Ich kann das nicht mehr

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"Draco, was bin ich für dich?"

Stumm liefen die Tränen immer weiter mein Gesicht hinunter.
Draco stand mit großen Augen vor mir, unfähig etwas zu sagen.

Unverzüglich hatte ich den Drang aus diesem Moment zu flüchten.
Ohne Vorwarnung rannte ich an Draco vorbei und ließ in somit in dem leeren Gang alleine zurück.

-  

Ich rannte in den Gemeinschaftraum.

Der Tränenschleier erschwerte mir die Sicht.

Ich wollte hoch in mein Zimmer rennen, doch etwas zog mich an meinem Arm zurück.

Adrian.

"Wo willst-" 

Nun sah er mein verweintes Gesicht.
Ohne ein weiteres Wort zog er mich in seine Arme.

 Gemeinsam setzten wir uns auf das Sofa, ich auf seinem Schoß, tief in seine Arme gekuschelt.

Alles was ich immer für mich behielt brach aus mir heraus. Die Tränen waren nicht zu stoppen.

Adrian kannte mich. Er strich mir einfach immer wieder über meinen Rücken und gab mir das Gefühl etwas wert zu sein. Das Gefühl, dass es eben nicht egal ist wie es mir geht. Er hielt mich einfach in seinen Armen.

Genau das hätte Cedric auch getan.
Und wieder zogen mich meine Gedanken zu dem Jungen, denn ich immer lieben würde.

Cedric Diggory.

Mein Hufflepuff.

Das ließ mich nur noch mehr weinen. Das Atmen wurde immer schwieriger.
Auch Adrian schien das zu bemerken. Er löste sich etwas von mir und hob ganz vorsichtig meinen Kopf zu ihm hoch.
"Du musst dich unbedingt etwas beruhigen Mandy." Seine Stimme war ganz zart.

Egal wie sehr ich es allerdings versuchte, ich konnte nicht aufhören.
All meine Gedanken breiteten sich wie ein Feuer in mir aus.

Langsam legte Adrian mich auf den Boden. Er beugte sich über meinen Kopf und strich mir leicht über die Wange.

Blaise kam zu uns gestürmt. Er kniete sich zu Adrian auf den Boden uns sah ihn fragend an.
Er schüttelte nur den Kopf. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Antworten, die er selber schon nicht hatte. 

Blaise nahm meine Hand. Ich drückte sie fest. Er sollte nicht gehen. Adrian sollte nicht gehen. Ich brauche sie. Ich kann nicht mehr alleine sein. Ich kann das alles nicht mehr. Sie sollen mir Cedric wiederbringen. Ich brauche diesen verdammten Jungen.
Draco wusste genau so wenig was das zwischen uns war wie ich, aber Cedric würde ich für immer lieben. Er hat einen so enormen Platz in mir eingenommen und ist dann einfach gestorben.


Ich konnte mich nicht wirklich beruhigen. Nur soviel, dass ich wieder einigermaßen Luft bekam.

Ich kauerte wieder auf Adrians Schoß. Blaise hatte mir eine Decke geholt und behutsam über mich gelegt. Nur meine Schluchzer füllten die Stille.


Dann kam irgendjemand in den Gemeinschaftraum. Ich hörte wie diese Person zu uns rannte und sich vor mich hinkniete.

"Was ist passiert?"

Es war ein Mädchen, ein ganz bestimmtes.

Pansy Parkinson.

"Verpiss dich!" schrie Blaise sofort.
Ich blickte zu Parkinson, die sich vor Blaise aufgebaut hatte.

"Pansy.." brachte ich gerade so heraus.

Geschockt sahen sie zu mir. Ich blickte sie flehend an und sie nahm mich sofort in ihre Arme.
Ich wusste nicht warum ich das tat.
Pansy ist eigentlich das Mädchen, das ich am Meisten verabscheute.

Sie hatte mir jedoch klar gemacht, wie sehr sie sich um mich bemühte.
Ich liebe Menschen die sich um mich bemühen. Abgesehen davon, dass es eben doch etwas Anderes ist mit einem Mädchen zu sprechen.
Nicht das Blaise und Adrian es nicht gut machten, aber es ist eben etwas Anderes.

