Kapitel 33

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Ich rannte. Hinter mir war eine riesige schwarze Gestalt, die mich verfolgte. Ich schrie um Hilfe und versuchte der Kreatur zu entkommen. Ich stolperte. Ich drehte mich um und sah, wie feuerrote Augen mich anglotzen. Ein breites, gruseliges Grinsen zeigte die Gestalt. Ihre Zähne hatten dieselbe Form wie die von Haien. Die Zähne waren zudem mit frischem Blut beschmückt. Ich hörte, wie die schwarze Gestalt mir etwas zuflüsterte. "Der Feind deines Feindes ist dein Freund." Kurz danach griff mich die Kreatur mit einem ohrenbetäubenden Kreischen an.

Schweißgebadet wachte ich auf. Ich hatte Panik und sah mich schnell um. Als ich mir sicher war, dass hier niemand war, und es nur ein Albtraum war, fasste ich mir ans Herz, welches immer noch so schnell klopfte, als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wäre.

'Der Feind meines Feindes ist mein Freund.' Was soll das heißen? Ich dachte nach. "Der Feind meines Feindes ist mein Freund..", murmelte ich vor mich hin. Auf eine Idee oder eine Antwort kam ich leider nicht. Schlafen konnte zudem auch nicht mehr. Also entschied ich mich für einen kleinen Spaziergang.

Nachdem ich mir wärmere Sachen angezogen habe, kletterte ich aus dem Fenster über den Balkon nach draußen.

Etwas packte mich und fesselte mich, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.

"Und wo willst du so spät noch hin?", fragte eine sehr vertraute Stimme hinter mir. Es war Mr. Aizawa. Er hat mich erwischt.

"M-mr. Aizawa-Sensei!", rief ich überrascht, als er mich los ließ. "Ich wollte eine Runde um die Schule laufen."

"Dürfte ich auch den Grund erfahren?"

Ich sah verschwiegen zum Boden. Ich wollte es ihm erzählen, aber eine Stimme in mir drin sagte, dass ich es lieber nicht machen sollte. "Lass dich nicht von deinen Gefühlen leiten." Der Satz von Shinso tauchte in meinen Gedanken auf. Nicht nach meinen Gefühlen handeln. Verstanden.

Ich sah meinen Lehrer und gleichzeitigen Feind an und sagte: "Ich konnte nicht schlafen und entschied mich deshalb für einen Spaziergang." Es war eine sachliche Antwort, die sogar korrekt war. Ich wollte immerhin ja wirklich einen Spaziergang machen, weil ich nicht schlafen konnte. Zwar auch, weil ich einen Albtraum mal wieder hatte, aber das muss er ja nicht wissen.

Aizawa gab sich mit der Antwort zufrieden und befahl mir, wieder rein zu gehen. Dementsprechend folgte ich ihm also.

'Geh nicht.'

Ich blieb stehen.

'Renn.'

Was?

'Renn.'

Ich wusste nicht, ob ich der Stimme vertrauen sollte, aber schlimmer konnte es für mich sowieso nicht mehr werden. Dadurch, dass ich generell mir die gesamte Geschichte kaum noch zusammenreimen konnte, machte es jetzt auch nichts mehr aus, ob ich weg renne oder bleibe.

Ich aktivierte One For All und sprang über das Wohnheim. Mr. Aizawa bemerkte es einige Millisekunden zu spät und war nicht mehr in der Lage, mir meinen Quirk wegzunehmen. Er blieb zwar noch eine Weile an mir dran und versuchte mich zum stoppen zu bringen, verlor mich aber schließlich sobald ich das Schulgelände verlassen hatte.

Dienstag, 02:29 Uhr

Ich ging die leergefegten Seitenstraßen entlang und versuchte meine Gedanken zu ordnen, was natürlich immernoch nicht klappte.

Ich hörte, wie Müllcontainer umgeschmissen wurden. Kurz danach sah ich eine Person aus einer Gasse rausrennen. Sie wurde von einer anderen Person verfolgt. Diese Person hatte riesige Fledermausähnliche Flügel am Rücken und ziemlich große Eckzähne.

Villain Deku||AU||bnha/mha||Spoiler?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt