I still love you ⁵

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Chapter Five:
I still love you

Ohne es selber gewollt oder auch nur gemerkt zu haben stand Taehyung am nächsten morgen vor seinem Ganzkörperspiegel und gab sich größte Mühe beim fertig machen.
Sein viel zu großes Pastell lilanes Hemd, hatte er sorgfältig unter den Bund seiner Hose gesteckt.
Er hatte sogar seine welligen Haare mit ein paar Haarspangen in der selben Farbe auf einer Seite nach hinten gesteckt.
Die andere Seite fiel ihm in dunklen Locken in seine blasse Stirn.

Doch sein aussehen machte die Tatsache nicht besser, dass Taehyung wie eine Leiche aussah.
Den ganzen gestrigen Tag hatte er geweint und auch am Abend konnte er keine Ruhe finden. Er hatte leblos an seine Decke gestarrt und wollte einschlafen und nie wieder aufwachen. Er wollte Jungkook nie wieder sehen.

"Taehyungie, dein Lehrer ist da."

Taehyung verlor bei dieser Aussage beinahe sein Bewusstsein, spürte wie seine Arme und Beine zu kribbeln begannen.

Obwohl seine Mutter schon längst wieder aus dem Zimmer gegangen war und es nicht sehen konnte, nickte Taehyung stumm und eilte nachdem er unschlüssig herum stand zu seinem Schreibtisch, um in seiner Federmappe herum zu wühlen.

"Guten Morgen."
Bei dem Klang der bekannten männlichen Stimme, drehte sich Taehyung hastig um, sein Griff um seine Federmappe löste sich und sie viel samt dem Inhalt zu Boden.
Das Geräusch, welches sie dabei erzeugten, riss Taehyung aus seiner Trance und er bückte sich, um die Sachen aufzuheben.

Mot zittrigen Fingern griff er blind nach einigen Stiften, doch seine Gedanken waren anderswo.

Sein Herzrasen war das einzige was er hörte, gepaart mit den schweren Atemzügen des Älteren.
Sie waren unfassbar nah an ihm dran, streiften bereits seinen Nacken.

In diesem Moment trat eine weitere Hand in seinem Blickfeld auf, welche nach dem gleichen Stift griff wie Taehyung. Die kühle, raue Hand streifte seine eigene und der Braunhaarige erschauderte dabei.

Als er seinen Blick hob, verlor er sich in diesen wunderschönen, Onyx farbenden Augen, wie es auch in der Vergangenheit gewesen war.

Doch es war nicht die Liebe die Taehyung dieses Mal darin sah.

Es war sein eigener Schmerz, verursacht durch den Besitzer dieser Augen.

Hastig schnellte Taehyung zurück, entfernte seine Hand und stand wieder auf. Auch Jungkook erhob sich und händigte ihm den Stift auf.

"Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne mit dem Unterricht anfangen, sonst kommen wir nicht durch."

Ein erneuter Schmerz fuhr durch Taehyungs Brust und gleichzeitig fragte er sich, was er denn sonst erwartet hatte.
Dass Jungkook fragen würde wie es ihm ging?
Das Jungkook merken würde, dass der Jüngere sich extra für ihn hübsch gemacht hatte.

Diese Zeiten lagen in der Vergangenheit und dies musste Taehyung anfangen zu lernen.

Doch er konnte einfach nicht.

Ein einziger Blick in die fast schwarzen Augen des Älteren reichte, um ihn in die Vergangenheit zurück zu befördern.

Schwach nickend lief Taehyung auf seinen Schreibtisch,
Das würden lange Tage werden...

______

"Hast du das verstanden?", riss die tiefe Stimme Taehyung aus seinen Gedanken und erschrocken rutschte ihm die Hand unters Kinn weg.
Mit weiten Augen machte er ein fragendes Geräusch und sah Jungkook in die Augen.

"Ob du es verstanden hast?", wiederholte Jungkook sich mit scharfem Unterton und seine Augen blitzten dabei wütend auf.

Augenblicklich sackte Taehyung eingeschüchtert in sich zusammen, Betrübtheit füllte sein Gesicht.

"Du brauchst mir nicht zu zeigen, dass du mich hasst."

Sein Lehrer zog seine markanten Augenbrauen zurück und stupste sich mit der Zungenspitze gegen die Wangeninnenseite, offensichtlich gekränkt von den Worten des Teenagers.

Innerlich hatte Taehyung darauf gehofft, dass Jungkook widersprach, sagte er würde ihn nicht hassen.

Doch stattdessen schnaubte er verächtlich auf, drückte sich mit den Armen von dem Tisch ab, ehe er sich wegdrückte und auf seinem Platz aufbaute.

In diesem Moment fiel Taehyung auf, dass Jungkook viel breiter geworden war, sodass seine Muskeln durch das dunkle Oberteile hervortraten. Er musste oft trainieren gewesen sein.
Im Gegensatz zu ihm, sah Taehyung noch schmächtiger aus als er bereits war, wie ein Kind.

"Erwartest du etwa, dass ich sage ich würde dich noch immer lieben?"

Um nicht laut auzuschluchzen schlug Taehyung sich die Hand vor dem Mund.
Es war so unfassbar unfair. Taehyung hatte dem Älteren nichts getan, er hatte es nicht verdient so behandelt zu werden. Deswegen wurde Taehyung unfassbar wütend und schubste Jungkook, indem er schwach gegen seine Brust schlug.

"I-ich habe dir d-doch nichts getan!", rief er aufgebracht und ballte seine zitternden Hände zu Fäusten, während Tränen un seinen Augen schwammen.

Taehyung holte erneut aus, um den Älteren zu schubsen, doch Jungkook griff schnell genug nach seinem Handgelenk und funkelte Taehyung von oben abwertend an.

"Du hast gelogen, Taehyung."

Taehyung schloss seine großen Augen, dabei liefen ihm glitzernde Tränen über die Wangen.
Jedes mal wenn er daran dachte, wollte er sich an den eigenen Haaren ziehen. Nur wegen dieser einen dummen Lüge war ihre perfekt Beziehungen zerstört worden.

"H-hätte ich die W-Wahrheit gesagt, hättest du m-mich nicht einmal angeschaut!, schrie er weinend und wischte sich aggressiv mit dem Handrücken die Tränen.

Auch Jungkook wurde innerlich schwach bei den Tränen des Jüngeren. Er hatte es immer gehasst Taehyung weinen zu sehen und jetzt war er erneut der Grund wieso dieser weinte.
Er wollte instinktiv die Träbeb wegwischen. Doch Jungkook unterdrückte dieses Gefühl und blickte Taehyung stattdessen leer an.

"Vielleicht wäre es besser so gewesen."

Damit brach Taehyung vor seinen Füßen weinend zusammen.

"Das reicht für Heute, ich gehe.", sprach Jungkook unbekümmert und griff nach seiner Tasche und packte seinen Kram wieder ein.

"Morgen um die selbe Uhrzeit. ", sagte er noch bevor er mit dem Zufallen der Tür den Raum und schon bald das Haus verließ.

Es war ein Fehler gewesen diesen Job anzunehmen.
Es war ein Fehler gewesen diesen neuen Lehrer zu akzeptieren, obwohl er sich den Verlauf hätte vorstellen können.

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