Chapter Twenty-Six
My love's too toxicAls Jungkook in das Krankenzimmer hastete, wurde er direkt von dem lauten Piepen sämtlicher Geräte überrumpelt.
Er stürmte in ein großes Einzelbettzimmer in dessen Mitte ein elektrisches, modernes Bett platziert war. Verwunderlicherweise war das Zimmer nicht wie in einem typischen Krankenzimmer eingerichtet oder blank weiß. Die moderne Eineichtung wurde von einzelnen Holzsegmenten unterstrichen.
Doch da Taehyung privat versichert war und dies nach Wunsch seiner Eltern einer der besten Einzelzimmer war, überraschte es Jungkook nicht.Viel eher war er von der Person schockiert, die auf dem Bett lag. Er hatte sich so sehr gehofft alles sei ein Fehler und Taehyung wäre nicht hospitiert worden. Doch auf dem Bett lag Tae und das in der schlimmsten Verfassung, in der Jungkook ihn je gesehen hatte.
Beinahe erkannte er Taehyung nicht. Seine honigfarbende Haut war krankhaft blass geworden mit einzelnen Gelbstichen, wie es bei kranken Personen üblich war. Seine sonst vollen Wangen bereits eingefallen und die leblosen Augen starr an die Decke gerichtet.
Taehyung sah nicht gesund aus, ganz und gar nicht. Insbesondere der Fakt, dass er in den letzten drei Wochen mehrere Kilo abgenommen hatte, war beunruhigend. Dabei war der Jüngere so schon untergewichtig gewesen.Mot vorsichtigen Schritten lief Jungkook auf das Krankenbett zu und nahm auf dem Stuhl Platz, welcher neben dem Bett stand.
Er ließ seine Finger über Taehyungs samtbraunes Haar geistern. Er biss sich auf die Unterlippe und versuchte seine Tränen zu unterdrücken.
"Tae?", fragte er leise. Als er wieder keine Antwort bekam, richtete er sich ein wenig auf, stützte sich auf der Ellenbeuge ab und entfernte seine Hand.
"I-ich kann es verstehen, wenn du mich ignorierst.", flüsterte er und senkte beschämt seinen Kopf."Er ignoriert sie nicht expliziert.", ertönte plötzlich eine Stimme und Jungkook fuhr erschrocken um.
Es stand eine Krankenschwester an der Tür, in ihrem Arm war ein Klembrett und sie blickte voller Mitleid zu Taehyung.
Jungkook hatte gar nicht bemerkt, dass sie herein gekommen war, geschweige denn die Tür geöffnet hatte. Vielleicht hatte er diese in der Eile erst gar nicht geschlossen."Herr Kim ist seit Wochen in diesem Zustand, ausnahmslos. Es liegt nicht an ihnen.", versuchte ihm die Schwester zu erklären.
"Was... was meinen sie mit 'in diesem Zustand'?", hakte Jungkook vorsichtig nach."Ich schätze sie wissen es noch nicht? Herr Kim befindet sich in einer Art traumatischen Starre. Er ist nicht ansprechbar und zeigt keinerlei Reaktionen auf Reizen der Außenwelt."
Jungkook verstand die Welt nicht mehr. Taehyung war in einer traumatischen Starre? Was sollte das überhaupt bedeuten?"Wir haben es bereits seinen Eltern gesagt, doch ich würde sie bitten, jene erneut daran zu erinnern. Herr Kim sollte lieber schnellstmöglich in eine psychiatrische Klinik verlegt werden, doch das können wir nicht ohne die Erlaubnis seiner Eltern.
Schließlich können wir ihn auch dort durch medizinische Ausstattung künstlich ernähren und seinen Herzrythmus weiterhin überwachen. Doch seinen psychischen Zustand können wir hier nicht behandeln."Jungkooks Mund klappte schockiert auf und die Worte der Schwester überlappten sich. Es war viel zu viel Input und er fühlte sich kurz, als wenn sie eine fremde Sprache sprechen würde, da er die Worte nicht begreifen konnte. Viel mehr, wollte er sie nicht begreifen.
Sein Augen wanderte zu Taehyung, welcher noch immer starr an die Decke schaute und sich kein Stück bewegte.
Sein Blick verschob sich ein wenig nach rechts. Dort stand ein Monitor, welcher in unregelmäßigen Abständen ein Piepen von sich gab. In dem Moment realisierte Jungkook, dass das Taehyungs Herzschlag war. Schwach und unregelmäßig.
"Was- was ist ihm passiert?", fragte er mit bebender Stimme.
"Wie gesagt das sind alles nur Nebenerscheinungen, da Herr Kim seit Wochen in der Starre auch fast nichts gegessen hat. Dies hat seinen Körper und insbesondere auch sein Herz geschwächt. Doch das sind nur nebensachen, das wahre Problem und Grund ist sein psychischer Zustand.Psychisch? Das letzte mal, als Jungkook ihn gesehen hatte, war Taehyung nicht in jenem Zustand gewesen. Was war in den letzten paar Wochen geschehen?
