DREIUNDZWANZIG

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Beth

Nick, Caleb und Adrian brachen am nächsten Morgen nach Venedig auf um mein Kästchen zu holen und ich war ganz froh darum. Die Drei konnten wunderbar auf sich Alleine aufpassen und ich musste mir keine Sorgen machen. Wenn es nach mir ginge würde ich auch Alleine nach dem Herz suchen, aber das würde Elijah nicht zulassen, das wusste ich.

„Hast du schon eine Idee?" fragte Becky und setzte sich neben mich. Auf meinem Schoß lag ein aufgeschlagenes Buch, der alten Magie. Da musste es doch irgendwas zu finden geben, wie man so ein heiliges Objekt aufspüren konnte.

„Nein, noch nicht so richtig" seufzte ich und blätterte Weiter. Bis ich irgendwann auf einer Seite verweilte auf denen Zeichen und Symbole abgebildet waren. Ich strich über die schwarze Tinte und sah dann zu Becky „Hier sieh mal" ich deutete auf eins der Symbole und schob ihr das Buch hin.

Sie sah sich das Zeichen an und nickte „Das könnte funktionieren. Dann brauchen wir nur eine Karte und wenn ich das richtig interpretiere ein Stück Hexenglas" sagte sie und legte den Kopf leicht schief.

„Hast du denn eins?" fragte ich und sie nickte grinsend „Klar, jede Hexe sollte so eins besitzen, immerhin brauchen wir es um mächtige Zauber zu sprechen und um an andere Orte sehen zu können. Hybrid ausgenommen" sie knuffte in meine Schulter und stand auf „Ich hol es und du besorgst eine Karte"

Sie sauste aus dem Loft und ich machte mich derweil auf die Suche nach einer Karte. Cas saß am Fenster und sah nach draußen „Alles in Ordnung?" fragte ich und er nickte „Ja, alles Bestens. Ich bin bloß froh, wenn das Ganze vorbei ist"

„Ich auch Cas, ich auch" seufzte ich und zog dann triumphierend eine Karte aus dem Regal. Ich breitete sie auf dem Tisch aus und sah mich nochmal das Symbol an. Dann nahm ich einen schwarzen Stift und zeichnete die Linien in die Mitte der Karte. Manchmal, wenn ich sowas machte, kam ich mir vor wie ein Idiot, weil ich das sonst nur aus Serien und Filmen kannte, aber das war jetzt mein Leben und die harte Realität.

Cas sah mir über die Schulter und reichte mir die Kerzen. Mit einem Fingerschnipsen entflammte ich sie und stellte sie in die Ecken der Karte. Von der Großen ließ ich etwas Wachs auf das Symbol tropfen und gleich darauf folgten Tropfen meines Blutes.

Becky kam mit ihrem Hexenglas zurück und gab es mir. Es war eine kleine gläserne Kugel, kaum größer als eine Murmel. Ich legte sie in die Mitte der Karte und Becky nahm wieder neben mir Platz.

Sie reichte mir ihre Hand „Das ist so cool" grinste sie und ich musste kichern „B & B wieder vereint gegen das Böse" lachte sie und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„Komm, lass uns Anfangen, wir haben schließlich nicht ewig Zeit"

Sie nickte und sah in das aufgeschlagene Buch. Dann nahm sie den Stift und malte das Zeichen der Magie in meine und ihre Handinnenfläche und nahm wieder meine Hand.

Quia manifestaturus es nobis. Ostende nobis viam tuam sanctum denuntiat. consanguinitate ignis. Quia nobis manifestaturus es!" (Offenbare dich uns. Zeig uns den Weg zu deinem heiligen Hezen. Durch Blut und Feuer verbunden. Offenbare dich uns)

Becky sprach die Worte deutlich aus und schloss ihre Augen, ebenso wie ich. Wind kam auf und strich mir durch meine Haare. Ich fühlte, wie die Magie durch meine Venen schoss und meine Hände warm wurden. Becky wiederholte die Worte erneut und aufs Neue war ich fasziniert, was entstehen konnte, wenn zwei mächtige Wesen ihre Kräfte vereinten.

Ich blinzelte leicht. Die Flammen der Kerzen waren größer geworden und die Bluttropfen auf der Karte blubberten und dampften. Das Hexenglas bewegte sich leicht und rollte über das Papier. Immer wieder hin und her, bis es an einem Ort verweilte und schließlich wirklich dort liegen blieb. Das Symbol, das ich mit dem Stift auf die Karte gemalt hatte leuchtete kurz auf und auf einen schlag gingen die Kerzen aus und der Wind, der durchs Zimmer geweht war, erstarb ebenfalls.

Burning SkyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt