Senna Quince 2 | Kapitel 15

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Eine Woche musste Tarek im Krankenhaus bleiben, ehe ich ihn zu mir holen konnte. 
Eine Woche, in der die Friedenswächter und auch Civer ihn immer wieder befragten. Während die Wächter dabei jedoch immer wütender wurden, verstand Civer es und versuchte Ratek zu helfen sich an Kleinigkeiten zu erinnern.
Ich mochte beide Methoden nicht, da Tarek immer wieder die Nacht durchmachen musste. Auch wenn er sich darüber nicht beschwerte, konnte ich sehen, wie sehr es ihm zusetzte. 
Deswegen knurrte ich auch auf, als ich Civer auf meinem Sofa sitzen sah, als ich Tarek nach Hause brachte. 
„Nein, vergiss es!“, machte ich Civer sofort klar, „Du lässt ihn jetzt in Ruhe. Schau dir die Wiederhilungen der Spiene an oder such dir ein anderes Hobby.“
Die diesjährigen Spiele waren seid gestern, nach nur neun Tagen, zu Ende, auch wenn ich nicht wirklich viel davon mitbekommen hatte, da ich jede freie Minute bei Tarek im Krankenhaus verbracht hatte. Doch selbst da wurden die Spiele natürlich übertragen. 
Wie ich es vorraus gesagt hatte, waren beide Tribute aus meinem Distrikt gefallen und das Mädchen aus Distrikt Zwei, Reva, hatte gewonnen. Ich hoffte nur, dass sie sich schnell erholte und die Siegesfeier stattfinden konnte. 
Ich vermisste Finnick und brauchte seinen Rat in der ganzen Sache. Ihn nicht an meiner Seite zu wissen schmerzte ungemein. 
„Civer will nur helfen.“, riss mein Vater, der neben seinen alten Freund saß, mich aus meinen Gedanken.
„Tarek weiß nichts!“, stellte ich noch einmal klar. 
„Das ist mir klar.“; warf nun Civer ein und ich schaute wieder zu ihm. 
„Aber?“, wollte ich wissen, da es regelrecht im Raum schwebte. 
„Dieser Mörder scheint wirklich etwas mit dir zu tun zu haben, wie dein Vater vermutet hat.“, erklärte Civer. 
Sofort wollte mein Vater etwas sagen, doch ich blickte ihn mur warnend an, worafuhin er sich entschied Tarek in den Sessel zu helfen, damit er sitzen konnte. 
Ich ließ mich auf der Lehne des Sessels nieder, ehe ich wieder zu Civer schaute. 
„Und du glaubst das weil?“
„Bis jetzt waren die Iofer alle Jugendliche, die auf der Akademie regelmäßig trainier hatten. Tarek aber nicht. Richtig Junge?“
„Ich bevorzute es alleine zu traininren.“, bejahte er und schaute verwirrt zwischen Civer und mir hin und her. 
„Dazu waren die Toten alle in ihrem letzten Jahr der Ernte. Sie hatten es gerade überstanden, als der Mörder zuschlug. Tarek ist mit 21 aber schon sicher, seit deinen eigenen Spielen.“, zählte Civer weiter auf, „Und sie waren vielleicht einmal Waisen oder nicht aber um sie alle wurde während ihrer Kindheit gut behandelt und waren glücklich.“
Nocht so Tarek, dessen Leben, bis jetzt, wohl eher der Hölle persönlich glich. 
„Worauf willst du hinaus?“, fragte Tarek müde, doch ich konnte es mir bereits denken. 
„Du wurdest angegriffen, um klar zu machen, wem das ganzte gilt.“; erklärte Civer und ein kalter Schauer lief meinen Rücken herunter. 
„Mir.“, stellte ich fest und Civer nickte. 
„Tareks einzige Verbindung zu alldem bist du. Die Frage ist nun, wer dich so sehr hasst, dass er Jugendliche tötet.“
„Und ob er am Ende auch dich tot sehen will.“; warf mein Vater angespannt ein, „Denk nach Senna. Wer könnte dich so sehr verachten?“
„Ich weiß es nicht.“, gestand ich leise. 
Gleichzeitig konnte ich auch nicht darüber nachdenken. Alles was in meinem Kopf platz hatte, war der Gedanke, dass Tarek, wegen mir, fast gestorben wäre.
Wäre ich in dieser einen Sturmnacht nicht raus gegangen und hätte ihn getroffen, wäre er nicht angegriffen wurden. 
