BAD

Es ist unsere Geschichte

Es war mit Abstand der schönste Kuss, den wir je hatten.
Es war wie ein Willkommenskuss, wenn man sich jahrelang nicht gesehen hat. Es war einfach das schönste Gefühl auf Erden. Seine Lippen nach all der Zeit wieder auf meinen spüre zu können. Ich hatte mich so unglaublich lange danach gesehnt.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Nur seine Lippen waren das, auf was ich mich konzentrierte. Die Bewegungen, die sie endlich wieder miteinander verbunden.

Irgendwann lösten wir uns dann doch voneinander. Es war langsam, als würde einer von uns bei einer rückartigen Bewegung zerbrechen.
Unsere Blicke waren auf die Augen des jeweils anderen gerichtet. Wir konnten nur unsere Atemzüge hören.

Dracos Blick war in diesem Moment undefinierbar. Ich konnte nicht sagen, ob er glücklich oder total niedergeschlagen war. Es ist wie eine Überraschungsbox, die sich in jedem Moment öffnen kann.

"Mandy ich-"

Pansy blieb geschockt im Türrahmen stehen.

Dracos Blick blieb bei mir, jedoch schaute ich automatisch zu Pansy.

"Sorry, ich geh-"

"Nein, schon ok. Was ist denn los?"

"Du wolltest mir bei meinem Aufsatz helfen, aber ich kann auch jemand anderen fragen, alles gut."

"Nein, ich hatte es dir versprochen."

Ich stand auf, während Pansy schon einmal in die Bücherei vorging.

"Ich weiß nicht was aus uns beiden wird Draco, aber wir sollten es zusammen rausfinden. Es ist unsere Geschichte."

-

Wir hatten, nachdem wir fertig waren, uns dazu entschieden raus zu gehen, unabhängig von der Tatsache, dass wir schon in unseren Zimmern sein müssten.

"Was war eben eigentlich, bevor ich reingeplatzt bin?"

Die Sterne strahlten über unseren Köpfen und auch Pansy Auge fingen an zu funkeln, als ich ihr erzählte was passiert war.

"Ihr müsst wieder zusammen kommen. Es kann nicht perfekter passen, als eine Riddle und ein Malfoy!"

"Weißt du Pansy, es steckt so viel mehr dahinter. Liebe ist die größte Angriffsfläche. Du machst dich von einer Person abhängig, würdest dein Leben für ihres geben. Es ist fast mit mehr Schmerz als Freude verbunden, doch wenn du zweifelst guckst du ihm einfach in die Augen, du hältst ihn in deinen Armen und alle Zweifel und Ängste sind auf einen Schlag erloschen.
Ich bin so unglaublich kaputt Pansy.
Ich habe meine große Liebe verloren. Bevor ich hierher kam wusste ich nicht einmal, dass so ein Gefühl wie Glück und Freude existiert und jetzt wünschte ich mir manchmal ich hätte es nie entdeckt. Nie hätte ich gedacht so einen Schmerz empfinden zu können.
Draco wird nun auch immer zerbrechlicher und meine Angst ist es, dass es meine Schuld ist, dass ich nicht gut für ihn bin."

"Mandy, bitte sag sowas nicht. Macht dir darüber keine Gedanken. Ihm geht es viel schlechter ohne dich, als es ihm mit dir überhaupt gehen könnte."

"Aber genau das ist doch das Problem. Was wenn ich sein Cedric bin?"

-

Ich machte mich wieder auf den Weg in mein Zimmer.
Merlin sei dank wurden wir nicht erwischt, den Stress wollte ich mir sparen.

Sobald ich die Tür öffnete, musste ich feststellen, dass Draco sich nicht in meinem Zimmer befand.

Ich hatte die ganze restliche Nacht nicht geschlafen. Unterricht hatten wir heute nicht.

-

Beim Frühstück setzte ich mich alleine, in meiner Jogginghose, dem Lieblingspullover von Cedric und einem Assidutt auf dem Kopf, hin.

