22I Don't care

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Clay's PoV

Da George und ich für die Präsentation gestern alles fertig bekamen, hatten wir heute quasi einen freien Tag.

Ich war am Morgen ein wenig joggen. Das tat ich ziemlich oft, um den Kopf ein wenig frei zu bekommen und auch in Form zu bleiben.

Ich bekam gerade einen Anruf von Mads.

,,Hm?'' machte ich.

,,Mom ist wieder hier und möchte, dass du hier her kommst'' sagte sie.

,,Oh und wie ich komme'' entgegnete ich ihr wütend und machte mich auf den Weg nach hause.
Sie wollte mich doch auf den Arm nehmen. Musste ich erst komplett ausrasten, damit sie aufhören würde nun ständig bei uns einfach aufzutauchen?

Zuhause angekommen schloss ich die Haustüre auf und lief ins Wohnzimmer.
Meine Mutter saß Mads gegenüber auf der Couch.

,,Willst du mich eigentlich verarschen?'' rief ich zu ihr, verschränkte meine Arme vor der Brust und lehnte mich an die Wand.

,,Euer Vater ist wirklich sehr krank...'' fing sie an zu reden.

,,Er möchte euch sehen'' fuhr sie fort.

Ich fing an zu lachen.

,,Das kann doch nicht dein ernst sein -  oder seiner''

,,Clay, hör ihr doch einfach mal zu...'' kam es von Mads.

,,Nein'' entgegnete ich ihr.

Sie verdrehte ihre Augen.
Ich schaute zu meiner Mutter.

,,Was erwartest du jetzt von mir? Das ich einem Typen, der sich mein Vater nennen soll Mitgefühl zeige? Oder einer Mutter, die sich einen Scheiß, genauso wie er für seinen Sohn interessiert hat? Es interessiert mich nicht was mit ihm ist, ok? Soll ich es mir auf die Stirn Tätowieren, damit du es kapierst?''

Sie schaute kurz zu Mads und senkte anschließend ihren Blick.

,,Es tut mir leid...'' murmelte sie.

,,Das ändert nichts an dem Geschehenen und eine Entschuldigung will ich auch überhaupt nicht. Ich will, dass du deinen Arsch hier raus bewegst und dich fern von hier hältst!''

Mads schaute irritiert und schockiert zwischen uns hin und her. Vermutlich verstand sie nicht, weshalb sich unsere Mutter bei mir entschuldigte und war schockiert darüber, wie ich mit ihr sprach.

Sie stand nun auf und schaute mich an.

,,Ich verstehe deinen Hass, den du empfindest...'' fing sie an zu reden.

,,...aber dein Vater ist sehr krank und wird es vermutlich nicht mehr lange mitmachen. Er möchte euch wirklich sehen, bevor es zu spät ist'' fuhr sie fort, nahm ihre Tasche und ging.

Es interessierte mich noch immer nicht.

,,Wieso bist du so?'' kam es nun von Mads.

Ich verdrehte meine Augen und lief in mein Zimmer. Mads kam mir hinter her.

,,Clay!'' rief sie meinen Namen.

,,WAS?'' schrie ich sie an und warf mein Handy auf mein Bett.

Sie zuckte zusammen und starrte mich schockiert an.
Ich wollte sie nicht anschreien aber sie machte mich verrückt.

Ich hasste mich selber dafür, wenn ich sie anschrie. Mads war ziemlich sensibel, wenn es darum ging. Nicht bei anderen aber bei mir.

Ich sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.

,,Was ist los mit dir?'' murmelte sie.

Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare.

,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht anschreien'' entschuldigte ich mich bei ihr.

,,Rede mit mir. Warum hasst du Mom und Dad so sehr?''

Ich ließ mich auf die Bettkante meines Bettes fallen und seufzte erneut.
Ich starrte auf den Boden.

,,Es gibt vieles, dass du nicht weißt...'' 

,,Dann klär mich auf, bitte'' flehte sie schon.

Ich schaute sie an.
Meine kleine Schwester Madison Gordon, die eine unbeschwerte Kindheit und absolut keine Ahnung hatte, wie grauenvoll meine war.

,,Setz dich'' sagte ich und nickte mit meinem Kopf in die Richtung meines Stuhls.

Es war vermutlich Zeit, dass sie die Wahrheit über unsere Eltern erfuhr. Die Wahrheit, warum ich so einen bitteren Hass auf sie empfand.

Ich fing an ihr zu erzählen, was passiert war, was sie mir angetan hatten und womit ich leben musste.

Nach dem ich ihr alles erzählte, sprang sie auf, lief auf mich zu und zog mich in eine Umarmung.

,,Es tut mir leid'' fing sie an zu murmeln.

,,Für was entschuldigst du dich?'' fragte ich sie verwirrt.

,,Das ich nie gemerkt habe, wie schlecht es dir ging oder wie sie mit dir umgegangen sind''

Sie löste sich von der Umarmung, stellte sich aufrecht hin und schaute mich an.

,,Du bist nicht wie er'' sagte sie nun.

,,Wie wer?''

,,Wie Dad'' antwortete sie.
Meine Augen weiteten sich ein wenig. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet.

,,Du bist besser als er'' fügte sie hinzu.

,,Bin ich nicht, Mads'' entgegnete ich ihr.

Sie schaute mich mit einem fragendem Blick an.

,,Ich hab sehr vielen Menschen weh getan, um meinen Frust zu verdrängen'' erklärte ich ihr.

,,So bist du doch aber gar nicht mehr. Du hast dich verändert.'' sagte sie.

Sie hatte Recht, dass hatte ich und wer für meine Veränderung natürlich verantwortlich war, war George.

George hatte einen starken Einfluss auf mich und mein Leben.

Ich glaubte an Sachen, wie Schicksale, Seelenverwandte oder irgendeinen Quatsch in dieser Hinsicht nicht aber bei ihm? Bei ihm fing ich an diese Sachen zu überdenken.


You're my weaknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt