Familie

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Hallo erstmal :) Ich hoffe dir gefällt die Geschichte bis hierher - falls du Ideen oder Anregungen für die folgenden Kapitel hast, kommentier gerne! Dieses Kapitel ist nicht ganz so geworden, wie ich es eigentlich geplant hatte, also sag mir wie du es findest. Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen! :) 

Sicht John

Ich war wie benommen, bekam kaum etwas mit – ich hatte nur Augen für das kleine Wesen auf Sherlocks Arm. „John, ich denke du weißt besser, wie man das macht. Ich meine, sie halten.“ Gebannt stand ich vor ihm und starrte den Säugling an, der langsam seinen Kopf zu mir drehte und mich aus den tief blauen Augen neugierig ansah. „John? Es macht komische Geräusche. Ich denke du solltest es – ich meine sie jetzt nehmen.“ Sherlock streckte seine Arme und hielt sie von sich weg. „J-Ja natürlich.“, entegnete ich perplex, meinen Blick immernoch auf meine Tochter gerichtet. Vorsichtig nahm ich sie und legte sie in meine Arme, sodass ihr Köpfchen in meiner Armbeuge lag und sie mich ansehen konnte. „Wir sollten von hier verschwinden.“ Sherlock hatte ein Taxi herangewunken und ich setzte mich langsam in Bewegung. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, aus Angst ich könnte stolpern. Sherlock hielt mir die Tür des Wagens auf und ich stieg – wenn auch etwas ungeschickt - ein. Er setzte sich neben mich auf den Rücksitz des Taxis und sah mir in die Augen. Auch ich löste meinen Blick von dem wundervollen kleinen Wesen in meinen Armen und sah wie sich ein sanftes Lächeln auf dem Gesicht meines Gegenübers abzeichnete. Ohne zu überlegen beugte ich mich vor und küsste ihn sanft auf die Wange. Er rückte näher zu mir und legte einen Armen um mich - uns , mit der anderen Hand strich er vorsichtig – und zugegeben etwas ungeschickt -  über das Köpfchen des Säuglings in meinen Armen. 

Das Taxi hielt vor unserem Appartment in der Bakerstreet und Sherlock half mir auszusteigen. „Sherlock?“ Er drehte den Kopf zu mir, während er den Schlüssel im Schloss drehte. „Wir haben doch gar keine Babymöbel... Wo soll sie denn schlafen? Und überhaupt – wir haben nicht mal Fläschchen, geschweige denn Windeln!“ Daran hatte ich absolut nicht gedacht - Panik stieg in mir hoch. Wie sollten Sherlock und Ich uns um ein Neugeborenes kümmern, wenn wir nicht einmal Windeln im Haus hatten?! „John.“ Ich sah ihm in die Augen. „John, beruhige dich. Ich habe Wiggins bereits während der Fahrt beauftragt Windeln zu besorgen. Du warst viel zu fixiert auf sie, um auch nur das Mindeste in deiner Umgebung wahrzunehmen.“ Er grinste breit und seine Augen strahlten. „Wir müssen wohl oder übel in einem Bett schlafen, um optimal auf sie Acht geben zu können, während sie schläft. Und falls sie-“ „aufwacht ist immer Jemand zur Stelle. Ausgezeichnete Idee, Holmes.“ Ich musste grinsen und spürte wie alle Anspannung von mir abfiel. All der Schmerz, all das Leid, all die Trauer fielen mit einem Mal von mir ab und ich war glücklich.

Sicht Sherlock 

In seinem Gesicht war ein Ausdruck... Wärme durchfuhr meinen gesamten Körper. Er war glücklich. Und ihn glücklich zu sehen, machte mich glücklich. Faszinierend. „Sherlock, wir sollten vielleicht reingehen.“ „Ähm... Ja, natürlich.“ Ich zog den Schlüssel aus dem Schloss und hielt John die Tür auf. So leise wie nur irgendmöglich stiegen wir die Treppen zu unserer Wohnung hinauf, ich voran – John mit dem schlafenden Baby mir hinterher.

