02.

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Ich ging mit den Tellern in meiner Hand auf die Gäste zu und legte sie lächelnd vor ihnen ab. Sie lächelten herzlich zurück und das machte mich glücklich.

Das sie auch lächelten.

„Haben sie noch weitere Wünsche?" fragte ich sie sanft, doch sie schüttelten dankend ab. Ich lief zurück nach hinten in die Küche meiner Arbeit.

Ich arbeitete schon seit 3 Jahren hier im Café. Es ist wirklich süß und gemütlich. Es machte mir Spaß, denn ich konnte für eine Weile von Kaden fernbleiben, das war mir wichtig.

In der Küche traf ich Naela an. Eine meiner guten Freunde, doch sie wusste von nichts Bescheid, was ich eigentlich auch gut fand. Ich wollte nicht soviel von meiner Vergangenheit preisgeben. Fantasien und Hoffen war mein Ziel.

Sie Band ihre blonden Haare zusammen und ihre braunen Augen kamen zum Vorschein, ehe sie mich lächelnd umarmte.

„Ich muss mit dir reden" lächelte ich schwach und sie zog ihre Augenbrauen zusammen. Sie nickte lächelnd und wir gingen zum hinteren Hof, wo wir uns hinsetzten und seine Zigarette rauchten.

Ja ich rauchte. Nach all den Jahren brauchte ich das und es ist nicht gut. Niemals würde ich es einem empfehlen, aber aufzuhören ist so verdammt schwer.

„Was gibts, Kath" grinste sie, als ich mehrere Minuten in die Ferne starrte und kein mucks von mir gab.

„Ich bin schwanger, Nay" flüsterte ich enttäuscht und kniff meine Augen zu, ehe sie ihre Zigarette fallen lies und anfing breit zulächeln.

„Oh mein Gott! Ist das toll!" brüllte sie und umarmte mich fest, doch ich konnte diese nicht erwidern.

„Ich werde es abtreiben, Nay" flüsterte ich und langsam lies sie mich los. Ihr lächeln verblasste und sie sah mich enttäuscht an.

„Wie bitte?" flüstere sie traurig und ich erkannte diese große bittere Enttäuschung in ihren Augen.

„Bitte tu das nicht, Kath" flüsterte sie und wischte sich eine Träne weg. Ich musterte sie verwirrt und plötzlich brach sie komplett zusammen.

„Naela was ist passiert?" fragte ich vorsichtig, als sie sich ihre Tränen wegwischte. Sie schüttelte nur ihren Kopf und lächelte mich an.

„Bitte tu das nicht. Du hast die Möglichkeit Kinder zu bekommen Kath. Nimm dieses Geschenk an und ziehe es groß. Tue das für mich, für jemanden der keine Kinder bekommen kann" weinte sie und ich weitete langsam meine Augen.

Langsam nahm ich sie in die arme und drückte sie ganz fest. Ich strich ihr langsam über ihren Rücken, um sie ein wenig zu beruhigen, doch dieses klappte nicht. Sie war komplett am Ende.

Ich will gar nicht wissen, wie sie sich fühlte, doch ich konnte es mir denken. Sie tat mir unglaublich leid, aber Mitleid brachte nichts. Ich konnte ihren Schmerz nicht nehmen, egal wie sehr ich es wollte.

Sie verdiente das nicht. Sie wäre eine wunderbare Mutter. Keiner verdient das und das ist ein Grund mehr um meinem Kind ein Leben zugeben.

Ich wollte nie Kinder. Doch plötzlich fielen mir die Worte von Blake ein. Vor 3 Jahren, als er mir sagte, dass Kinder das beste im Leben sind und es einen glücklich macht.

Für einen kurzen Moment die Sorgen vergessen lässt, dich nicht alleine lässt und die zeigt, du hast eine wertvolle Position in meinem Leben.

„Ic-Ich habe es gestern beim Frauenarzt erfahren" stotterte sie und drückte mich fester. Ihre Tränen wurden immer mehr und ihre Schluchzer immer lauter.

„Ich wollte immer Kinder, Kath. Ich wollte es schon seitdem ich ein Kind war"

Es tat ihr im Herzen weh, das sah ich und da es ihr wehtat, tat es mir weh. Ich konnte diesen Anblick nicht ertragen. Meine Augen fingen an zu brennen, als sie schmerzvoll die Luft einzog und mich danach losließ, ehe sie in die Ferne sah.

„Es ist ein Geschenk und verdient ein Leben, Kath. Bitte lass dieses Kind leben und zeige diesem Kind wie man lebt. Es hat diese Chance verdient, glaub mir und du wirst eine Super Mama und Kaden ein Helden Papa. Ihr beide schafft das zusammen, ich weiß das" hauchte sie und eine Träne floss meine Wange entlang.

„Dieses Kind wird von den besten Eltern erzogen und dieses Kind hat das größte Glück der Welt, Kath"

„Lass es leben, Lieben und atmen" hauchte sie.

„Mein Kind wird gut aufgehoben sein bei mir" flüsterte ich und meine Entscheidung war getroffen.

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come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt