𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 22 - 𝖳𝗋𝗈𝖼𝗄𝖾𝗇ü𝖻𝗎𝗇𝗀𝖾𝗇

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Es ist ein Freitag, weshalb der Strand heute noch viel mehr gefüllt ist, als die letzten Tage. Hinzu kommen die hohen Temperaturen, die die Menschenmassen erst Recht ans Wasser locken. Wir lassen uns in der Nähe von dem Platz nieder, wo wir vor ein paar Tagen gewesen sind. In der Nacht wo Arnav auf die brillante Idee gekommen ist mich mit meinen Klamotten ins Wasser zu werfen. „So ich schlage vor wir essen erstmal die köstlichen Sandwiches, welche natürlich von mir zubereitet sind" Amy legt ihr Kinn in ihre Hände und zieht eine Grimasse, worüber ich wieder kurz lachen muss. Sie streckt mir die Büchse mit den Sandwiches als erstes hin. Ich nehme mir eins mit Tomate, Mozzarella und Avocado Aufstrich und eins mit Frischkäse und frischer Gurke. Ich beiße in das erste hinein, während sich die anderen ebenfalls jeweils zwei aus der Büchse nehmen. Ich seufze „Wow die schmecken echt verdammt gut Amy!" „Sag ich ja!" Amy grinst wieder stolz. Und da fällt es mir wieder auf – Amy sieht einfach aus wie ein kleines fröhliches Mädchen. Das ist wahrscheinlich der Grund warum man mit ihr soviel Spaß haben kann, andere in ihrem Alter sind oft schon so, erwachsen, halt. Wir unterhalten uns über dies und das, während wir ein Sandwich nach dem anderen verschlingen. Ab und zu treffen sich auch die Blicke von mir und Arnav, allerdings schaue ich dann gleich wieder weg, Angst so rot wie die Tomate auf meinem Sandwich zu werden.

„So Leute, ich weiß ja nicht was ihr vorhabt, aber ich gehe jetzt surfen" mit den Worten springt Layne auf und zieht sich ihre Short und das kurze Shirt aus, wodurch ihr hellblauer Triangel-Bikini zum Vorschein kommt. Gleich darauf schnappt sie sich ihr weißes Surfbrett, wo am unteren Teil, im gleichen Blauton wie ihr Bikini, Palmblätter zusehen sind und rennt Richtung Wasser, wo eine Welle nach der anderen am Strand abbricht. „Hey warte auf mich!" Amy, die schon in ihrem neon grünen Bikini im Strand sitzt, schnappt sich ebenfalls ihr, peachfarbenes, Board und rennt Layne hinterher. „Und da waren es nur noch zwei" kommt es von Arnav. Ich schaue ihn mit zusammen gekniffenen Augen an und strecke die Zunge raus. „Witzig!" Es scheint so als wolle mir das Schicksal einen Streich spielen! „Das ist nicht fair" „Was ist nicht fair?" Ich schaue Arnav entsetzt an.

Ich werde rot. Hatte ich das gerade laut gesagt? Wie verpeilt konnte man sein? Vielleicht aber auch hat Arnav einfach meine Gedanken gelesen. Ob das jetzt die bessere Variante wäre, weiß ich auch nicht. „Was hast du nun gemeint?" „Hm?" Ich tue eins auf unwissend, vielleicht funktioniert das ja. „Was du nicht fair findest, möchte ich wissen" Nein das hat nicht funktioniert. „Ähm, achso das.." Verdammt, ich muss mir irgendwas sinnvolles einfallen lassen. Was wirklich nicht einfach ist, wenn Arnav mich die ganze Zeit so herausfordernd anschaut. „Ja also.." fange ich erneut an „..ich finde es einfach nicht fair, das Layne und Amy einfach so ins Wasser gehen können und auf ihre Bretter springen können. Das ist nicht fair." „Ah du bist neidisch!" neckt er mich. „Nein." „Keine Sorge, wir sind ja hier um dir das beizubringen, dann brauchst du auch nicht mehr neidisch zu sein" Na toll! Das habe ich ja toll hinbekommen! „Warte nur kurz, ich muss etwas holen" und schon springt Arnav auf und rennt Richtung Dünen. Vielleicht wäre genau das der richtige Moment einfach wegzurennen? Ich könnte aufstehen, mein Zeug nehmen und rennen, weit weg rennen. Rennen bis ich...hinfalle, weil man im Sand sehr schlecht rennen kann. Okay, das ist eine schlechte Idee. Also bleibe ich einfach hier sitzen und hoffe Arnav fällt hin und kommt nicht zurück. Okay. Schluss jetzt. Das ist nicht nett und wird zudem auch nicht geschehen. Leider.