"Herr Jeon! Ich habe sie gesucht!"
Das klackern von hohen Schuhen hallte im Flur wieder, ehe Sekunden danach Taehyungs Mutter völlig außer Atem an der Tür stand.Jungkook stolperte auf die Dame zu. "Was redet die Dame? Ich verstehe nicht, ihm-ihm ging es doch gut?", stotterte er unbeholfen und suchte verzweifelt den Blick der Mutter auf.
"Wann genau ist das passiert?", presste er heraus.Die Mutter senkte schuldbewusst den Blick. "Vor drei Wochen. Wir wissen nicht genau, was passiert ist mein Mann und ich waren auf der Arbeit und als wir am nächsten morgen zurückkehrten, fanden wir ihn auf der Straße hockend auf.
Seine Hände und Knie waren aufgeschürft und er war in seinem Schlafhemd gekleidet. Seit dem Punkt hat er kein Wort mehr mit uns gewechselt... wir wissen nicht was ihm zu gestoßen ist."Jungkooks Welt brach zusammen.
Seine Hände rauften die schwarzen Haare. Als er ungläubig blinzelte, lösten sich jeweils Tränen von seinen dichten Wimpern und tropften auf seine hellen Wangen.Ohne die Details zu kennen, war ihm klar welches Ereignis der Auslöser war. Er war es... er hatte ihn erneut zurückgelassen und keinen einzelnen Blick nach hinten geworfen.
Er war Schuld an Taehyungs Situation."D-das ist alles meine Schuld..."
Es war seine toxische Liebe, die den Teenager die Klippe heruntergestoßen hatte.
Es war ein erneuter Beweis für ihn, er tat Taehyung nicht gut.
Es war das beste, zu gehen.
Und somit tat Jungkook das, worin er am besten war, er ließ alles zurück und ging.
Er ignorierte die verwirrten Rufe der Mutter.Ein weiteres mal ging er fort, ohne auch nur einen Blick nach hinten zu werfen.
Und weil er keinen Blick nach hinten warf, entging ihm wie Taehyungs Kopf sich langsam in Richtung Tür drehte und ihn mit seinen gläsernen Augen fixierte.
Genauso wenig sah er wie Taehyungs Lippen sich bewegten, tonlos seinen Namen formten.
"Jungkook".Kaum war Jungkook verschwunden, setzte sich Taehyungs Mutter seufzend zu ihrem Sohn. Sie nahm seine Hand in ihre eigene und strich ihrem Sohn über die dunkelbraunen Haare. Taehyungs Blick war anders wie letztes mal nicht auf die Decke gerichtet, sondern auf die Tür. Doch die Mutter dachte sich nichts weiter dabei.
Sie platzierte ihre Tasche auf den Tisch, ehe sie ein Buch herausholte. Ein Märchen, welches Taehyung als Kind gemocht hatte und sie immer überredet, es ihm vorzulesen. Auch jetzt wollte wie es ihm vorlesen, sie tat es jeden Tag seitdem er verstummt war, jedes mal eine andere Geschichte.
Doch sie merkte nicht, dass ein kleiner Post-IT Zettel damit aus ihrer Tasche gezogen wurde und auf den hellen Boden des Krankenhaus-Zimmers fiel.
Ein Zettel, der noch Grund für einiges sein würde.Am Abend ging Kim Ahri nach Hause, um neue Anziehsachen für ihren Sohn mitzubringen. Auch wenn dieser km Krankenhaus lag und durchaus krank war, wollte sie ihn nicht in Krankenhausklamotten sehen. Er solle zumindest seine eigenen Sachen tragen.
Doch als sie mit der gepackten Tasche zurückkehrte, überkam sie eine schreckliche Überraschung.
Die Krankenschwester kam ihr bereits auf halbem Wege entgegen gelaufen. Sie war schwer am Atmen, als sei sie durch das halbe Krankenhaus gerannt. Ihr Gesicht war blass und sie sah aufgeworfen aus.
"Frau Kim, ihr Sohn...!", stieß sie ausAhri entglitt die Sporttasche aus ihrer Hand und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden.
Diese Worte reichten damit sie losrannte. Sie lief durch die Gänge bis sie das Zimmer 227 erreichte und platzte herein.Sie rechnete mit dem Schlimmsten, doch nicht mit dem, was sie dort zu sehen bekam. Oder eher gesagt, nicht zu sehen bekam.
Denn Taehyungs Zimmer war leer. Er war nicht da.
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FanficAls Taehyungs Eltern ihm sagten, sie würden einen Privatlehrer engagieren, hatte er definitiv nicht mit seiner Sommerliebe Jeon Jungkook gerechnet. Best Ranking #1 in BTS 🥺😭 #1 in Kim Seokjin #1 in Jungkook