Ich atmete einmal tief durch als ich die beiden im Wohnzimmer zurückgelassen hatte. Meine Hände zitterten und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich schluckte und lief langsam den Gang entlang zum Treppenhaus. Dort ließ ich mich auf die unterste Stufe sinken und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das letzte halbe Jahr war es mir nie schwer gefallen meine Gefühle zu verbergen. Es war ein wunderbares Gefühl gewesen. Nichts empfinden und das Leben genießen. Ich hatte immer damit gerechnet, dass Elijah mich irgendwann finden würde und ja ich hatte auch damit gerechnet, dass es schwer werden würde, aber nicht, dass es so .. sein würde.
Doch das Problem war nicht Elijah, sondern Nick. Er hatte mich völlig aus der Bahn geworfen, als ich ihn im Club gesehen hatte. Gut, auch mit ihm hatte ich gerechnet, aber dennoch war es mein trügerisches Herz, was einen kleinen Sprung gemacht hatte. Und Nick jetzt so zu sehen war schmerzhaft, ja wirklich schmerzhaft. Er war mein .. Bruder und ich hätte es mir nie verzeihen können, wenn ihm was passiert wäre, da konnte ich noch so lange versuchen die kalte Fassade aufrecht zu erhalten.
Verdammte Scheiße. Alles stürzte auf mich herein und ich hatte immer mehr Schwierigkeiten Damit meine Gefühle im Keim zu ersticken. Dieses Band zwischen Elijah und mir bestand noch immer und es würde auch niemals verschwinden. Seine Anwesenheit war schmerzlich, weil ich immer daran denken musste, dass er meine Eltern auf dem Gewissen hatte und ich hasste ihn jedes Mal ein bisschen mehr, aber gleichzeitig liebte ich ihn auch jedes Mal ein bisschen mehr. Gefühle sollte mal einer verstehen. Und Vampirgefühle waren nochmal eine andere Hausnummer.
Ich hörte Schritte und ich straffte augenblicklich meine Schultern und verbannte jegliche Emotionen in den Tiefen meines Herzens. Ich stand auf und strich mir meine Haare nach hinten. Es war wie ein Schalter, der umgelegt wurde. Gefühle aus.
"Beth" Elijah stand vor mir und lehnte sich gegen das Geländer. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an "Was war das vorhin? Wie hat du es gemacht, dass wir so schnell da weggekommen sind?" fragte er und ich legte den Kopf leicht schräg "Ich hatte Zeit zu lernen. Ein Zauberspruch. Uralt und unglaublich mächtig" sagte ich lediglich und drehte mich um. Ich hörte, dass er mir folgte und ich konnte auch seinen Blick auf mir spüren "Ich kann deine Macht spüren, Beth. So etwas .. so etwas habe ich noch nie gespürt, selbst bei Luzifer nicht" sagte er und ich warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Er sah mich an und folgte mir bis zu meinem Schlafzimmer, aber immerhin besaß er den Anstand im Türrahmen stehen zu bleiben.
Sein Blick wanderte durchs Zimmer und blieb am dem Flügel hängen. Ein leichtes Lächeln zuckte über seinen Lippen, aber dann verschränkte er die Arme und sah mich an "Beth .. ich .."
Aber ich ließ ihn nicht ausreden und hob die Hand "Nein. Hör auf damit. Es gibt nichts mehr zu bereden. Also .. sei einfach still" sagte ich und zog eine Tasche unter meinem Bett hervor "Das einzige, was jetzt Zählt ist, dass Nick gesund wird und wir von hier verschwinden. Collin ist mir schon eine ganze Weile auf den Fersen und ihr zwei Idioten habt die perfekten Köder gespielt. Er wusste, dass ich es nie zulassen würde, dass .. euch etwas passiert" sagte ich und warf Elijah einen kurzen Blick zu. Seine Augen waren groß "Heißt das, du kommst mit nach Hause?" fragte er und ich verdrehte die Augen „Ja, aber ich werde nicht bleiben. Wir werden diesen Clan aufspüren und zerschlagen. Niemand legt sich mit mir oder meiner Familie an. Ich dachte ich hätte jetzt meine Ruhe vor Allem. Warum hast du nach mir gesucht Elijah? Warum zur Hölle hast du es getan?" fuhr ich ihn an und pfefferte ein paar Schuhe in die Tasche. Ich war wütend. Auf ihn, auf mich und einfach auf Alles.
Es entstand eine kurze Pause „Du weißt warum" sagte er ruhig und ich schnaubte.
„Ich bin fertig mit dir Elijah. Ich erledige genau das, was ich gesagt habe. Wir werden Collin und seinen Clan finden. Ihn vernichten und dann werde ich wieder verschwinden, bis ich bereit dazu bin den nächsten Schritt zu gehen. Und zwar entweder zu sterben oder mit Luzifer zu gehen um die Welt zu retten. Aber noch habe ich Hoffnung einen anderen Weg zu finden" sagte ich und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen „Und jetzt wenn du mich bitte entschuldigen würdest? Ich muss packen" sagte ich und mit einem Fingerschnippsen schlug die Zimmertür zu. Ich war angespannt und sobald die Tür ins Schloss fiel sank ich aufs Bett und sah auf meine zitternden Hände.

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Burning Sky
Ma cà rồngBand 2 zu Hellfire „Ist das schon Alles?" brüllte ich und sah zum Himmel „Du kannst mich nicht aufhalten, Lucifer. Niemand kann das" Für einen kleinen Moment war es still, aber dann hörte ich ein lautes Lachen, dass aus der Finsternis zu kommen sch...