Pansy saß auf dem Boden und ich bin auf ihren Schoß gerutscht.
"Wer hat dir das alles angetan?..." flüsterte sie leise in meinen Haaransatz.

Blaise und Adrian saßen einfach nur da, verzweifelt über meinen Zustand. Kein Wunder besonders Blaise kannte diese Seite von mir nicht.

-

Draco trat in den Gemeinschaftraum herein.

Adrian und Blaise stürmten sofort zu ihm.

Ich hob meinen Kopf und sah zu Pansy. Sie legte eine Hand auf meine Wange. Ich sah sie noch immer flehend an. Ich wollte das alles vorbei ist. Sie diesen Schmerz auf der Stelle beendet.
Keine Folter war so schrecklich wie all dies hier.

"Was ist nur mit dir geschehen?..." fragte sie verzweifelt. 

Die Antwort wollte sie nicht wissen, das wussten wir beide.

Ich blickte zu den Jungs hinüber. Adrian und Blaise versuchten auf Draco einzureden, aber er sah zu mir. Den beiden Jungs schenkte er keine Aufmerksamkeit. Er sah mich an. Ich konnte ihn durch die vielen Tränen kaum erkennen.
Was ich erkenne konnte war, dass er und die beiden anderen Jungs mir immer näher kam.

Er kniete sich zu uns auf den Boden. Keiner sagte auch nur ein Wort, wieder waren es nur meine Schluchzer die die Stille erfüllten.

Ich kauerte mich wieder an Pansy heran. Sie drückte mich so fest und gleichzeitig fühlte es sich so atemberaubend aus.
Sie spendete mir unglaublich viel Trost.

"Gib sie mir."

Es war deutlich zu hören, dass dies keine Bitte sondern ein Befehl war.

Pansy ließ mich nicht los.

"Gib sie mir Parkinson."

Es war schon fast angsteinflößend.

Langsam lockerte sich ihr Griff.
Ich spürte wie Dracos Arme und meinen Körper gingen und mich hoch hoben. 

Er trug mich in mein Zimmer.

Einen Tag davor hatte ich Draco noch getröstet, weil er vor mir zusammenbrach und jetzt, sieh mich an.

Ich saß mit angezogenen Knien auf meinem Bett, die Decke über mir. Draco setzte sich langsam auf den Bettrand. Ich hatte mich etwas beruhigen können.

"Du willst wissen, was das zwischen uns ist? Ich weiß es selber nicht. Du bist anderes als die anderen Mädchen. Ich habe mit vielen Mädchen geschlafen, aber bei dir hat es mir etwas bedeutet. Es ist als ob ich süchtig nach dir wäre. Aber nicht nur nach dem Sex, sondern wirklich nach DIR. Ich habe diese Gefühle. Sowas kenn ich nicht. Ich weiß nicht, was es ist. Das einzig Logische, was ich aus Allem schließen kann ist, dass diese Gefühle dem Gefühl der Liebe entsprechen.
Ich liebe dich Mandy."

Geschockt saß ich da. Unfähig seine Worte zu erwidern.

Es war nicht abzustreiten, was ich für Draco empfand, doch dieser Moment erinnerte mich zu sehr an Cedric.

Wie er mich unter dem Sternenhimmel nach unserem ersten Kuss hoch hob, wie er mir gestand das er mich liebte, mich seinem Vater ein zweites Mal als seine Freundin vorstellte und das Bild wie er tot in meinen Armen lag.
All diese Bilder schwirrten bei seinen Worten durch meinen Kopf.

"Ich kann es nicht sagen."

Mit meinem Blick starr noch vorne gerichtet schüttelte ich den Kopf.

"Wieso nicht!?" fragte er und ich konnte hören, dass er versuchte mit Wut seinen Scham zu bedecken.

"Draco ich kann es nicht. Ich erwidere deine Gefühle aber ich-"

Ich konnte nicht weiter sprechen.
Wieder tauchten die Bilder vor meinem inneren Auge auf.
Mein Kopf fiel in meine Knie, da spürte ich wie sich Arme um mich legten. Ich hob meinen Kopf und sah Draco ganz nah bei mir.


"Du wirst für immer Mein sein." flüsterte er und küsste mich.

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