„Warte John, ich nehme sie.“ Ich hatte meinen Mantel bereits ausgezogen und nahm nun John den Säugling ab, sodass auch er sich seiner Jacke entledigen konnte. Mit vorsichtigen Schritten durchquerte ich Wohnzimmer und Küche, um in mein Zimmer zu gelangen.

  

Sicht John 

„Sherlock?! Wo gehst du hin?“ Sherlock bemühte sich so sehr. Wahnsinn, er schien diesem kleinen Menschlein genauso verfallen zu sein wie ich. „Hier John.“ Ich ging in Richtung seines Zimmers und sah schon vom Flur aus wie er die Kleine vorsichtig in die Mitte des Bettes auf ein Kissen legte. „Sie schläft zwischen uns, dann kann sie nicht herausfallen.“ Er drehte sich zu mir und sah mich mit sanftem Blick an - inzwischen stand ich im Türrahmen und er kam langsam auf mich zu bis unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren. „Du siehst glücklich aus.“, flüsterte er mit sanfter Stimme. „Ich bin glücklich.“ Ich machte eine Pause und sagte dann ganz leise: „Du machst mich glücklich.“ Ich spürte wie seine Hand sich um meine Hüfte legte und er mich noch näher zu sich zog. Die andere Hand legte sich in meinen Nacken und er zog mein Gesicht zu seinem. Kurz bevor er seine Lippen auf meine drückte flüsterte er: „Und du machst mich glücklich.“.

Meine Arme legten sich um ihn und ich strich mit den Händen seinen Rücken hinauf, über seinen Nacken und fuhr ihm dann durch die dichten, dunklen Locken während wir uns immer leidenschaftlicher küssten. „John..“, keuchte er atemlos und löste sich etwas aus unserem Kuss. „Lass uns ins Bett gehen, es ist spät und die Nacht mit einem Säugling kann lang werden. Lass mich von oben noch einige Kissen holen – du passt solange auf, dass sie nicht aus dem Bett fällt.“ Ich musste lachen, hielt mir allerdings die Hand vor den Mund, um das schlafende Baby nicht zu wecken. „Sherl-Sherlock, wie soll sie denn einfach so aus dem Bett rollen? Sie liegt doch in der Mitte!“ Er benahm sich ja fast schon überfürsorglich. „Naja, man kann ja nie wissen.“ Er wurde rot, konnte aber nicht anders als ebenfalls zu grinsen. Vor mir stand Sherlock Holmes, aber er benahm sich so unfassbar... menschlich und fürsorglich, dass man fast meinen könnte, es handle sich um einen besorgten Vater, der Angst um seine Tochter hat.

Er schob mich zur Seite und lief mit schnellen Schritten durch die Wohnung, um noch zwei Kissen und eine weitere Decke für uns zu holen. Ich ging auf das Bett in der Mitte des Raumes zu und legte mich neben sie. Sie brauchte einen neuen Namen. Den, den Mary damals für sie ausgesucht hatte, konnte sie nicht behalten. Mädchennamen...  „Bin wieder da.“ Sherlock betrat den Raum, schob eins der Kissen unter meinen Kopf, umrundete das Bett, legte das zweite Kissen ab und legte sich zu uns. Unsere Gesichter waren zueinander gewandt und die Kleine lag etwa auf Höhe meiner Brust zwischen uns. „Wir brauchen einen Namen für sie...“, murmelte ich ins Halbdunkel des Raumes.

„Ich habe dir ja bereits gesagt – Sherlock ist eigentlich ein Mädchenname.“ „Sherlock!“, ich konnte nicht anders als laut lachen. „Ich – Wir werden unsere Tochter sicher nicht Sherlock nennen!“ Ich konnte ein Grinsen auf seinem Gesicht erkennen. „Wir?“ Er pausierte und ich hörte wie er schluckte. „Du-du meinst wir als eine... – Familie?“ „Natürlich Sherlock. Natürlich sind wir eine Familie.“ Ich strich mit meinen Fingern über seine Wangenknochen. Er sah so unfassbar makellos und perfekt aus.

 

„I-Ich liebe dich.“

*Johnlock* Sein letzter SchwurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt