Kapitel 7

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Es wurde wärmer, die Tage wurden länger und der Frühling verlor sich im Sommer. Ich war jetzt seit fast drei Monaten in Siceal und kaum einen Tag hatte ich nichts zu tun. Es war anstrengender als im Palast, aber eindeutig schöner. Ich lachte so viel, wie nie zuvor in meinem Leben. Die morgendlichen Trainingsstunden bei Merlin waren meist sehr ernst, aber ich wurde jedes Mal besser, egal ob es um meine Traumwandelfähigkeiten, mein Element oder sogar das Wandern ging. Selbst am flickern -wie Briefe in der Menschenwelt, nur wird es hier mit den Gedanken übertragen- habe ich mich schon versucht. Mittags war die schönste Zeit des Tages. Erst versuchte ich mit Farin zusammen zu kochen, dann unterrichtete er mich. Ich lernte alles über die Einteilung von Siceal, die Dörfer und die Wälder und sogar ein wenig über den Slyther, das Gebirge, dass sich durch die Mitte Siceals zog und nur durch den Scanradh, der Wald, in dem die meisten Schreckenswesen leben, kurz getrennt wird.  Westlich von diesem Gebirge, teilten drei Flüsse das Land in drei Teile. Der am weitesten im Süden liegende Teil hieß zaj sawv und ist das Land der Leprichauns. Ein Teil voller Regenbögen. Der östliche Teil, der sehr nah am Meer liegt, sind die Nymphen Lagunen und Farin hat mich gewarnt niemals mit einer Nymphe zu streiten. Sie sind zwar hübsche, elegante Wesen und sehen auch eigentlich ganz harmlos aus, aber sobald man sich mit ihnen streitet, werden sie zu Bestien. Und am nahsten am Gebirge liegt die Hauptstadt Peevely und Kevnoc, das Dorf der Gedächtnis AS, wo auch Aed und Cassys Eltern leben. Farin hatte mir erklärt das es über all entweder Dörfer gab, in denen nur AS lebten mit einer bestimmten Fähigkeit, wie auch Telkaensis, das Dorf der Telekinese oder Lúch zog, die sich um diese kleinen blauen Lichter im ganzen Dorf kümmerten, oder auch gemischte Dörfer, wie das in dem ich lebe. Es gab auch ein Dorf im Süden, dass noch einmal von einem Schutzwall extra umgeben war. Sein Name ist Eagla und dort leben alle AS, die in der Lage sind, dir deine größten Ängste zu zeigen und dich so in eine Schockstarre zu versetzen und umzubringen. Sie waren extrem gefährlich und daher durfte niemand in dieses Dorf hinein geschweige denn daraus heraus. Nachmittags ging es dann auf den Trainingsplatz, wo Aed erst mich trainierte und dann ich ihn, Cas und sogar Far ein wenig in menschlicher Etikette und meisten lachten wir uns Tod darüber. Erst jetzt bemerkte ich, wie lächerlich es eigentlich ist, sich so komisch distanziert zu verhalten und niemandem zu sagen, was man wirklich gerade denkt. Die Trainingsplätze wurden jeden Tag voller und die Aós sí trainierten mit allem, was ihnen zur Verfügung stand. Merlins Nachricht war anscheinend angekommen. Jeder bereitete sich für einen Krieg vor, falls einer kommen würde. Jetzt gerade saß ich mit Farin an seinem Esstisch und vor uns war eine Karte ausgebreitet und ein Geschichtsbuch lag neben ihr.

Mein Kopf tat schon weh von den vielen Informationen über unsere heutige Lektion, die Schreckenswesen.

„Es ist extrem wichtig, dass du weißt, welche Wesen einigermaßen harmlos sind und welche es nicht sind. Liste mir noch einmal die höchst eingestuften auf."
Aber ich antwortete Farin nicht. Nach der Trainingseinheit bei Merlin heute Morgen war ich noch so erschöpft, dass ich immer wieder abschweifte. Diesmal wanderte mein Blick zurück zum Gebirge auf der Karte. Irgendetwas zog mich dort hin. Und bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, fragte ich Farin auch schon:

„Warum kann ich nichts über den Slyther lernen? Wir- Wir haben bisher das ganze Land und seinen Aufbau durchgenommen, aber über dieses Gebirge hast du mir nie was erzählt. Was ist dort, das mir verheimlicht werden muss?!"

Farin seufzte.

„Ich weiß es nicht, Dee. Merlin hat mir nur gesagt, dass ich dir alles über Siceal erzählen soll, aber nichts über den Slyther."

„Dann gehen wir jetzt zu Merlin und fragen ihn. Cassy hat mir gestern Abend erzählt, dass ihr Unterricht heute ausfällt, also müsste er doch Zeit haben." Und wie zur Bestätigung flüsterten die Flammen in mir lauter. Über diese Monate hatte ich bemerkt, wie sie jedes Mal, wenn ich etwas empfand, lauter flüsterten und bei Far flüsterten sie meist dauerhaft.

The ElimentiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt