Kapitel 20 - Goyang

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Ich bin unfassbar müde und mir tut alles weh.

Auch Sam und Bucky sehen sehr erschöpft aus, als wir im Flieger ankamen.

Wir fliegen nun schon eine Weile und ich liege auf der Bank, Sam liegt direkt gegenüber von mir, er scheint tief in Gedanken, genauso wie Buck, welcher zwischen mir und Sam auf einer Kiste sitzt und den Boden begutachtet.

Da er seine Ellenbogen auf seine Knie stützt, schwingen seine Dog Tags um seinen Hals ein wenig hin und her.
Ich bin total fokussiert auf eben diese und erschrecke mich deshalb, als Buckys Stimme die Stille bricht ,,holen wir uns den Schild." was will er?
,,Holen wir uns den Schild und machen es selbst!" wiederholt er sich.

Verwirrt richte ich mich auf, den Blick auf Bucky, der wieder rum schaut immer noch zu Boden aber er meint es vollkommen ernst, das weiß ich.
,,Wir können Walker nicht einfach verprügeln und ihn uns holen!" wirft Sam ein und richtet sich ebenfalls auf.

,,Also ich würde ihm liebend gern eine rein hauen." entgegne ich Same Aussage. Dieser verdreht nur die Augen, doch ich glaube bei Buck ein Zucken seiner Mundwinkel zu erkennen.
,,Bucky, weißt du noch was das letzte mal passiert ist, als wir den Schild gestohlen haben?" fragt Sam meinen Verlobten ,,gut möglich." Gibt dieser von sich.

Selbst ich weiß das, aus Steves Erzählungen. Er und Sam waren auf der Flucht.

,,Dann helfe ich dir mal auf die Sprünge. Sharon wurde zur Staatsfeindin und Steve und ich waren 2 Jahre lang auf der Flucht." War Sharon Steves bekannte, die sein Schild und Sams Anzug damals besorgt hatte?
,,Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich möchte nicht für den Rest meines Lebens auf der Flucht sein." ergänzt Sam.

Nein, das möchte ich auch nicht, eigentlich möchte ich die neu gewonnene Zweisamkeit mit Bucky genießen, meinem Verlobten und die Hochzeit planen.

Verdammt, Ich hab noch nichts geplant für die Hochzeit, zu viel kam dazwischen.

Ich blicke zu Bucky wie er wohl in einem Smoking aussehen wird denke ich mir und muss leicht grinsen.
,,Uns wurde grade in den Arsch getreten.. wir haben nichts!" sagt Sam, Buck seufzt ,,nicht ganz zutreffend." er springt von der Kiste und setzt sich neben mich.
Gespannt, was Buck jetzt als nächstes sagen wird, schauen Sam und ich ihn an.

,,Es gibt da jemanden.. den ihr kennenlernen solltet.."

-

Zielstrebig laufen wir durch die Straßen Baltimores.

Naja Bucky kennt das Ziel, Sam und ich nicht.
Die Straße ist etwas verlassen aber ich sehen 2 kleine Jungs ,,krass das ist ja Black Falcon!" ruft der eine und ich muss lächeln.

Sam hält an und redet mit den beiden, doch Bucky läuft weiter.
Kurz drehe ich mich noch mal um und sehe wie Sam mit ihnen lacht, ehe ich versuche mit Bucky Schritt zu halten.

Die sind schon niedlich, Kinder... ob Bucky Kinder will?
Ich meine wir haben noch nie darüber geredet. Aber jetzt ist ein sehr ungünstiger Zeitpunkt um über Familienplanung zu reden.
Trotzdem, ich möchte gerne ein Kind oder zwei, mal sehen. Aber wenn Bucky noch keine oder generell keine möchte, dann will ich ein Haustier.. vielleicht einen Hund?

Anscheinend sind wir am gewünschten Ort angekommen, da wir die steinigen Treppenstufen zu einher Haustür hoch steigen.

Wir drei sehen uns schweigend an als Bucky klopft. Kurze Zeit später öffnet ein jugendlich aussehender Junge die Tür und schaut und etwas misstrauisch an ,,wir wollen zu Isaiah." erklärt Bucky sich.

,,hier wohnt keiner mit diesem Namen." okay hat sich Buckys Supersoldaten-Gedächtnis etwa getäuscht?

Er sieht jedenfalls so aus, als hättet er mit dieser Antwort gerechnet.
,,Wir wollen doch nur mit ihm reden." versucht Buck es erneut, doch der Junge gibt nicht nach ,,du hast wohl nicht richtig zugehört.. ihr kommt hier nicht rein." er bleibt standhaft, jedoch lässt sich Bucky nicht so leicht abwimmeln ,,Sag ihm, der Typ aus der Bar in Goyang ist hier.. er wird wissen was das bedeutet." kurz zögert der Junge, bittet uns dann aber zu warten und schließt die Tür.

,,Bucky, woher kennst du ihn?" frage ich Bucky grade raus, Angesprochener dreht sich zu mir um ,,von früher, durch den Koreakrieg." ich nicke verstehend ,,Lis, egal was du da drinnen gleich hörst, bitte, lass deine Kommentare stecken okay? Und bleib immer hinter mir." er schaut mich ernst an und ich nicke wieder ,,Okay."

Die Tür wird wieder geöffnet und der Junge bittet uns ins Haus.

