Mate

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longe time no see, hier bin ich wieder. ich muss sagen, ich hab schon besseres geschrieben, aber wir wollen ja vorwärts kommen. falls ihr das kapitel nicht füht nehm ich's nochmal runter und schreib's um. have fun, lass ein kommi da. danke an alle, die bisher so viele liebe "in" dieser story gelassen haben, eure worte bedeuten mir echt viel :)

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Es gibt Wölfe die wissen was andere tun werden. Sie können es deuten, das Glitzern in den Augen, das Ziehen der Mundwinkel, das Blinzeln. Taehyung kann das nicht. Wenn er Jungkook ansieht, sieht er nur eine leere Wand, undurchdringlich. Er sieht wie sich die Lippen um Worte formen, aber hört sie nicht. Fühlt den Schmerz in sein Bewusstsein sickern wie Säure. Hat er sich geirrt? Hat er mit dem Feuer gespielt und sich verbrannt?

„Jennie Kim, wird als meine Verlobte und zukünftige Königin in mein Sommerschloss gebracht." Es brennt, es brennt in seinem Hals und seinen Augen. Als würde er Giftgas atmen und er kann das Spitze, stechende Splittern in seiner Brust fühlen. Kurz muss er die Augen schließen.

„Hilf mir" hallt es in Taehyungs Kopf wieder: „Sag mir wer ich bin". Und auf einmal sitzt Taehyung wieder in der Badewanne, überall sind Jungkooks Hände, seine Lippen auf seinen Schlüsselbeinen. Seine Worte so warm und weich wie Honig, so fließend und geschmeidig wie Seide, und so täuschend falsch wie eine Fata Morgana. Gelogen. Die Bitterkeit, die der Schmerz mit sich bringt kann Taehyung nicht nur fühlen, er kann sie schmecken auf seiner Zunge und er würde sich am liebsten den Mund auswaschen. In seinem Brustkorb hämmert sein Herz so wild und heftig, dass er glaubt seine Rippen bersten splitternd auseinander. Hass pulsiert, wie Feuer, durch seine Adern und als Jungkook in das meerblau seiner Augen blickt, sind diese grau wie ein Gewitterhimmel. Der Glanz ist abgestumpft und tot blinzelt Taehyung. Kurz gefriert der Alpha, als Sorge in sein Bewusstsein sickert, doch er räuspert sich und nach einem kurzen Zögern wandert sein nun rotbrennder Blick weiter. Das folgende Jaulen reißt Taehyung fast sein Eingeweide heraus und für einen Moment wünscht sich der Omega einfach nur zu sterben.

Mit einem hastigen Kopfschütteln rüttelt Taehyung sich wach und seine Gedanken wieder zu sich. Er schüttelt so lange den Kopf bis sein Nacken wehtut und sich die Welt um ihn dreht, als er die Augen öffnet. Der Sonnenuntergang vor ihm ist so wunderschön dramatisch, er hätte Jimin sicher gefallen. Jimin, Taehyungs Gedanken wollen wieder abschweifen, aber Tae ist nicht hier, um sich selbst zu bemitleiden. Er ist hier um den beißenden Geruch von Alpha nicht mehr in der Nase zu haben. Taehyung fällt auf wie ein schrillgrellender Schmetterling unter Motten und Nachtfaltern. Immer hin, seit ihrem Trip in den Dschungel, hat ihn kein Alpha mehr angerührt oder schief angesehen. Zum einen, weil Kai, ein Trainer der Spezialeinheiten, immer ein wachsames Augen auf ihn hat und weil offensichtlich ist, dass Jungkook ihn für irgendwas braucht.

Fast schon zu theatralisch mischt sich das Blutrot der flimmernden Ränder des Feuerballs mit dem Orange des Himmels. Die Wolken, mustern in dünnen lilaroten Streifen den Himmel, wie Bänke mit bestem Ausblick zur Sonne. Taehyung fühlt, wie sein Gesicht unter der untergehenden Sonne langsam warm wird. Er schließt die Augen nicht, zu groß ist die Angst, die Erinnerungen wie Bilder wiederzusehen. Der hübsche Omega legt den Kopf schief und sieht verträumt der Sonne beim Untergehen zu. Der Stein unter seinen Fingern ist angeht warm und der Wind riecht nach Blumen und Wald.

Schmerz. Jeder Schlag seines Herzens tut weh, als wäre etwas kaputt, als würde etwas nicht mehr funktionieren. Es fühlt sich an, als würde jemand eine Hand fest um sein Herz zusammenschließen und drücken. Er hat sich gewöhnt, an das Stechen in seinem Kopf, wenn er Jungkook und Jennie zusammen gesehen hat. Er hat sich gewöhnt an die tauben Finger und die fast fieberähnliche Hitze, die seinen Körper jede zweiten Nacht schüttelt. Aber er hat sich nicht daran gewöhnt, dass sein Herz bei jedem einzelnen Schlag wehtut. Als würden sich Glassplitter immer und immer wieder in seinen Brustkorb drücken. Als würden sie mit jedem Schlag, jeder Sekunde erneut hineingerammt werden. Taehyung seufzt leise. Warum fühlt er so? Er hat damals in dem Dschungelschloss schnell begriffen, dass er Jungkook nicht hassen kann. Wenn er den König jetzt in der Ferne erblickt ist da nur noch der Wunsch ihn zu schlagen, so fest, so doll, dass er den gleichen Schmerz fühlt wie er selbst.

Forced FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt