BAD

Die Schuld

Dracos Sicht

Ich lag in meinem Bett.
Meine Augen waren geschlossen, denn ich tat so, als würde ich schon schlafen.

Doch wie jede Nacht lag ich wach im Bett. Wie jede Nacht dachte ich über sie nach. Wie jede Nacht wollte ich die Zeit zurückdrehen und alles anders machen.
Wie jede Nacht...

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Ich war der Erste im Klassenraum.

Mein Appetit war seit Tagen nicht mehr der Selbe gewesen.

Der ganze Schmerz ließ mich taub werden. Ich spürte nichts und gleichzeitig so unglaublich viel.

-

Sie setzte sich einfach neben mich und holte ihre Sachen heraus.

Ich wusste, dass sie es war. Ich konnte ihren Lieblichen Duft, den ich so begehrte, riechen.

Ihr "Hey." ließ mich zu ihr aufsehen.
Lange hatten wir nicht mehr normal miteinander gesprochen.

Endlich sah ich wieder ihr wunderschönes Gesicht aus nächster Nähe.
Ihre perfekten Augen, welche ein Funkeln in sich trugen.
Ihre roten Lippen, die ich endlich wieder auf den meinen spüren wollte.

Meine Gedanken trugen mich fort.

Ich betrachtete einfach nur ihr Gesicht. Das Gesicht, was mich seit Wochen nicht mehr so freundlich angesehen hatte.

Als sie sagte, dass sie gerne heute anfangen würde, nickte ich nur leicht.

Ich wollte den Moment nicht zerstören. Ich wollte nicht wieder alles mit meinen Worten zerstören.

Doch als ich herunter sah, konnte ich ihn sehen. Meinen Ring an ihrem Finger. Nach allem was war, trug sich dennoch meinen Ring.
Ihren Ring.
Unseren Ring.

Ich konnte meinen Blick nicht von diesem Anblick abwenden. Es machte mich glücklich. Es gab mir Hoffnung.

-

Ich tat alles was sie wollte so gut es mir gelang.
Ohne eine Diskussion oder jegliche Bemerkungen.

Ich wolle nicht sprechen, doch als sie sich umdrehte und gehen wollte, kam mir ein leises "Warte" von den Lippen.

Es war zart und sanft, dennoch gut hörbar. Etwas erschrak ich vor mir selbst, vor meinem Verhalten. Nie hätte ich gedacht mich selbst jemals so zu hören. So verweichlicht.

Sie blieb jedoch stehen und mit etwas mehr Kraft in der Stimme versuchte ich ihr zu sagen, dass wir reden müssen.

Zu meiner Erleichterung nickte sie und kam wieder auf mich zu.

Sie stand direkt vor mir und ihre wunderschönen Augen blickten in die meinen.
Keiner von uns sagte auch nur ein Wort.

Doch je mehr ich sie ansah, desto mehr blieb die eine Frage in meinen Kopf.

"Hast du mit ihm geschlafen?"

"Ja."

Es war, als hätte sie mir ein Messer
ins Herz gerammt.
All der Schmerz, den ich spürte, schien sich schlagartig zu verdoppeln. Ohne etwas dagegen tun zu können kamen mir die Tränen.

Ich hatte sie an jemand Anderen verloren. Ich war nicht gut genug für sie gewesen.

Ich sah auf ihre Lippen und musste an ihn denken. Wie er sie gestreift hatte. Wie er sie berührt hat. Wie er das bekam, was ich so sehr begehrte. 

"Hör sofort auf damit."

Dachte sie ich konnte das alles kontrollieren? Ich würde so vor ihr stehen wollen?