Clay's PoV
Ich saß im Seminar, als mein Handy vibrierte.
Ich zog es aus meiner Hosentasche und schaute nach, von wem die Nachricht kam.Sie war von Mads.
,,Mom ist hier''
Nach dem ich diese Nachricht las, zerdrückte ich beinah mein Handy. In mir staute sich unglaubliche Wut auf. So, dass ich keine andere Wahl hatte und das Seminar verlassen musste.
Ich spürte die Blicke vieler Leute auf mir aber das war mir egal.
Ich machte mich sofort auf den Weg nach hause.
Wie konnte diese Frau es wagen einfach bei uns aufzutauchen, nach all dem Scheiß, den ich auch wegen ihr durch machen musste? Ich hatte ihr damals ausführlich klar gemacht, uns in Ruhe zu lassen.
Vielleicht sollte ich aufklären, was in meiner Kindheit und Jugend passiert war, damit man den Hass, den ich empfand verstehen konnte.
Von klein auf musste ich mir die ständigen Launen meines Vaters geben. Für ihn war ich nichts, als Dreck. So behandelte er mich auch mein ganzes Leben lang.
Er zwang mich Nächtelang auf der Straße im Regen zu stehen, um aus mir einen Mann zu machen. Er war der Meinung, dass ich so meine Ängste los werden würde, da ich als Kind Angst im dunkeln hatte.
Für ihn war das einfach nur ein Zeichen der Schwäche.
Er erhob auch ständig seine Hand gegen mich oder demütigte mich wann und wo immer er wollte und meine Mutter hatte nur zugesehen.
Sie hatte ständig nur zugesehen und nichts unternommen.Mads behandelte er anders, sie war seine Prinzessin. Sie war immer das Wunderkind von uns. Ihr wurde immer stets alles unter die Füße gelegt, während man mir den Boden unter den Füßen weg zog.
Ständig durfte ich mir anhören, was für eine Enttäuschung ich sei und das aus mir nie ein richtiger Mann werden würde. Mein Vater bezeichnete mich sogar in der Grundschule vor all meinen Freunden und Lehrern eine Schwuchtel, da ich ein Puppenhaus in der damaligen Holz AG angefertig hatte und sie mit ihm zusammen vorstellen wollte.
Bis zu meinem 16. Lebensjahr dachte ich, dass ich für das Verhalten meines Vaters verantwortlich wäre, dass ich eine Enttäuschung wäre und sie einen besseren Sohn verdient hätten. Doch irgendwann hatte es bei mir klick gemacht.
Mit mir war überhaupt nichts falsch, sondern mit ihnen.Meinen Vater habe ich seit dem ich eine Auseinandersetzung mit ihm hatte, als ich 16 war nicht mehr gesehen, da ich danach zu Nick zog.
Nick war bei allem dabei. Er war der einzige, der wusste was für eine beschissene Kindheit ich hatte und was ich mir alles gefallen und antun lassen musste.
Ich zog damals aus, da ich mit meinem Vater in eine Schlägerei gerat und somit die Schnauze voll hatte.
Wie es dazu kam?
Ich hatte herausgefunden bzw. ihn dabei erwischt, wie er meine Mutter betrogen hatte. Anscheinend tat er es sogar über Jahre. Als ich es meiner Mutter erzählte, glaubte sie mir nicht. Sie erzählte meinem Vater, dass ich ihn so etwas unterstellen würde. Daraufhin brach eine extreme Auseinandersetzung aus, bei der die Schlägerei zustande kam.
Das war der Moment, bei denen mein Hass meinen Eltern gegenüber das Limit erreichte. Nicht nur bei ihnen, sondern allgemein, war es auch der Moment, in dem ich zum kalten gefühllosen Arschloch wurde, dass ich heute war.
Nach meinem Auszug damals, erzählten sie Mads, dass ich auf unseren Vater los gegangen wäre und sie mich anschließend rausgeschmissen hätten, was absoluter Bullshit war.
Mads fand erst viel später die Wahrheit heraus. Zwar nur, dass unser Vater auf mich los ging und nicht auf ihn und alles andere nicht aber das genügte. Vor etwas über einem halben Jahr jetzt wurde sie 18 und konnte somit mit mir zusammen zum College ziehen.
Davor habe ich bei Nick die ganze Zeit gewohnt.Ich wurde vor kurzem 20 und hatte mit meinen Eltern seit meinem 16. Lebensjahr keinen Kontakt mehr und nun war meine Mutter der Meinung einfach bei uns aufzutauchen?
Ich kam gerade zuhause an. Ich schloss die Haustüre auf und stürmte in die Küche, aus der ich die Stimme von Mads und meiner Mutter hörte.
,,Verschwinde, sofort!'' rief ich zu ihr, als ich die Küche betrat.
Sie schaute mich mit geweiteten Augen an.
Vermutlich musste sie erstmal realisieren, dass ich ihr Sohn war.
Der Sohn, den sie damals verloren hatten.Sie erkannte mich wahrscheinlich auf den ersten Blick nicht wieder, da meine Arme voll mit Tattoos waren, ich so gut wie nur schwarz trug, meine Haare blond und somit den perfekten Kontrast errichteten, meine Ohren gepierct waren, ich natürlich auch gewachsen und generell anders aussah, als sie mich in Erinnerung hatte.
,,Clay? Bist du das mein Sohn?'' kam es von ihr.
,,Wenn du mich noch einmal deinen Sohn nennst...'' presste ich mit zusammen geknirschten Zähnen hervor.
,,Clay, bitte!'' rief meine Schwester.
Ich beachtete sie nicht und starrte meine Mutter weiterhin an.
,,Was willst du hier?''
,,Euer Vater ist sehr krank. Ich dachte, dass es euch vielleicht interessieren würde'' antwortete sie mir.
Ich fing an zu lachen.
,,Von mir aus kann er in der Hölle verrecken und du gleich mit. Dieser Typ war nie mein Vater und wird es auch nie sein, genauso wie du nicht meine Mutter warst und es nie sein wirst'',,Clay!'' rief Mads erneut.
,,Wenn du wüsstest, was er mir alles angetan hat, würdest du ihn oder sie - '' Ich zeigte auf meine Mutter.
,,- nicht in Schutz nehmen.'' beendete ich meinen Satz und verschwand aus der Wohnung.
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You're my weakness
FanfictionClay - der typische Draufgänger, der macht was er will. So etwas wie Mitgefühl kennt er nicht. Er interessiert sich einzig und allein für sich. Was mit seinen Mitmenschen ist, interessiert ihn nicht. Er spielt immer die harte Schale, doch in Wahrhei...