Mein Kopf tat höllisch weh. Warum ich mich überhaupt zum Frühstück begeben hatte war die eigentliche Frage, denn Hunger hatte ich keinen.

Ich stand also auf, schnappte mir Hermine und zog sie mit mir nach draußen.

Dass Draco den Ansatz gemacht hatte aufzustehen und zu mir zu gehen, hatte ich nicht gesehen.

-

Ich brachte sie zum See, denn dort würden wir ungestört sein.

Ich zog einfach meine Hose herunter, weshalb Hermine zunächst etwas erschrocken war, doch sofort bemerkte warum ich dies getan hatte.

Jede meiner Naben zeichnete sich perfekt ab. Es war ein schreckliches Bild. Als wäre meine Haut ein Blatt Papier auf dem auch kleine Kinder ausgetobt haben.

"Ich will nicht sein Cedric sein Hermine. Er muss es ohne mich schaffen können."

"Mandy! Wir werden nicht zulassen, dass du stirbst! Harry, Ron und ich werden dich beschützen! Wir werden alle unser Leben geben, um den anderen zu retten! Keiner wird zurückgelassen!"

-

Hermine brachte mich, obwohl sie es dort hasste, bis zum Gemeinschaftraum.

Sie hat wirklich ein gutes Herz.

-

"Mandy! Wo warst du denn? Es ist gleich schon Zeit fürs Abendbrot!"

Adrian kam auf mich zu. Doch ich ging an ihm vorbei und setzte mich auf das Sofa.

"Ich glaub es nicht!" sagte Adrian total empört.

"Worüber redet ihr?" fragte ich Blaise und Pansy, die auch auf dem Sofa saßen.

Sie sahen sich überfordert an.

"Es ging also um mich? Um was genau denn?"

Wieder diese Blicke, auch Adrian hielt sich im Hintergrund.

"Super um mich und Draco also. Lasst mich euch eins sagen. Es ist nicht eure Sache, also haltet euch da raus!"

Wieder ging ich aus dem Gemeinschaftraum.

-

Ich machte mich auf dem Weg zum Abendbrot und wie es das Schicksal wollte, war auch Draco schon da.

Dieses Mal ergriff er seine Chance und zog mich, ohne ein Wort zu sagen, mit sich mit.

Doch schnell bemerkte ich, dass es nicht irgendein Ort war, an den er mich zog.

Es war der See.

-

Er ließ mich los , ging zum Baum und stellte sich vor diesem hin.

"Also Cedric, sie liebt dich. Wahrscheinlich sagt sie dir das so oft, dass du es nicht mehr hören kannst, aber es ist so.
Du warst alles für sie und sie wollte eine Zukunft mit dir. Doch es geht nicht mehr und diese Tatsache zerstört sie.
Aber ich bin hier. Ich liebe sie und ich lebe. Ich bin nicht du, aber ich liebe sie mindestens genau so sehr wie du es getan hast. Es ist das Gefühl, wenn ich in ihre Augen sehe, ich ihre Lippen berühre, ihren Herzschlag höre und ihr Duft in meine Nase kriecht. Du kannst es mir nicht erlauben, allerdings kann ich es dir sagen, dir beweisen, dass ich es ernst meine und sie an deiner Stelle beschützen werde.
Ich werde alles geben, damit sie nie wieder diese Schmerzen ertragen muss.
Ich liebe sie wirklich Diggory."

Ich konnte kaum glauben, was passiert war.

Er war gerade dabei mit seinem Zauberstab Blumen an den Baum zu zaubern, während ich wie versteinert da stand.

Das war das letzte, was ich erwartet hätte. Nun drehte er sich auch zu mir um.

Er ging langsam auf mich zu, etwas unbeholfen noch dazu.

Doch plötzlich löste sich meine Starre und ich sprang in seine Arme.

"Danke Draco."