Schon wieder war es meine Schuld... 
Als wen Tarek meine Gedanken hören konnte, legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückte kurz zu, was mir ein wenig gegen die aufkommende Panik half. 
„Senna!“, rief mein Vater energisch. 
„Was?“, gab ich wütend zurück, „Ich hab doch gesagt, dass ich es nicht weiß. Ich bin eine Siegerin! Wir werden verehrt, gefürchtet oder eben gehasst! Es kann jeder im Distrikt sein!“
„Du könntest wengistens so tun, als wenn dir dein Leben etwas Wert wäre!“
„Ist es aber nicht!“, schrie ich zurück, wobei Civer, wie mein Vater, bei dem krächzenden Geräusch, zusammen zuckten.
Ich hingegen griff nur nach meiner Kehle, die sich anfühlte, als hätte sie wieder jemand aufgeschitzt, während ich innerlich Snow verfluchte.
Betretenes Schweigen erfühlte kurz den Raum, ehe Tarek es wieder brach. 
„Es ist spät und ich denke, dass sich alle etwas ausruhen sollten... zumindest ich, denn ich kann echt nicht mehr sitzen.“
Entschuldigend lächelte er mich an und sofort half ich ihm hoch. 
Solange ich vor den entsetzten Blicken von Civer und meinem Vater weg kam, war mir alles Recht. 
Schweigend half ich Tarek in die erste Etage und in sein Zimmer, wo er sich seufzend auf die Kante des Bettes setzte. 
Allein an seiner Atmung konnte ich sehen, dass er Schmerzen hatte, was meine Schuldgefühle nur noch wachsen ließ. 
„Dann lass ich dich mal alleine. Du solltest dich ausruhen.“, stellte ich ruhig fest. 
Ich drehte mich bereits zum gehen, als seine Hand mein Handgelenk umgriff, um mich aufzuhalten. Gleichzeitig schien die Wunde die schnelle Bewegung nicht zu mögen, da er schmerzhaft zusammen zuckte.
„Kannst du nicht hier bleiben?“, presste er hervor und ich seufzte. 
„Bist du sicher? Ich schein ja nicht einmal gehen zu können, ohne dir weh zu tun!“, erinnerte ich ihn frustriert. 
„Erstesn hab ich mich bewegt, also bin ich wohl selber Schuld, dass es jetzt wieder weh tut.“, konterte Tarek. „Würdest du mich nicht kennne, wärst du aber nicht einmal verletzt.“, warf ich ein. 
„Und ich bin ein großer Junge, der selber entscheiden kann, mit wem er sich umgibt und mit wem nicht.“, gab er ruhig zurück, weswegen ich aufgab. Er würde mich nicht gehen lassen. 
Tarek merkte es natürlich und zog vorsicht an meinem Handgelenk, bis ich vor ihm stand und auf ihn herunter sehen musste. 
„Dank dir gibt es Dinge in meinem Leben, an die ich mich gerne zurück erinnere. Du hast mich gesehen, als es mir schlecht ging und bist nicht weggelaufen.“
„Eigentlich bin ich dir sogar hinterher gerannt.“, warf ich ein, was ihn kurz lachen ließ, ehe er wieder ernst wurde. 
„Ich laß sicher keinen Psychopathen das hier kaputt machen, also hör auf dir Vorwürfe zu machen. Das ist nicht deine Schuld, sondern die des Mörders.“
„Ich versucht.“, gestand ich ud lächelte ihn an, „Und jetzt legst du dich hin und schläfst.“
„Aber nur, wenn du hier bleibst.“, verlangte er und schaute mich mit seinem Hundeblickt an, so dass nun ich auflachte. 
„Okay, okay. Ich bleib hier.“, gab ich nach, was ein breites Lächeln auf seine Lippen zauberte. 
Bedacht und doch so schnell wie er konnte, kletterte Tarek unter die Bettdecke und machte mir Platz, ehe er kurz mit den Augenbrauen wackelte. 
Kopfschüttelnd kam ich der Aufforderung nach und legte mich vorsichtig so nah wie möglich neben ihn. 
Seine Finger umschlossen meine, wodurch wir verbunden waren. 
Auch wenn die Berührung nur leicht war, fühlte ich mich doch sicher und beschützt. 
Etwas, dass ich seit der Arena nicht mehr gefühlt hatte.

Senna Quince 2 | Leben danach...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt