VIERUNDZWANZIG

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Ich strich über die kalte Wand an der gerade noch die Tür gewesen war. Na schön. Es war nicht das erste mal, dass ich einen anderen Ausweg finden musste, aber zu Erst würde ich dieses Herz suchen. Ich straffte meine Schultern und drehte mich wieder um. Meine Schritte hallten von den Wänden wieder und ich ging immer weiter, an Knochentürmen vorbei. Es roch nach Verwesung und nach abgestandener Luft. Die Wände waren feucht und grün angelaufen. Wo sollte sich hier ein Herz befinden? Ich strich über die Klinge meines Schwertes und setzte sie so in Brand.

Der Schein der Flammen leuchteten mir den Weg und ich sah mich um. Je weiter ich ging, desto weniger Knochenhaufen wurden es, dafür aber Särge und Urnen, die in Reih und Glied zu meiner Rechten und linken Seite standen.

Ich trat an einen Sarg aus dunklem Holz und wischte den Staub und Schmutz von der Oberfläche. Auf einer silbernen kleinen Tafel stand ein Name und die Jahreszahl in denen der Jenige im Sarg gestorben war.

Würde man einen Heiligen so beerdigen? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Für die Kirchen waren solche Dinge doch sehr wertvoll oder nicht?

Als ich hinter mir ein Geräusch hörte spannte sich mein Körper an und ich schwang mein Schwert durch die Luft, bereit zum Kampf. Ich hörte mein eigenes Herz wie wild schlagen und mein Atem ging schneller.

Ich ging einen Schritt rückwärts und stieß gegen einen Sarg, dessen Deckel weit offen stand.

Und dann hörte ich wieder das Röcheln und klimpern von Ketten. Ohne weiter darüber nachzudenken sprintete ich los. Das Kellergewölbe wollte und wollte nicht enden und während ich lief tanzte mein Schatten im Schein der Flammen über die Wand. Was war das für ein Ort? Ich konnte die Magie spüren, bis in den letzten Millimeter meines Körpers und zwar die schwarze Magie.

Böse und absolut dunkel. Ich konnte die Schritte hinter mir hören und ich beschleunigte meine mehr du mehr bis ich gänzlich in den Vampirspeed überging.

Und schon im nächsten Moment stand ich vor einem Eisengitter, das mir den Weg versperrte. Doch was sich dahinter befand war genau das, wonach ich gesucht hatte. Eine kleine Glasscheibe erlaubte mir einen Blick in den nächsten Raum zu werfen. Ein Sarg, aus dunklem Holz, ausgekleidet mit purpurrotem Samt. Doch das war nicht das, was mich interessierte. Sondern das, was in dem Sarg lag.

Das Klimpern der Ketten kam immer näher und näher und mir lief langsam die Zeit davon, denn so sehr ich einen Kampf auch liebte und mich am liebsten Hals über Kopf hinein stürzen wollte, konnte ich es nicht. Wir hatten nicht mehr viel Zeit und Elijah musste von seinem Bann befreit werden. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wo Elijah jetzt war. Hoffentlich ging es ihm gut.

Ich streckte meinen Arm aus und legte meine Hand flach auf das Gitter Movere et aperire viam meam"

Doch das das Eisen bewegte sich keinen Millimeter. Ich schluckte und konzentrierte mich erneut auf die Magie, die in mir schlummerte. Sie schoss durch meine Venen und kribbelte in meinen Fingern. Immer und immer wieder versuchte ich es, aber es funktionierte nicht. Selbst mit meiner Vampirkraft war ich zu schwach dafür.

Meine Gedanken überschlugen sich, auf der Suche nach einem Weitern Spruch, der helfen könnte, aber .. das hier .. das war ein Ort voller dunkler Magie. Da gab es nur eine Möglichkeit.

Ich schloss meine Augen und schluckte. Sie war verboten, aber hey, seit wann interessierte mich sowas?

Ich zog den Dolch aus meiner Tasche und schnitt mir in die Handfläche. Die Flammen tanzten vor meinem inneren Augen und die Dunkelheit erfüllte meinen Körper. Ich konnte es spüren. Das absolut reine Böse.

Das ist nicht richtig Elisabeth. Aber ich musste es tun. Nochmal würde ich Elijah nicht verlieren und ich würde absolut Alles für ihn geben. Selbst mein Leben um seins zu Retten. Entschlossen strich ich mit meiner Blutverschmierten Hand über die kalten Gitterstäbe „Ut et vos autem abite liberi ad me. Et sanguinem meum, pretium non reddere" Beim ersten Versuch passierte rein gar nichts und ich konnte die Kälte der Wesen spüren. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich nahm all meine Kraft zusammen. Ich umfasste die Stäbe und ich merkte, wie die Luft um mich herum begann unruhig zu werden, bis sie den Staub vom Boden aufwirbeln ließ und meine Haare im Wind tanzten.

Burning SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt