Das neue Schuljahr

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Wieder waren zwei Wochen vergangen.
Draco und ich hatten bis jetzt nicht mehr miteinander gesprochen. Das war aber auch gut so, denn ich hatte kein Interesse daran ,mit ihm eine Konversation zu führen.
Ich beachtete ihn einfach nicht.
Das allerdings galt für alle Malfoys.
Meistens bekamen sie mich nur während der Mahlzeiten zu sehen.

Ich habe das Tagebuch, welches Draco mir geschenkt hat, angefangen zu benutzten.
Oft schrieb ich Briefe direkt an Cedric gerichtet. Teilweise zogen sich diese dann bis über vier Seiten. Es war die einzige Möglichkeit mein wahres Empfinden preiszugeben.
Den Verlust meiner einzigen Hoffnung zu verarbeiten.
Zu betrauern.

-

Ich saß gerade auf einer Bank in dem Garten des Anwesen, als ein Hauself mir einen Brief überreichte.
Geschockt blickte ich auf den Namen des Absenders.

"Harry Potter"

Ich öffnete ihn und fing an zu lesen.

Hallo Mandy,
Es tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte, aber ich musste mir erst einmal über alles klar werden.
Ich hoffe dir geht es besser.
Du sahst echt schlimm aus, als ich dich das letzte mal am Bahnhof gesehen habe. Malfoy hat dich tragen müssen und sah sogar besorgt dabei aus.
Lass mich doch bitte wissen wie es dir jetzt so geht, auch wegen dem mit Cedric.
Es tut mir leid, dass ich ihn nicht beschützen konnte.
Er ist wegen mir gestorben und eigentlich hättest du jedes Recht darauf sauer auf mich zu sein.
Dich trifft keine Schuld.
Und wenn du sagst du kennst Voldemort nicht glaube ich dir das.
Ich vertraue dir.
Mit deiner Hilfe können wir es schaffen ihn endgültig zu besiegen.
Und hast du etwas von Hermine oder  Ron gehört? Sie haben mir bis jetzt nicht ein einziges Mal geschrieben oder auf meine Briefe geantwortet. Vielleicht weißt du ja mehr oder kannst was herausfinden. Ich bin bei mir etwas eingeschränkt.
Wie auch immer, schreib mir doch bitte zurück und lass es mich wissen.

Liebe Grüße
Harry

P.S. Mach dir nicht zu viele Vorwürfe  

Tränen liefen meine Wange herunter.
Er glaubte mir.
Er vertraute mir.
Es war eine Erleichterung.
Gleichzeitig fühlte ich mich jedoch scheußlich.
Ich wollte sie alle nicht mehr hintergehen.
Ich wollte dieses Spiel nicht mehr spielen.
Wenn Cedric wüsste wer ich bin würde er mich hassen. Er wäre enttäuscht, dass ich alle Menschen um mich herum anlüge.

-

Immer wieder las ich mir den Brief durch.
Je öfter ich ihn gelesen hatte, desto schlechter ging es mir. 

Nachdem ich ihn dann bestimmt schon hundert Mal gelesen hatte, setzte sich jemand neben mich auf die Bank.

Ich wischte mir schnell die Tränen weg und faltete den Brief wieder zusammen. 

"Von wem ist der?" fragte Draco in die Stille hinein. 

"Harry." erwiderte ich knapp.

"Und? Hast du es geschafft? Glaubt er dir?" fragte er neugierig. Ich nickte in die Dunkelheit. "Das ist doch großartig. Alles läuft perfekt!" sagte er zufrieden. 

Ich schnaubte sofort verächtlich "Ja alles läuft perfekt." Ich sah hoch zu Dracos Augen. Er sah mich fragend an.
So ein Idiot.
"Ich lebe ein Leben, welches aus einer einzigen großen Lüge besteht. Würde Cedric mich sehen würde er sich vor mir ekeln. Er würde mich hassen. Ich betrüge alle Menschen in meinem Umfeld. Aber ja, es ist alles perfekt. Der Plan meines Vaters scheint zu seinen Gunsten zu laufen." kam es verächtlich aus mir heraus.

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