„Da bin ich wieder" Arnav kommt mit einem sehr langen und verdrecktem Board zurück. „Soll das so lang sein?" Das ist ja fast doppelt so groß wie ich. Wie soll man da drauf denn über Wellen surfen? Da kann ich ja gleich einen Köpper vom Board ins Wasser machen. „Haha schau nicht so verwirrt. Das ist ein Softboard, das benutzen vor allem Anfänger, wie du, weil man damit prima anpaddeln und auf den ersten, kleinen Wellen stehen kann. Zudem ist die Verletzungsgefahr viel niedriger, als bei Surfbrettern, wie die von Amy, Layne und mir." „Ok, ich finde deinen Vortrag sehr gut. Du hast frei gesprochen und das Thema sehr ausführlich beschrieben. Note 1. Danke" scherze ich rum. „Wirklich sehr witzig Violet!" Ich entlocke ihm ein kleines Lächeln und ich spüre wie kleine Schmetterlinge gegen meine Bauchinnenwand fliegen. „So jetzt aber im Ernst, glaub mir, mit dem Board ist das surfen nur halb so schwer." „Wenn du das sagst" Ich stehe auf und klopfe mir den Sand von meinem Hintern ab und wickel mich in ein Handtuch ein um mich schnell umzuziehen. Nachdem ich fertig bin, dreht Arnav das Softboard auf die verkehrte Seite, so dass die Finne nach oben schaut und legt es so in den Sand. Dann holt Arnav sein weißes Surfbrett, welches am Ende mit roten Applikationen verziert ist und legt es genauso wie "mein" Softboard in den Sand.

Er legt sich mit dem Bauch auf sein Board und stützt sich rechts und links vom Board ab. „Komm mach mir nach!" sagt er herausfordernd zu mir. „Okaaaay" antworte ich ihm wenig überzeugt. Dennoch lege ich mich, wie er, auf das Board und merke wie weich es ist. Dann stütze ich mich wie Arnav im Sand ab. „So und jetzt machst du die gleichen Armbewegungen, wie wenn du im Wasser Kraul schwimmst" Auch das zeigt er mir langsam und mit, bis zu den Fingerspitzen, kontrollierten Bewegungen. Ich mache es ihm nach und stelle mir vor, wie ich das gleiche im Wasser tue und das Wasser zwischen meinen Fingern gleitet. Wie heute um 3 Uhr im Pool. „Ja das sieht sehr gut aus! Mach weiter so!" lobt er mich. „Hör auf mich so zu loben, als wäre ich ein sieben jähriges Mädchen!" mahne ich ihm mit einem grinsen. „Ok, das sieht sehr gut aus! Mach weiter so Violet!" wiederholt er seinen Satz, diesmal aber mit verstellt tiefer Stimme. Ich lege mich auf den Rücken und halte vor Lachen meinen Bauch „Hahaha jetzt klingst du wie ein alter pädophiler Opa!" „Haha dir kann man es aber auch nicht Recht machen!" sagt er und steigt in mein Gelächter mit ein.

Im Rausch der WellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt