LOVE LESSONS | TK. ✔

you're the culprit ²⁹

Chapter Twenty-Nine
You're the culprit

Ein ruhevolles Lächeln ruhte auf Jungkooks Gesicht, als er den friedlich schlafenden Jungen beobachtete. Tatsächlich waren Taehyungs Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen, während er vor sich hin schlummerte.

Als die Tür aufging, rappelte sich Jungkook auf und erblickte Taehyungs Vater. Der Mann, welcher verblüffend große Ähnlichkeiten mit seinem Sohn hatte, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ganz und gar nicht glücklich aus. Sei strenger Blick musterte den jungen Lehrer, welcher schlucken musste.

"Herr Jeon.", erklang die tiefe Stimme und Jungkook erschauderte bei ihrem Klang. Auch dies ging bei Taehyung wohl nach seinem Vater. Für seine süßen Siebzehn Jahre hatte der Jugendliche eine unfassbar tiefe Stimme, die man zunächst bei seiner zierlichen Optik gar nicht erwarten würde und sie würde in ein paar Jahren sogar sicherlich tiefer als die seines Vaters werden. Zumindest war das Jungkooks Vermutung.

"Ja?", ertönte es respektvoll und zugleich auch eingeschüchtert von dem Schwarzhaarigen, wobei er sich für das zweite innerlich beschimpfte.

"Ich möchte sie kurz sprechen.", kam es beängstigend kühl aus ihm, ehe er bereits wieder aus dem Raum verschwand. Jungkook lief ein Schauer über den Rücken. Normalerweise war Herr Kim ein liebevoller und netter Mann, doch jetzt sprang beinahe der Frost aus seiner Stimme auf Jungkook herüber und ließ ihn für einen Moment erfrieren.

Es musste mit Sicherheit einen Grund für die barsche Art geben... War ihm ein Fehler unterlaufen oder noch schlimmer, hatte Taehyung ihnen etwas über ihn erzählt?

Jungkook warf schwer schluckend einen letzte Blick auf den Jüngeren, als würde sein Anblick ihn auf magischer Weise beruhigen können, ehe er aufstand und mit leisen Schritten dem älteren Mann folgte

Jener saß in dem kleinen Wartezimmer direkt neben Taehyungs Krankenzimmer und hatte die Hände in einander verschränkt. Erst beim Eintreten realisierte er, dass auch Taehyungs Mutter neben ihm saß und nahm mit einem mulmigen Gefühl neben dem Ehepaar platz.

Doch kaum hatte er sich hingesetzt und fragen können, warum sie ihn hatten sprechen wollen, landete Herr Kims strenger Blick auf ihn. "Wer zur Hölle sind sie wirklich?!"

Sein Mund wurde schlagartig trocken und er öffnete ihn kurz, nur um ihn dann wieder zu schließen und wieder zu öffnen. "Was- was meinen sie." "Ich habe gefragt wer sie wirklich sind? In welcher Relation stehen sie wirklich zu meinem Sohn?"

"Ich- ich bin sein Lehrer, sie haben mich doch selber eingestellt...", antwortete er verunsichert und versuchte die Antwort durch ein ironisches Lachen abzurunden.

"Erstens sie waren sein Lehrer. Sie haben gekündigt, vergessen?", erinnerte er ihn harsch. Stimmt, das hatte Jungkook beinahe gänzlich vergessen. "Das erklärt allerdings nicht wieso sie meinen Sohn ohnmächtig und vom Regen durchnässt in die Notaufnahme bringen, nachdem er aus der Station verschwunden ist!", schrie der Mann nun regelrecht.

"Wollen sie...", begann Jungkook fassungslos und erhob sich vom weißen Plastikstuhl. Seine Hände ballte er wütend zu Fäusten. "Wollen sie etwa sagen, ich hätte ihn entführt und ihm etwas zugefügt? Sind sie wahnsinnig?!", rief er empört.

Plötzlich sprang auch der ältere Mann auf und packte Jungkook am Kragen seiner nassen Jacke, wobei sie sich auf Augenhöhe befanden. Taehyungs Vater war anders als der Jugendliche selbst sehr groß, genauso groß wie Jungkook. Scheinbar ging Taehyung in Sache körperlicher Statue eher nach seiner Mutter, als seinem Vater.

"Was würden sie denn an meiner Stelle sonst denken?", kläffte Taehyungs Vater wütend zurück. Seine Ehefrau versuchte ihn zu besänftigen, indem sie sich vor ihn stellen wollte, damit die Situation nicht eskalierte. "Schatz lass ihn los, was wenn Tae das mitbekommt?", versuchte sie es, doch ihre Wort lösten bei ihrem Ehemann keine Reaktion aus.