Kapitel 6 - Alptraum

706 22 0
                                    


~...Ich schaue ihm direkt in die Augen. Sehe seine Angst, höre sein flehen aber all das lässt mich kalt.
Keine Emotionen.
Keine Gnade.
Kalt.
Wie die Kugel, die soeben den Lauf meiner Pistole verlassen hat und sich nun in seinen Kopf bohrt.
Die ängstlichen, flehenden Augen werden glanzlos.
Leblos.
Kalt.
Sein Köper erschlafft, was ein Zeichen für mich ist, dass meine Mission erfolgreich war. Ich wende mich grade zum gehen, da steht sie da.
Mit dem selben angsterfüllten Blick wie der Mann grade.
Nein schlimmer.
Ihrer ist viel ängstlicher und es ruht ein Stück Enttäuschung in ihren, sonst so schönen Augen. Sie ist enttäuscht.
Von mir.
Dem gnadenlosen Killer.
Ich spüre wie sehr mich ihr Blick verletzt jedoch muss ich meine Mission vollenden.
Ohne Zeugen.
So richte ich den Lauf meiner Waffe auf Elissa.
Sie wimmert ein letztes Mal.
Dann löst sich ein Schuss...~

P.o.v Elissa
Ein Schrei...
Ich fahre hoch und seh mich um. Ach ja... ich bin im Jahr 2024,... in Buckys Bett, ...in Buckys Wohnung.

Bucky!

Ein weiterer Schrei.
Ich sehe mich suchend im Bett um aber er ist nicht hier. Nicht im Bett und auch sonst nirgends im Zimmer. Also springe ich auf und stürze gradewegs durch die Tür.
Was ich sehe verschlägt mir den Atem.
Bucky liegt dort. Auf dem Boden und wälzt sich hin und her. Schmerzverzerrt stöhnt er immer wieder auf. Er muss etwas furchtbares träumen. Also beginne ich ihn sanft zu wecken, indem ich leise seinen Namen sage und ihm an der verschwitzten Schulter berühre.
Blitzschnell schlägt er die Augen auf und sitzt kerzengrade und schwer atmend auf dem Boden. Mit schweißgebadetem Gesicht dreht er sich zu mir und zwei, sonst so strahlend blaue Augen sehen mich erschöpft und verängstigt an.
Was hat er nur geträumt, dass es ihn so mitnimmt und warum verdammt schläft er auf dem Boden?

P.o.v Bucky
Heftig atmend und total verschwitzt sitze ich in auf dem Boden.
Ein Traum. Es war ein Traum. Ein ganz furchtbarer Traum.
Ich spüre eine Präsenz neben mir. Da sind sie wieder. Die verängstigten Augen von Elissa.
Aber etwas ist anders.
Nicht Enttäuschung sondern Sorge ist ebenfalls in dem dunklen Braun ihrer Augen zu erkennen.
„Hey, alles gut. Es war nur ein Traum, Buck."
Sagt sie beruhigend leise.
Als ich zur Uhr schiele, sehe ich, dass es viertel vor drei in der Nacht ist. Verdammt ich hab sie geweckt. Schuldgefühle kommen hoch. Das wollte ich nicht, sie sollte sich doch etwas erholen. Stattdessen macht sie sich wieder Sorgen um mich.
„Ich hab dich geweckt. Das tut mir leid ... ich.." weiter komme ich nicht.
„Es ist alles gut, ich bin nicht sauer oder so. Das einzige was ich möchte ist, dass du mit mir redest. Da ist doch was, was du mir erzählen willst, nicht wahr? Schau, es plagt dich doch schon so sehr, dass es dich bis in den Schlaf verfolgt... Sprich mit mir Buck, egal was es ist zusammen kriegen wir das hin. Niemand muss alleine durch alles durch, manchmal ist ein wenig Hilfe gar nicht so schlecht." sagt sie und schaut mich dabei aufmunternd an. 
Sie hat ja keine Ahnung. Wie auch. Aber sie hat recht, ich muss ihr meine Vergangenheit erklären.
Sie steht auf und ich schau sie fragend an.
„Ich hol dir was zu trinken." erklärt sie mir.

