EPILOG

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Als ich meine Augen aufschlug schien helles Licht ins Zimmer. Die Balkontür stand offen und eine leichte Briese kitzelte meine Nase.

Die schneeweißen Vorhänge am Bett wehten sanft im Wind und umschmeichelten die hölzernen Pfosten des Baldachins. Ich war in weiche Laken gewickelt und ich fühlte mich auf Wolken gebettet.

Lächelnd vergrub ich meine Nase in dem weichen Kissen und schloss nochmal meine Augen. Dann setzte ich mich auf und griff nach meinem purpurroten Morgenmantel. Ich knotete den Gürtel vorne zu und ging nach draußen. Elijah stand auf dem Balkon, eine Tasse Kaffee in der Hand und sein Blick auf die endlose Weite gerichtet.

Ich musste lächeln und schlang von hinten meine Arme um seinen Körper. Sanft drückte ich meine Lippen auf seinen nackten Rücken und lehnte meinen Kopf dagegen.

„Guten Morgen" nuschelte ich leise und strich ihm vorne über seine Brust. Er legte seine Hand auf meine.

„Guten Morgen, Liebes. Hast du gut geschlafen?" fragte er und seine tiefe raue Morgenstimme bescherte mir Herzklopfen.

„Mhm .. viel zu gut" seufzte ich und rieb meine Nase an seiner Schulter.

„Kam schon etwas?" fragte ich, aber Elijah schüttelte den Kopf. Ich war etwas enttäuscht, aber davon ließ ich mich nicht abbringen.

Ein Jahr war vergangen, seitdem wir hier unten waren und ich hatte es so schön wie möglich für uns gemacht. Am Himmel strahlte ein helles Licht, dass der Sonne ähnelte und der staubige trockene Boden, war saftigen grünen Wiesen gewichen und wunderschönen Bäumen.

Zumindest um unser Schloss herum.

Alles andere konnte ich nicht ändern. Die Hölle blieb nunmal die Hölle .. mit allem was dazugehörte. Und das Leben .. als Königin der Hölle war alles andere als Einfach, vorallem seitem ich die Regeln etwas geändert hatte.

Jede Seele die hier ankam, bekam eine angemessene Verhandlung. Befand ich sie für schuldig, gab es das Fegefeuer und Folter. Befand ich sie für unschuldig, wurde sie lediglich für das vergehen auf der Erde bestraft. Dann schickte ich sie in den Himmel. Denn nicht jedes Vergehen, kam den Qualen der Hölle gleich. Ich versuchte gerecht zu urteilen, aber das war nicht immer leicht.

Vampire, Werwölfe, Hexen, Eleben .. sie mussten in der Hölle bleiben, aber auch ihren Seelen versuchte ich eine angenehme Ewigkeit zu bescheren.

„Du solltest dich anziehen. Cas wartet unten"

Ich seufzte und schüttelte den Kopf „Ich würde lieber hier bleiben, bei dir"

„Du hast pflichten zu erledigen" lächelte er und hob meine Hand und küsste sie „Und ich bin wirklich stolz auf dich, wie du das alles machst. Eine wahre Königin"

„Und du bist mein König" kicherte ich und er drehte sich zu mir um. Diese kupferroten Haare .. diese smaragdgrünen Augen .. diese vollen Lippen. Manchmal fragte ich mich, wie ich Elijah nur gefunden hatte.

Er hatte mir verziehen, was ich mit seinem Bruder gemacht hatte. Zwar hatte er eine Weile gebraucht, aber er schien es zu verstehen, dass es für Alle damals das Beste gewesen war. Und ich wusste auch, das Elijah sich manchmal nach der Welt da oben sehnte, aber er beteuerte immer wieder, dass er bei mir sein wollte.

War es auch egoistisch von mir ihn bei mir haben zu wollen? In der Hölle? Vermutlich. Aber ich konnte nicht ohne ihn sein. Nie wieder.

„Na komm .. wir sehen uns heute Abend wieder" lächelte er und ich seufzte „Na schön"

Doch gerade als ich mich umdrehen wollte, hielt Elijah mich fest „Sieh mal" er deutete zum Himmel.

Mein Herz setzte einen kleinen Schlag aus.

Ich sah dem kleinen beflügelten Wesen dabei zu, wie es auf der Balkonbrüstung landete und mich ansah. Ein Weltenwanderer.

Lange hatte ich nach ihnen hier in der Hölle und der Unterwelt gesucht. Eine beinahe ausgestorbene Rasse von Monstern. Aber ich hatte die beiden letzten gefunden. Sie ähnelten winzigkleinen Drachen, mit einem Schlangenkörper und weißen Flügeln die im Licht schimmerte. Ihre Augen waren riesig und zuckersüß.

Ich hatte gehofft, dass es funktionieren würde, aber sicher war ich mir nicht. Wir hatten beinahe zwei Monate gewartet auf dieses kleine Kerlchen, aber es hatte funktioniert. Um seinen Hals baumelte ein Umschlag.

Meine Finger zitterten als ich nach ihm griff. Meine Name war darauf geschrieben und diese Handschrift würde ich wohl überall wieder erkennen. Jamie.

Tränen stiegen mir in die Augen.

Ich öffnete den Umschlag. Ein Foto.

Es zeigte Jamie, gemeinsam mit meinen Freunden. Sie strahlten in die Kamera. Sie schienen glücklich zu sein. Ich musste lächeln und eine Träne tropfte auf das Bild. Schnell wischte ich sie von meiner Wange und strich mit den Fingerspitzen über die Gesichter.

Auf der Rückseite standen nur drei Worte: Wir lieben dich.

Ich musste ein Schluchzen unterdrücken. Ich vermisste sie so sehr.

Elijah nahm meine Hand „Es hat funktioniert" lächelte er und ich nickte „Das hat es" mein Herz schlug schneller und ich bekam Schmetterlinge im Bauch.

Ich konnte es kaum abwarten, meinen Freunden von Allem hier zu Schreiben.

Dann drückte ich das Foto an mein Herz und schloss für einen Kurzen Moment die Augen.

Ich sah zu Elijah „Komm, ich hab keine Lust auf Arbeit" grinste ich und zog ihn mit mir.

„Beth, Liebes. Du musst deinen Pflichten nachkommen" versuchte er, aber ich schüttelte den Kopf „Die kann ich jeden Tag machen, aber ich möchte jeden Tag, den ich habe mit dir genießen. Kannst du dir vorstellen, das wir die Ewigkeit für uns haben?" fragte ich und sah ihn lächelnd an. Elijah schmunzelte und lehnte sich in den Türrahmen „Das war mir klar, seitdem ich dich das erste mal gesehen habe. Ich wusste .. dass du die Frau bist, mit der ich meine Ewigkeit verbringen möchte. Egal an welchem Ort. Ich liebe dich, das ist Alles was zählt"

„Und ich liebe dich. Bis in Alle Ewigkeit. Für immer" ich zog ihn zu mir und drückte meine Lippen auf seine. Eine Ewigkeit. Die Unendlichkeit .. mit Elijah. Alles was ich jemals wollte. Und dieser Traum .. dieser Wunsch war wahr geworden.

Für immer und bis in Alle Ewigkeit.

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