08.

2.7K 54 2
                                    

Langsam löste ich meinen Blick von mir selber und strich mein blaues Kleid glatt. Es war wunderschön, vor allem mit dem Bein Ausschnitt - dazu glänzte es auch noch, aber die Blauen Flecken an meinem Arm waren sehr auffällig, weshalb ich sie mit Concealer so gut es ging verdeckte.

Ich ging die Treppen runter, traf unten auch schon Naela, Matteo und Kaden an. Sie sahen glücklich aus, als wäre alles normal und keiner hätte irgendwelche Bedenken oder Probleme, als wäre das Leben perfekt für sie gemacht, doch das hörte sich nach einem Märchen an.

Ich begrüßte sie alle, ehe wir ins Auto stiegen. Naela stieg neben mir ein und redete mich mal wieder voll, wie sehr sie sich freute und alles drum und dran. Wie man's nicht anders kennt.

„Das ist unglaublich, Kath. Stell dir vor, wir hängen mit heißen Kleidern in der Firma rum und werden den Boss mit Essen bescheren!"

„Glaub mir Nay, sie alle werden uns nicht mal erkennen - immerhin werden wir nur in der Küche zuständig sein und für sowas mache ich mich doch nicht schick, spinnst du?" lachte ich und sah in ihr enttäuschtes Gesicht.

„Musst du eigentlich immer meine Vorstellungen kaputt machen?" schmollend sah sie aus dem Fenster und ich lachte mir ruhig.

„Du kennst mich nicht anders, Nay Nay" grinste ich und hörte sie noch schnauben, was mich mehr zum lachen brachte.

Sie war total süß - aber auch naiv.

-

Ich hackte mich bei Kaden ein und hörte von weitem auch schon die Laute Musik. Matteo und Naela waren schon vorgelaufen, damit sie noch ein Tisch abbekamen für uns alle. Ich und Kaden blieben draußen, um ein wenig ins Gespräch zu kommen.

„Tu ja nichts falsches" brummte er, während ich schüchtern nickte und ihm beim Rauchen zusah.

Doch als ich sah, wie er sich anspannte und die Zigarette fallen lies, wurde ich ein wenig unruhig. Sein Kiefer war deutlich angespannt und seine Hände zu Fäusten geballt, als ich in die Richtung sah, in die er guckte wurde mir plötzlich ganz heiß.

„Beruhige dich" flüsterte ich und wendete meinen Blick von Blake ab, der uns nicht einmal sah und draußen alleine am Telefonieren war.

„Wenn ich ihn schon nicht umbringen darf, werde ich ihm Bekanntschaft mit meiner Faust machen" knurrte er, ehe er auf Blake zuging.

Als ich sah, wie Kaden das Handy von Blake nahm und es wütend auf den Boden warf, rannte ich ohne zu zögern zu ihnen und versuchte Kaden aufzuhalten.

„Kaden, hör auf" flehte ich, als er Blake am Kragen packte.

„Na sieh mal einer an" grinste Blake und ich sah ihn wütend an, war er denn so lebensmüde oder was?

„Der große Mafia Boss" lachte Blake und kassierte daraufhin einen festen Schlag von Kaden, was mich zum aufschreien brachte.

„Kannst du dich noch erinnern, als ich diesen Schlag von dir abbekam, Kumpel?" fragte Kaden wütend und ging auf Blake zu, der sich mittlerweile beruhigt hatte.

„Aha, jetzt verstehe ich. Du hängst immer noch an deiner ach so großen Liebe. Kaden, verstehst du es denn nicht, dieses Mist Stück verdiente dich nicht, verdammt sie hat mit dir gespielt" brüllte Blake wütend und ich stellte mich vor Kaden, als ich sah wie er auf ihn zulief.

„Hör mir mal ganz genau zu Blake, solltest du dich auch nur ein bisschen an Katharina, meine Freundin ranmachen - oh das schwöre ich dir, landest du im Grab" drohte Kaden wütend und wollte auf ihn einschlagen, ehe ich sauer wurde.

„Es reicht!" schrie ich und stellte mich genau in die Mitte von beiden.

„Es reicht verdammt nochmal. Ihr seid keine Kinder mehr, hört ihr?!" schrie ich wütend und drückte Kaden ein wenig nach hinten, als ich sah wie er gefährlich auf mich zu kam.

„Ich trage ein Kind in mir Kaden und du machst nichts als Ärger!" schrie ich und spürte plötzlich wie er mich am Arm packte, doch Blake ihn wegschubste.

„Die blauen Flecken sind von ihm, stimmt's?!" schrie er wütend und sah mich an.

„Du bist mit so einem zusammen? Was ist nur falsch mit dir? Du bist schwanger von ihm?!" Blake betonte das "ihm" - was mir deutlich zeigte, dass er mehr als sauer war.

„Das geht dich nichts an mit wem ich zusammen bin, hörst du? Verschwinde einfach aus meinen und Kadens Angelegenheit. Halte dich von uns Fern, Blake!" brüllte ich wütend und spürte wie Tränen aufkamen.

Blake ging verletzt einen Schritt zurück, ehe er nickte und sich wütend davon machte. Ich drehte mich mit brennenden Augen zu Kaden und schüttelte enttäuscht meinen Kopf, ehe ich reinging und mich wütend zu Naela setzte.

„Was ist passiert?" fragte Naela mich verwirrt, doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Nicht jetzt"

Plötzlich fing einer an zu reden, beziehungsweise eine Eröffnungsrede zuhalten. Ist wahrscheinlich der Sohn von dem Geschäftsführer, denn der stand unten und jubelte ihn an.

„Hallo miteinander ich bin Ethan. Schön das ihr gekommen seid! Ich wollte mich noch einmal herzlichst bei meinem Vater bedanken .." ab da schaltete ich alles ab und ging aufs Klo dort klatschte ich mir Wasser aufs Gesicht und atmete tief ein. Ich musste mich beruhigen. Ich wollte nicht noch mehr Drama heute und außerdem ist es für Nay ein besonderer Tag und ich möchte ihn nicht mit meiner schlechten Laune vermiesen. Ich trat aus der Toilette und wollte raus um frische Luft zu schnappen, doch plötzlich hörte ich einen lauten Schuss und mein Herz knallte heftig gegen meine Brust.

Ich rannte zurück in den Saal und zog die Luft an, als ich sah wie Ethan auf dem Boden lag und seine Brust blutete. Ich fing an automatisch zu zittern und meine Augen fingen an zu brennen. Blut strömte aus seinem
Körper, es nahm kein Ende, doch als ich dachte es kann nicht schlimmer werden, kam wie aus dem nichts ein neuer Schuss - und das direkt auf seinen Kopf. Meine Tränen nahmen kein Ende, ich sah mich um - jeder rannte schreiend weg, doch ich? Ich stand da und tat nichts.

Mein Herz schlug schneller und direkt sah ich auf den Boden und spürte wie mir schlecht wurde. Alles drehte sich und während jeder raus rannte stand ich verzweifelt da und wusste nicht was ich tun soll. Meine heißen Tränen flossen verzweifelt über meine Wange und meine Hände zitterten so stark, dass ich nichts halten konnte und meine Tasche fallen lies.

Wer war das verdammt.

Doch meine Gedanken wurden unterbrochen, als jemand meine Hand nahm und mich nach draußen zog. Ich wurde gegen die Wand gedrückt und sah in die strahlend braune Augen.

„Geht es dir gut?"

-

come back to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt