Kapitel 5 - Wohnung

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P.o.v Elissa

Bucky und ich schauen uns noch einen Moment an als Bruce sich zu Wort meldet und meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn zieht: „So Leute ich denke mal wir sollten es für heute gut sein lassen. Es ist schon spät. Ich werd mich mal auf den Weg nach Hause machen."
Bucky grummelt zustimmend und nun richtet Sam sich an mich: „Elissa, weißt du wo du heute schläfst?" Ich schaue ihn etwas verwirrt an.
Natürlich hab ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht aber Steve hat mir genug Geld mitgegeben, damit ich in ein Hotel hätte gehen können. Doch bevor ich antworten kann, kommt Buck mir zuvor: „Du kannst natürlich mit zu mir wenn du magst." Er schaut mich etwas verunsichert an, jedoch stimme ich lächelnd zu.
„Gut dann hätten wir das auch geklärt." sagt Sam „Vielen dank Sam, dass wir hier reden durften" sage ich anerkennend und stehe auf. Buck, Sam und Bruce tun es mir gleich „Alles gut. Ihr seid immer willkommen bei mir. Kommt gut Heim und schlaft gut." sagt Sam zum Abschied bevor er seine Tür hinter uns verschließt.
Wir verabschieden uns auch von dem Grünen und machen uns auf dem Weg zu Buckys Wohnung. Natürlich war es komisch mit einem großen, grünen Lebewesen zu reden aber nach dem er mir die Sache erklärt hat, habe ich mich dran gewöhnt.
Bucky hatte sich nach und nach auch beruhigt und hält mich nicht die ganze Zeit fest.
Auch wenn ich seine Nähe, nach der langen Zeit ohne ihn, sehr genossen hab.

Ich bin so in Gedanken, dass ich nicht gemerkt habe wie er vor einer Tür stehen geblieben ist. 
Ich schrecke aus meinen Gedanken als mich eine Hand an der Schulter packt und mich umdreht
„Hey, ich dachte du wolltest mir zu mir."
Sagt Bucky und lacht ein wenig.
Wie ich dieses Lachen vermisst habe. Es ist so herzlich und einfach schön, ich könnte ihn den ganzen Tag dabei zusehen.
Trotzdem hat sich sein Lachen verändert. Er wirkt als hätte er länger nicht gelacht.
Ich bin schon wieder voll in Gedanken, reiße mich aber selbst wieder zurück in die Realität. Sein Lachen weicht einen besorgten Blick „Alles okay?" fragt er. „Ja.. nein.. alles gut.. ehm bin nur etwas müde und fertig." gebe ich zu und schaue in etwas müde an. „Bei sowas ist das mehr als verständlich." sagt er, lächelt mich wieder aufmunternd an, legt seinen Arm um meine Schultern und geht Richtung Wohnung.

In seiner Wohnung angekommen, frage ich ihn seit wann er hier wohnt, denn viel Mobiliar ist hier nicht. „Äh heh.. seit ich wieder da bin..." antwortet er und kratzt sich am Hinterkopf.
„Oh man und du hast nicht mal eine Couch!" beschwere ich mich lachend. Er muss auch mit lachen, zeigt mir dann aber sein Schlafzimmer
„das Bett überlasse ich dir." spricht er.
Klar wir sehen uns seit mehr als 50 Jahren das erste mal wieder und es ist alles ungewohnt aber er ist trotzdem sehr reserviert mir gegenüber.
Er verschweigt mir etwas und das gefällt mir nicht.

