Forced Fate

Interlocked Hands

kurzes vorwort: sry für die lange pause, dafür jetzt extra lang: ca 5k words... ich hätte es auch dreiteilen können, aber wir wollen doch alle möglichst schnell zu tae und jk oderrrr?

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Es dauert eine Weile, bis sich die Aufregung im Schloss gelegt hat und man nicht alle fünf Minuten mehrere schwer bewaffnete Wachen durch die Gänge rennen sieht, auf der Suche nach einem Omega Jungen, von dem es nur vage Beschreibungen gibt. Endlich kann Jimin aus seiner kleinen Nische im zweiten Aufgang des Westflügels herauskriechen. Stunden, die sich wie zäher Kaugummi gezogen haben, hat er sich hinter der großen Marmorfigur der Mondgöttin versteckt und nur darauf gewartet sich endlich wieder strecken zu können. Seine Knochen knacken bei jeder Bewegung, aber Jimin würde sich nie beschweren. Die Freude darüber, dass er noch lebt und nicht gefunden wurde, macht ihn eher dankbar für den Schmerz. Dennoch ist er überrascht, als er die Küche betritt und ihn niemand wirklich wahrnimmt. Es hat ihn viel Überwindung gekostet hier her zurückzukehren, umso unsicherer wird er, als er Jisoo nirgends entdecken kann. Doch ehe er sich wieder hinausschleichen kann, um sie zu suchen, packt ihn die mächtige Hand der Obersten Hofdame und überhäuft ihn mit neuen Aufgaben, während ihr vertraut missbilligender Blick musternd an ihm auf und ab fährt.

In der Küche ist es stickig, es riecht nach Zwiebeln und Suppe, dem ersten Gang des Festmahls. Eine unterschwellige Panik hat von fast jeder Küchenhilfe Besitz ergriffen und alle hasten kopflos von Ecke zu Ecke der Küche, während hastig die letzten Griffe und Vorbereitungen getroffen werden. Jimin hat den nicht mitbekommen, dass es mittlerweile Abend geworden ist. Die Küche hat fast keine Fenster und bei all der Arbeit hat er nicht gemerkt, wie die Sonne untergegangen ist. Mittlerweile ist der Himmel leuchtet blass organe, die Sonne erhellt nur noch kläglich den Innenhof der Burg und die Schatten der Mauern werden immer dunkler und größer. Jisoo ist den gesamten Tag über nicht wieder aufgetaucht und Jimin kann nicht anders, als sich ständig Sorgen zu machen.

Doch dann wird er, wenige Stunden bevor das Fest losgeht, aus der Küche gezogen und mit einigen kargen Anweisungen zum Umziehen verordnen. Seine alten Kleider perfekt zusammengelegt und als Stapel dicht an die Brust gepresst, wird er in einen Raum gestupst und dort, inmitten von anderen Omega Mädchen triff er sie wieder. Anscheinend wurde sie besonders für das Fest heraus geputzt. Sie trägt ein weißes langes Leinenkleid und ihre Haare sind zu einer aufwendig wirkenden Kontenfrisur zusammen gebunden. Doch in ihren Augen kann Jimin sehen, dass sie sich keinesfalls darüber freut.

Jisoo Gesicht ist leichenblass, die dünnen Finger die sie zusammengefaltet hat, verfestigen und lockern ihren Griff unregelmäßig und Jimin kennt sie mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie so die absolute Pink, die sie fühlt, unterdrückt. Alle anderen sehen auch nicht glücklich aus. Manche weinen andere starren emotionslos ins Leere. Jisoo Augen erhellen sich, als sie Jimin erblickt. „Was machst du hier?" Ihre Stimme ist nur ein unterdrücktes Zischen. Sie weiß, dass die Freude, die sie bei seinem Anblick fühlt unangebracht ist. Er und alle anderen Omegas in diesem Raum werden für das Bedienen zuständig sein. Damit werden sie auch die Ersten sein, auf die Soldaten im Laufe des Abends losgelassen werden, dass Jimin auch unter ihnen ist, ist nichts worüber sie sich freuen sollte.

„Keine Ahnung ich wurde hierfür eingeteilt." Etwas hilflos sieht Jimin sich um, unter den anderen befinden sich nur wenige Jungen die meisten hier sind Mädchen. „Was ist heute Morgen passiert?" hastig beginnt sie mit vor Aufregung zitternden Händen Jimins Kragen und Uniform zu richten. Sein neues weißes Hemd, passt zu ihrem vergleichsweise dünnen Kleid. Abgesehen von der aufwendigen Knopfleiste, und der dekorativen Kordel unterscheidet sich dieses Hemd nicht wirklich von seiner normalen Dienstkleidung.

„Eventuell habe ich über Min Yoongis Arm eine Weinflasche zertrümmert." Jisoo gefriert in jeglichen Bewegungen und sieht ihn ungläubig an. „Du hast was?" Doch ehe Jimin sich wiederholen kann unterbricht sie ihn: „Willst du das wir alle sterben?" Verdattert erwidert Jimin nichts. „Er wird uns alle töten wenn er dich wiedererkennt. Warum bist du nicht einfach in der Küche geblieben?" In Jimin flammt kurz Wut auf: „Weil man mit der Oberstehen Hofdame schlecht verhandeln kann. Denkst du ich bin freiwillig hier? Das heute Morgen waren meine Instinkte. Was sollte ich tun? Er hat mich festgehalten-" „Warum lebst du überhaupt noch?", sie hält wieder inne und mustert Jimin misstrauisch, ohne ihm auch nur ansatzweise zugehört zu haben. „Versuch nicht erkannt zu werden", stellt sie dann fest und nickt bestimmt, ganz so als müsste sie sich selbst von ihrer Idee überzeugen. In Jimin keimt ein schlechtes Gewissen, seit sie sich kennen hat sie, wie eine Mutter um ihn gekümmert und alles was er getan hat, ist es ihr Sorgen zu bereiten. „Wäre er sehr wütend, hätte er dich schon längst in den Kerker werfen lassen.", haucht sie leise und mustert Jimin erneut. „Warum lässt er dich nicht suchen?" Es ist mehr eine Frage an sich selbst, aber Jimin gibt trotzdem die einzige Antwort, die er bisher auf diese Frage gefunden hat: „Ich glaube ich bin zu unwichtig. Ich meine, ich bin nur ein Omega von vielen. Wer weiß wie viele hier arbeiten. Er hat bestimmt besseres zu tun." Doch Jisoo schüttelt entschieden den Kopf. „Er hat dich aus dem Weisenheim hergebracht. Die Oberste Hofdame hätte dich mit Leichtigkeit identifizieren können. Außerdem er hat einmal eine Hofdame umgebracht, bloß weil sie sich nicht tief genug verbeugt hat. Nein irgendwas ist seltsam." Sie sieht sich hastig um, um zu sehen ob sie belauscht werden. Doch niemand schenkt ihnen Aufmerksamkeit.