Okay Barnes du musst es ihr jetzt sagen.
Wenn du weiter nicht mit ihr darüber redest, wird sie dich womöglich für immer verlassen.
Du hast sie grade erst wieder. Also überleg dir jetzt gut was du sagst.
Ich werde von einem Glas Wasser, welches sie mir vor die Nase hält, aus meinen Gedanken gerissen. Dankend nehmen ich es entgegen und trinke es ihn einem Zug leer. Währenddessen hat sie sich seitlich von mir auf den Boden gesetzt, sodass sie mir ins Gesicht gucken konnte.
„Gehts wieder?" fragt sie und schaut weiterhin besorgt zu mir.
„Mhhhh... Elissa, du hast recht.
Ich hab dir wegen meiner Vergangenheit nicht wirklich die Wahrheit gesagt..."
Ich stoppe und stelle das leere Glas neben mich ab.
„... ich muss dir viel erzählen und es wird nicht schön. Meine Vergangenheit war schrecklich und vor deiner Reaktion habe ich am meisten Angst.." gebe ich zu.
Sie sucht meinen Blick, doch ich weiche ihrem aus, stattdessen schaue ich auf meinen Vibraniumarm.
Eine Hand legt sich auf diesen, ich blicke hoch und sehe Elissa direkt in die Augen.
„Buck, jeder hat seine Vergangenheit als schwere Last mit sich zutragen aber ich verspreche dir es wird einfacher wenn du mit jemanden redest. Ich wäre gerne dieser Jemand, weil du mir sehr wichtig bist und ich weiß zwar nicht was du durchmachen musstest und dementsprechend hab ich auch keine Ahnung wie ich reagieren werde... aber ich werde dich nicht verlassen. Egal was es ist ich helfe dir da durch."
Nun lächelt sie mich leicht an.
Oh Gott ich liebe sie so sehr.
Wo nimmt sie nur immer diese Worte her?
Viel wichtiger: wie hab ich sie verdient?
„Okay..."
Fange ich an zu erzählen
„.. ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll."
Gebe ich bitter lachend von mir.
„Am Anfang, James. Am Anfang. Wir haben alle Zeit der Welt."
Sie hat einfach so eine Art an sich, die mich sofort beruhigt. Also fange ich an ihr alles zu erzählen. Wirklich Alles.
Angefangen bei der 107., zur ersten Gefangennahme, meine Rettung, dem Howlings commando, bis hin zum Sturz.
Dort mache ich eine kurze Pause, da ihr ein paar Tränen über die Wangen laufen. Diese wische ich mit einer flinken Bewegung fort und sie nickt anschließend, was mich fortfahren lässt.
Ab da geht es also um Hydra und ihre netten Experimente.
Als ich dann zum Ende meiner Erzählung angelangt bin,vorbereit auf jegliche Abweisung oder darauf, dass sie mich nie wieder sehen will.
Ich schaue sie an und sie, sie zieht mich in eine lange, innige Umarmung. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Ich höre sie schluchzten und spüre ihren stockend gehenden Atem auf meiner Haut, weshalb ich etwas zögerlich meine Arme um ihren zierlichen, zitternden Körper schlinge.
Wir verweilen so noch ein paar Augenblicke und ich merke wie sie langsam ruhiger wird, bis sie sich schließlich von mir löst.
„James... du hast doch nicht gedacht, dass ich dich deswegen verlassen würde. Natürlich ist das für mich nicht ganz einfach zu verarbeiten aber ich bin für dich da. Immer."
Sagt sie und schaut mich eindringlich an als sie fortfährt.
„Ich kann mir gar nicht vorstellen wie das für dich war... oder ist.
Um ehrlich zu sein will ich das auch garnicht. Ich will, dass du mit mir sprichst. Über alles. Und ich bin dir dankbar, dass du dich mir anvertraut hast. Keine Ahnung wie lange ich das ausgehalten hätte, ich mein du bist miserabel in Geheimnisse hüten."
Sie musste lachen und auch mich bringt diese Aussage etwas zum Lachen.
„Ich bin dir dankbar. Dankbar, dass du bei mir bist und mich nicht hasst oder wegrennst. Das hätte ich alles verstehen können, eigentlich hatte ich mich darauf schon eingestellt.
Elissa du bist alles was ich will, was ich brauche und es tut gut dir das erzählt zu haben." sage ich nun.
„Buck, ich liebe dich. Hörst du? Ich helfe dir mit deiner Vergangenheit abzuschließen."
Während sie das sagt, nimmt sie mein Gesicht in ihre Hände...

„Ich liebe dich auch, Prinzessin." erwidere ich und lehne meine Stirn gegen die ihre.

Ich kann wirklich dankbar sein, sie ein meiner Seite zu wissen. So ein Mensch wie sie ist einzigartig und ich werde sie ganz sicher niemals loslassen.
In den Jahrzehnten ohne sie war ich nicht ich selbst. Ohne Gefühle und Gedanken und eigentlich bin ich sogar etwas froh darüber. Ich meine ich will mir nicht vorstellen wie schwer es gewesen wäre wenn ich immer zu an sie denken müsste.
Sie im Glauben zu lassen ich sei gestorben...
Sie hatte auch eine scheiß Zeit und deshalb bin ich umso glücklicher, dass wir uns wieder gefunden haben.

Es ist schon spät und ich sehe wie ihre Augen immer wieder zufallen.
„Lissa, kleines, geh schlafen okay? Wir reden morgen weiter, versprochen."
Ich schaue sie so gut es geht an. Wir sitzen mit dem Rücken an der Wand gelehnt auf den Boden, sie hatte sich an mich gelehnt worauf hin ich meinen Arm um sie gelegt hab.
„Ich mag nicht alleine schlafen. Ich bleibe bei dir, ja? Und bevor du antwortest, nein ist nicht gestattet. Also rück ein wenig."
Sagt sie mit bestimmten Unterton, der keine Widerrede zulässt.
So schließe ich meine Mund wieder und fange an mein Lager etwas zu richten und sie, nachdem wir uns hingelegt haben an mich ran zu ziehen.
Ich will ihr etwas Wärme geben, da der Boden ziemlich kühl ist. Außerdem soll sie einen ruhigen Schlaf haben, weshalb ich sie noch weiter zu mir ziehe, sodass sie nun fast komplett auf mir liegt.
Ich hör sie mir leicht lachen aber sie lässt es geschehen. Irgendwann spüre ich nur noch die winzig kleine, regelmäßige Bewegung ihres Brustkorbs. Sie schläft.
Auch ich sinke langsam in einen traumlosen Schlaf. Der erste richtige Schlaf ohne Traum seit langem. Jedoch lässt die Angst, sie unwillentlich zu verletzten mich nicht los, sodass ich in einen ziemlich leichten Schalf gleite.

—————————————-
Heyy,  äääähh danke für 200 reads.🤩
Leute ich bin dich so dankbar, ich hätte nie gedacht, dass sich diese Story so viele anschauen. 😅
Ja 200 sind viel für mich!
Ich werd versuchen in nächster Zeit immer wieder was hochzuladen mal sehen wie stressig die Woche wird😬.
Man liest sich✌🏼

My Princess (bucky Barnes ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt