Ich stand in der Tür und beobachtete ihn, wie er vor sich hin murmelnd in seinem Zimmer auf und ab lief. Ich gab keinen Mucks von mir und bewegte mich kein Stückchen. Nur in dieser AS Gestalt, war das so möglich. Ich war geschockt... erst einmal, weil mein großer Bruder ihm ja so verdammt ähnlichsah und dann seine Arme. Seine Adern... schwarz wie die Nacht zogen sie sich auf beiden Seiten seiner Arme hoch... warum hatte ich das bei den anderen Männern nicht gesehen? Das erklärte auch, warum ich das Blut seines Gegners nicht sehen konnte... es hatte die Farbe seines Anzuges gehab. Aber nicht nur an seinen Armen waren die Adern schwarz... Überall an seinem Körper, nur erkannte man es eben am besten an den Armen. Mir fiel außerdem noch das Tattoo auf seinem rechten Oberarm auf... der Berg mit den Flügeln. Ich räusperte mich und erst jetzt bemerkte er meine Anwesenheit und sah mich an. Ein kleiner Laut wich über seine Lippen und er bekam glänzende Augen.
„Grace?"
Er sah mich fragend an. Ich wusste zwar, dass ich meiner Mutter sehr ähnlichsah, aber noch nie hatte mich jemand mit ihr verwechselt. Langsam schüttelte ich den Kopf. Und Cailan schlug sich mit der flachen Hand an den Kopf-
„Natürlich, wie sollte sie auch hierherkommen. Wer bist du dann, hm? Will Alex mir wieder einen Streich aufdrücken mit einer Gestaltwandlerin? Nur damit ich noch länger hier in der Arena bleiben muss?! Du kannst dich jetzt zurückverwandeln und denk das nächste Mal daran, das Grace' Augen nicht wie meine aussehen."
Wieder schüttelte ich den Kopf. Tausend Gefühle spielten gerade in mir und ich konnte mich nicht entscheiden welches am zutreffenden war. Verwirrung? Freude? Angst? Sorge? Mitleid? Ich hatte keine Ahnung.
„Du siehst ja immer noch so aus! Verwandele dich endlich!"
Er trat einen Schritt auf mich zu und baut sich vor mir auf. Ich machte einen auf die Seite, um ihm irgendwie auszuweichen.
„Ich...Ich bin keine Gestaltwandlerin."
Er war nun ebenfall verwirrt und schüttelte den Kopf, wobei seine Schulterlangen braunen Haare um seinen Kopf wirbelten.
„Wer bist du dann?"
Einen Moment überlegte ich, ob ich einfach Aideen sagen und dann weglaufen sollte, aber ich entschied mich dagegen. Er würde meine komplette Vorstellung bekommen, sodass er nicht mehr widersprechen könnte. Ich atmete ein letztes Mal tief ein.
„Ich bin Abigail Elizabeth Isabella Aideen O'Brian. Ich bin... war die Kronprinzessin Irlands. Ich bin ein lea AS mit den Fähigkeiten Traumwandeln und Feuer und ich bin die Tochter von Grace Olivia Alannah O'Brian und", jetzt war meine Stimme nur noch ein Flüstern, „und dir..."
Er blickte mich erst verwirrt, dann wütend und zuletzt schon fast liebevoll an.
„Du-Du bist meine Tochter?" Ich-Ich dachte ich hätte nur einen Sohn."
Es war Frage und Feststellung zu gleich, also nickte ich bloß. Langsam breitete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen aus, wobei es mehr eine Grimasse war. Er schien nicht sonderlich oft zu lachen.„Ich habe eine Tochter... Ein Mädchen mit meiner alten Fähigkeit."
Er schien geradezu aus dem Häuschen wegen dieser Neuigkeit, doch dann wurde er wieder ernst.
„Was machst du hier?! Warum bist du nicht in der Menschenwelt bei deiner Mutter und- und deinem Bruder? Und hattest du gesagt du hast ein Element?!"
Jetzt war ich verwirrt. Ich wusste zwar, dass es besonders war eine zweite Fähigkeit zu besitzen, aber was war so wichtig daran, dass ein Element ist?
Und wie sollte ich ihm auf die Frage mit meiner Mutter antworten...
„Ich- ich wurde hergebracht, um irgendeine Aufgabe zu erfüllen...und- und ja, ich habe ein Element."
DU LIEST GERADE
The Elimenti
FantasyAls Prinzessin von Irland hat die 18 jährige Abigail schon ziemlich viele Probleme. Zum Beispiel ihr sturer Vater, oder ihr Verlobter, der ziemlich alt ist. Doch als sie dann von einem unbekannten Jungen lea Aós sí in eine andere Welt gebracht wird...