Ich stand schon fast fünf Minuten vor ihrer Tür und starre auf das dunkle Holz. In meinen Händen drehte ich den Brief immer wieder hin und her. Jeden Tag hatte ich ihn gelesen und ich kannte ihn auswendig und jedes Mal zog sich mein Magen zusammen. Ich strich mit den Fingerspitzen über die geschwungenen Buchstaben. Ein letztes Mal faltete ich ihn auf und überflog die Zeilen.
Lieber Nick,
zu Erst einmal. Danke. Danke für Alles, was wir gemeinsam durchgestanden haben oder besser gesagt, was du wegen mir durchstehen musstest. Das ist nicht selbstverständlich und deshalb bin ich dir so unendlich dankbar. Du bist für mich wie ein Bruder dem ich alles erzählen kann und der mit mir Mist baut und die Regeln bricht. Du bringst mich zum Lachen und heiterst mich immer auf mit deiner guten Laune. Wir haben Seite an Seite gekämpft und uns gegenseitig beschützt vom ersten Augenblick an. Immer warst du für mich da und manchmal frage ich mich, warum nicht du derjenige warst, an den ich mein Herz verloren habe. Dann wäre das Alles vermutlich nie passiert und ich müsste mich nicht verabschieden.
Das fällt mir jedes Mal aufs Neue schwer und glaub mir, die Tränen laufen und meine Hände zittern. Aber so kann ich es besser als persönlich.
Aber es ist kein Abschied für immer, das verspreche ich dir, nur brauche ich jetzt Zeit um über Alles nachzudenken, wobei wenn ich ehrlich bin habe ich das nicht vor. Ich werde irgendwo hingehen, ohne an irgendwas zu denken. Kopf aus. Gefühle aus. Das wird den Schmerz leichter und erträglicher machen. Zwar werde ich dann ein Monster sein, aber das ist besser als ein gebrochener Vampir, der im Schmerz versinkt. Eine Ewigkeit will ich nicht leiden, das ist nicht das Leben das ich möchte. Niemals.Bevor ich jetzt hier noch mehr zu heulen anfange und das Papier total wellig wird höre ich lieber auf. Nick, ich hab dich so unendlich lieb. Brich für mich weiterhin die Regeln und bau Scheiße. Führe meine Aufgabe fort und bring Alle auf die Palme.
Ich werde mich zu gewisser Zeit bei dir melden und dich wissen lassen, dass es mir gut geht. Wirf bitte auch ein Auge auf Poppy und Lucas. Ich möchte nicht, dass ihnen etwas zustößt.
Und pass auch auf dich auf. Ich will dich nicht als besten Freund und Bruder missen müssen.Der Schlüssel im Umschlag ist übrigens für dich. Ich möchte dir den Aston schenken. Er ist gekauft, nicht gestohlen oder was auch immer. Gib gut auf ihn Acht und reiß ein paar Mädls damit auf.
Ich werde dich schrecklich vermissen.
In Liebe
Beth
Ich holte Luft und klopfte. Sachte schob ich die Tür auf und fand eine etwas aufgewühlte Bee vor. Ihre Haare waren zerzaust, gut es war noch früh am Morgen, aber dennoch hatte ich sie kaum so gesehen. Sie hatte Augenringe und ihre Haut war blass. So wie es aussah hatte ihr die Begegnung mit Collin gestern Nacht doch ganz schön zugesetzt.
Aber diese Unsicherheit in ihrer Haltung dauerte nur wenige Sekunden an. Sie straffte die Schultern, fuhr sich durch die Haare und ihr Blick wurde wieder eisern und emotionslos.
„Was gibt's? Wie war das mit einfach reinkommen? Ich kann mich an unsere erste Begegnung erinnern. Da standest du auch einfach in meinem Zimmer. Also?" fragte sie und ich schluckte.
„Können wir reden?" etwas verwirrt sah sie mich an, nickte aber. Sie setzte sich aufs Bett und zog ihre Beine an. Sie trug noch immer das schwarze Nachthemd, das sie gestern anhatte.
„Zunächst" ich zog den Schlüssel aus meiner Hosentasche und reichte ihn ihr „möchte ich dir dein Auto wieder zurückgeben. Ich hab auf sie aufgepasst"
„Sie?" fragte sie und ich konnte ein leichtes lächeln auf ihren Lippen erkennen „Ja ich hab ihr einen Namen gegeben. Sie heißt Pamela"
„Wie Anderson?"

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Burning Sky
WampiryBand 2 zu Hellfire „Ist das schon Alles?" brüllte ich und sah zum Himmel „Du kannst mich nicht aufhalten, Lucifer. Niemand kann das" Für einen kleinen Moment war es still, aber dann hörte ich ein lautes Lachen, dass aus der Finsternis zu kommen sch...