Wir gehen nach einander rein, als erster Bucky, danach Sam und dann ich.

Bis ins Wohnzimmer gehen wir, dort stehen wir einen dunkelhäutigen, älteren Mann gegenüber. ,,Isaiah." grüßt Buck ihn ,,das sind Sam und Elissa... Sam, Lis, das ist Isaiah." Bucky macht eine kleine Pause ,,er war ein Held. Hydra hat ihn besonders gefürchtet, wie Steve. .. wir haben uns 1951 getroffen." erklärt Bucky uns.

,,Wenn du mit getroffen meinst, dass ich dir in den Arsch versohlt hab, dann .. ja." Buckys linker Mundwinkel zickt nach oben, als Isaiah das sagt.

,,Wir hörten er sei auf der Halbinsel, doch keiner, den wir dort hin schickten, kam wieder zurück" erzählt Isaiah ,,also setzten sie mich hinter der Linie ab, um mich um ihn zu kümmern. Bei den Kampf in Goyang hab ich ihn seinen halben Metallarm abgetrennt.. aber wie ich sehe ist er nachgewachsen." ich muss etwas schmunzeln ,,ich wollte mich nur versichern, dass er den Arm wieder hat.. oder ob er gekommen ist um mich umzubiegen." ich merke, wie Bucky sich bei seinen letzten Worten anspannt ,,ich bin kein Killer mehr." entgegnet Buck ,,du denkst wirklich du kannst einfach aufwachen und entscheiden, wer du sein willst? So läuft das nicht... naja, für Leute wie dich vielleicht schon." spukt Isaiah uns entgegen, es scheint ein wenig an Buck zu nagen aber er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, zumindest äußerlich nicht.

,,Isaiah, der Grund, weshalb wir hier sind, ist, dass es noch mehr wie dich und mich gibt." stellt Bucky klar.

,,Dich und mich" grummelt Isaiah ,,ich werde kein Wort mehr darüber verlieren!" ruft er dann aufgebracht und pfeffert eine metallene Box, dicht an meinem Kopf vorbei in die Wand hinter uns. Bucky zieht mich etwas weiter hinter sich, als Isaiah auf uns zu kommt ,,weißt du, was die mir angetan haben? Die haben mich in den Knast geworfen, haben an mir versuche durchgeführt, haben mir Blut abgenommen.. selbst deine Leute waren noch nicht fertig mit mir!" eine stille Träne kullert meine Wange hinab.

Kein Mensch sollte sowas durchmachen müssen.

,,Raus aus meinem Haus!" brüllt er nun und ich schrecke leicht zusammen.

Der kleine von vorhin kommt zu uns und bringt uns zur Tür. Draußen stelle ich Buck zur Rede ,,Schatz, wieso hat weder Steve noch sonst wer ihn irgend ewige erwähnt?" Sam stimmt mir zu, wirkt aber deutlich aufgebrachter als ich.

,,Du willst mir sagen, dass es einen schwarzen Supersoldaten gab, vor Jahrzehnten und, dass niemand von ihm wusste?!" wir halten mitten auf der Straße an und ich sehe ein Polizeiwagen vor uns halten, bevor Bucky die Chance hat sich zu erklären.

,,Haben wir hier ein Problem?" fragt einer der beiden Officers ,,Nein alles bestens." gibt Bucky etwas genervt von sich ,,wir reden nur." stimmt Sam ebenfalls genervt zu ,,werden Sie belästigt ma'am?" fragen die mich das im Ernst? ,,Nein alles gut Sir." antworte ich. ,,Könnte ich Ihren Ausweis sehen?" wird Sam dann gefragt ,,ich hab keinen, wieso?" stellt Sam eine Gegenfrage, daraufhin sagen die Officers ihm, dass er ruhig bleiben soll, was für Idioten.

Wissen die denn nicht wer er ist?
Die selbe Frage spricht Bucky aus und der eine scheint Sam zu erkennen, er flüstert seinen Kollegen etwas zu. Dieser scheint Sam ebenfalls erkannt zu haben ,,oh es tut mir leid, ich hab Sie so ohne Anzug gar nicht erkannt Mr. Wilson." plötzlich taucht ein weiterer Streifenwagen auf.
Die beiden Officers bitten uns zu warten und gehen auf den zweiten Wagen drauf zu.

,,Hey, Ich hab's niemanden erzählt, weil er schon genug durchgemacht hat." erklärt sich Bucky.

Die Officers kommen wieder zurück ,,Mr. Barnes, wir haben einen Haftbefehl gegen Sie." geschockt schaue ich zu Bucky, dann fällt es mir wieder ein:

Die Therapiestunden!

Ein Teil von Buckys Begnadigung war, dass er Therapiestunden bekommt, doch auf unserer Mission haben wir diese total vergessen.

Nun wird Bucky also vor meinen Augen in Handschellen abgeführt und in des Streifenwagen verfrachtet, wie ein Verbrecher.

Für einen kurzen Moment treffen sich unserer Augen, er sieht mich entschuldigend an, dabei hab ich genauso wenig daran gedacht.

,,Scheiße... was machen wir jetzt?" frage ich Sam, dieser blickt zu mir herunter ,,wir fahren zum Revier und hoffen auf ein Wunder."
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Teil 2 der Lesenacht frieeends! 🙌🏽

My Princess (bucky Barnes ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt