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The Elimenti
FantasyAls Prinzessin von Irland hat die 18 jährige Abigail schon ziemlich viele Probleme. Zum Beispiel ihr sturer Vater, oder ihr Verlobter, der ziemlich alt ist. Doch als sie dann von einem unbekannten Jungen lea Aós sí in eine andere Welt gebracht wird...