P.o.v Bucky

Elissa ist sehr neben der Spur aber das ist verständlich. Sie ist in einer komplett anderen Zeit, alles ist anders, neu.
Ich möchte sie nicht bedrängen, indem ich so weiter mache wie damals.
Das wäre falsch denn ich bin nicht mehr der, der ich vor dem Krieg war und ich möchte ihr die Entscheidung überlassen ob sie noch mit mir zusammen sein möchte oder nicht. Vorher muss ich ihr aber die Wahrheit über meine Vergangenheit erzählen.
„Wenn ich das Bett habe und eine Couch nicht existent ist... wo schläfst du dann?" diese Frage bringt mich total aus dem Konzept.
Ich hab gar nicht mehr an mein 'Bodenlager' gedacht aber erklären wollte ich ihr die Sache noch nicht. Sie ist erschöpft und braucht Schlaf, da sollte sie sich nicht noch unnötig Sorgen machen müssen.
„Ich äh.." ich suche nach Worten...
„es macht mir nichts aus, wenn du neben mir schläfst. Im Gegenteil. Ich hab dich immer noch gern in meiner nähe" sagt sie mit dem süßesten Lächeln, welches je auf ihren Lippen lag.
Dennoch bin ich unsicher. Ich hab immer noch Alpträume, viel mehr sind es Erinnerungsfetzen von meinen Taten als Winter Soldier. Außerdem bin ich nicht mehr an etwas so Weiches gewöhnt.
Warum auch entweder lag ich auf Eis oder auf kalten Zellenboden.
Lissa bemerkt mein Zögern und greift nach meiner Hand
„du musst nicht wenn du nicht willst aber ich möchte dich nicht verscheuchen oder so. Ich weiß das hier.. ist etwas kompliziert und ich werde ein wenig Zeit brauchen um alles zu verarbeiten aber du bist mir trotzdem noch sehr wichtig James."
Sie sagt meinen richtigen Namen nur wenn es ernst ist oder ich Mist gebaut hab.
Ich muss schmunzeln und gebe nach
„du bist mir auch sehr wichtig Elissa. Ich bin froh dich wieder zu haben und natürlich werde ich dir alle Zeit der Welt und den nötigen Freiraum geben, die du brauchst um dich wohl zu fühlen." versichere ich ihr. Sie lächelt mich wieder an
„aber schlafen im selben Bett ist doch okay, oder?" fragt sie mich, was ich ebenfalls lächelnd bejahe
„sag mal, hast du Hunger?" frage ich nun und gehe dabei in zu den Küchenschränke und suche nach etwas Essbarem
„Ich könnte uns was machen.. glaub ich .. äh .. Suppe?"
Frage ich und halte ihr, verunsichert lächelnd, die Tütensuppe hin.
Ja, ich bin kein Sternekoch, weshalb der Lieferservice mein bester Freund ist aber ich möchte ihr trotz dessen etwas bieten, zu mindest versuche ich das.
Mit ein bisschen Planung im Voraus und einem ausgiebigen Einkauf wäre das ganze etwas einfacher. Sie schaut ein wenig skeptisch
„sei nicht sauer Buck aber ich möchte einfach nur noch schlafen" gibt sie erschöpft von sich.
„Na klar. Alles gut ich bin nicht böse. Im Gegenteil, ich sollte, bevor ich dir was koche lieber erst einkaufen gehen." Ich lache etwas nervös und sie muss mit lächeln.
Dann dreht sie sich um, nimmt ihre Tasche, welche ich selbstverständlich immer getragen hab und geht ins Schlafzimmer.
Ich folge ihr.
„Ich zieh mich kurz um und mach mich Bettfertig" erklärt sie mir in einem müden Ton und geht mit ein paar Kleidungsstücken und Hygieneartikeln bewaffnet ins Bad.
Während sie im Bad ist krame ich ebenfalls meine Schlafsachen aus dem Schrank und ziehe sie an.
Ich bin grade fertig da kommt Lis auch schon aus dem Bad, ich gehe an ihr vorbei ins Bad rein.
Es riecht nach ihr.
Überall wo sie war riecht es nach ihr.
Mit diesem wunderbaren Geruch in der Nase gehe ich meiner Abendroutine nach und als ich wieder raus komme liegt sie schon im Bett.
Sie lächelt mich an, doch ich sehe ihre Bemühungen ihre Augen offen zu halten. Schnell leg ich mich zu ihr und schalte das Licht aus.
„Gute Nacht, Buck" nuschelt sie nachdem sie sich auf die Seite gedreht hat.
„Gute Nacht, Prinzessin".
Ich warte einige Zeit und schaue ihr einfach beim schlafen zu.
Dadurch, dass ich keine Vorhänge oder Rollläden besitze scheint der Vollmond durch das Fenster direkt auf Lissa, sodass ich sie genau erkennen kann.

Ihr Atem geht regelmäßig aber sehr flach und langsam. Das war schon immer etwas, was mich fertig machte. Es sieht so aus als würde sie nicht atmen, die Bewegungen sind so klein, dass sie fast nicht zu erkennen sind.
Das hatte sie schon immer und es brachte damals auch ihre Eltern um den Verstand aber man gewöhnt sich dran.

Nach einer Weile steige ich vorsichtig aus dem Bett, damit ich sie nicht wecke.
Ich würde zu gern neben ihr einschlafen, ihre Nähe genießen aber die Angst, ihr im Schlaf etwas anzutun ist viel zu groß.
Darum gehe ich zurück zu meinem 'Bodenlager' und schlafe dort mit einem sehr schlechten Gewissen ein. Vorher stelle ich mir jedoch noch einen Wecker, damit ich da bin wenn sie aufwacht. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht oder etwas Falsches denkt aber ich will sie nicht verletzten. 

Hoffentlich habe ich heute Nacht keinen Alptraum...

My Princess (bucky Barnes ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt