Eigentlich hatte mehr ich Farin zum Palast geführt, als er mich, da er sich nicht wirklich in der Stadt auskannte. Wir waren kaum Menschen begegnet, da ich bewusst die ruhigeren Straßen ausgesucht hatte, dennoch waren es viel viel weniger gewesen, als ich erwartet hatte. Und dann standen wir vor den Mauern. Früher war hier ein dauerhafter Tumult gewesen. Menschen die zu Besuch kamen, Dienstboten und Wachen, die entspannt und fröhlich, aber dennoch wachsam gewesen waren. Jetzt blickte ich nur noch gegen die stählernen Mauern und ein paar undurchdringlich blickende Wachen. Ein ungutes Gefühl bereitete sich in meiner Magengegend aus und ich umgriff Farins stützenden Arm ein wenig fester. Und dann entdeckte mich eine der Wachen und fing sofort an zu schreien.
„Die Prinzessin! Sie ist zurück! Öffnet die Mauern und ruft den Prinzen und den König! Die Prinzessin ist zurückgekehrt!"
Eigentlich hatte ich einen etwas ruhigeren Empfang erwartet, doch ziemlich schnell öffneten sich die Mauern und noch mehr Wachen blickten mir entgegen und eskortierten mich und Farin ins Innere des Schlosses. Einen Augenblick war ich von meinem alten zu Hause überwältigt. Vor uns der riesige Treppen Aufgang und an den Seiten so viele Gänge, die zu den unendlichen Zimmern führten. Doch es war, als hätte man alles Leben ausgesaugt. Es war viel ruhiger und mir wurde immer mulmiger. Ich drehte mich einmal im Kreis und gerade als ich mit dem Rücken zur Treppe stand, hörte ich ihn
„Abby!"
Er klang so glücklich und erleichtert und ich drehte mich blitzschnell um und ließ ein ersticktes Geräusch los. Und dann konnte ich nicht mehr halten und lief eher weniger elegant auf meinen großen Bruder zu. Auf dem Weg zu ihm kamen mir die Tränen, alles was sich in vier Monaten so angestaut hatte. Er schloss mich sofort in seine Arme, ohne Fragen. Mittlerweile schluchzte ich hemmungslos vor mich hin und Ryan schloss mich noch fester in seine Arme.
„Du bist zu Hause, Abby."
Ich spürte, wie sich etwas in meiner Brust zusammenzog, doch ich vergrub einfach mein Gesicht in seinem Dunklen Hemd. Er war eleganter gekleidet, vermutlich wurde er gerade darauf vorbereitet meinen Platz zu übernehmen, doch das waren alles nur nebensächliche Sachen.
„Ich hab dich so vermisst."
Ich spürte, wie er leicht lächelte und dann drückte er mich leicht von sich weg.
„Was ist mit dir denn passiert? Ich und das ganze Königreich haben sich solchen Sorgen um dich gemacht. Wo warst du? Und wer ist er?"
Er schaute mich misstrauisch an und ließ seinen Blick zwischen mir und Farin hin und her wandern.
„Ich wurde entführt und- und die letzten Monate gefangen gehalten."
Ich versuchte möglichst viel Angst in meine Stimme zu legen, dass es glaubwürdig wurde.
„Und dieser Mann da hat mich gefunden und hierhergebracht."Ryan nickte kurz, dann richtete er sich an Farin.
„Danke, dass Sie meine Schwester zurückgebracht haben. Wie können wir Ihnen unseren Dank ausrichten?"Ich musste mir leicht das Lachen verkneifen. In echt klang dieses geschwollene Reden noch viel schlimmer und auch in Farins Augen konnte ich ein leichtes Funkeln entdecken.
„Ich habe meinen Beruf vor kurzem verloren und würde gerne hier eine Anstellung als Koch annehmen, dass war auch schon mein ganzes Leben meine Arbeit, eure Hoheit."
Ryan nickte wieder und musterte Far skeptisch.
„Das wird sich arrangieren lassen, dafür das Sie die Kronprinzessin gerettet haben. Melden Sie sich bei Madam Portonie und sagen Sie, sie kommen auf meinen Wunsch. Angus wird Ihnen den Weg zeigen."
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The Elimenti
FantasyAls Prinzessin von Irland hat die 18 jährige Abigail schon ziemlich viele Probleme. Zum Beispiel ihr sturer Vater, oder ihr Verlobter, der ziemlich alt ist. Doch als sie dann von einem unbekannten Jungen lea Aós sí in eine andere Welt gebracht wird...