30I No more Tears

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George's PoV

Seit dem Besuch bei Clay's Vater verging einige Zeit.
Ich konnte Clay dazu überreden, die restliche Zeit mit seinem Vater zu verbringen. Er willigte jedoch nur ein, weil ich dabei sein sollte.

Warum ich so unbedingt wollte, dass er die restliche Zeit, die seinem Vater blieb mit ihm verbrachte?

Ein alter Freund von mir hatte eine Ähnliche Situation mit seiner Mutter. Er teilte zwar nicht die selbe Vergangenheit wie Clay aber dennoch ähnelten sie sich. Seine Mutter war vor zwei Jahren auch schwer krank und starb daran. Er hatte sie aber nie besucht, nie Zeit mit ihr verbracht und sie alleine sterben lassen.
Heute bereute er diese Entscheidung mehr, als alles andere und ging daran immer mehr kaputt. Genau das möchte ich Clay ersparen.

Es fiel Clay Anfangs schwer, sich auf seinen Vater einzulassen, doch nach einer Zeit ließ er es zu. Er ließ es zu, seinen Vater an sich ran zu lassen. Ihm zu erzählen, was bei ihm seit seinem Auszug von damals alles widerfahren ist und auch, wie er mich kennenlernte.

Sein Vater konnte mich sehr gut leiden.
Nach dem, was ich über seinen Vater wusste, anhand Clay's Vergangenheit und dem Mann, den ich heute mit eigenen Augen sah, lagen Welten dazwischen.

Sein Vater überlebte seine Krankheit jedoch nicht. Clay tat Anfangs so, als würde es ihm nicht so nah gehen. Auch, wenn er anfing ein Verhältnis zu seinem Vater zu entwickeln, doch ich wusste ganz genau, wie nah es ihm ging.

Clay war jemand, der schwer seine Gefühle zeigte oder Leuten vertraute. Er ließ nie jemanden an sich heran und nutze die Menschen um sich herum - abgesehen von seinen Freunden und seiner Schwester - aus. Ihm war es egal, wie er andere behandelte, ob er sie verletzte oder was er ihnen antat. Doch das alles änderte sich, als ich anfing mich damals ihm zu nähern.

Ich war der Grund für den heutigen Clay Gordon - jemand, der anfing sich auf Leute einzulassen. Auch, wenn es ihm schwer fiel.
Der Anfing, sich zu öffnen, darauf zu achten, was mit seinen Mitmenschen war und wie er mit anderen umging.
Und das alles wichtigste, er war glücklich.

Es machte mich glücklich, ihn so glücklich zu erleben.

Ich wusste nicht, wie ich es geschafft hatte, das Leben eines Menschen, der sich selber aufgegeben hatte so sehr zu verändern aber ich war stolz darauf.

Natürlich hatte ich bei Clay Anfangs andere Absichten - Absichten, die ihn vermutlich zu einem schlimmeren Menschen gemacht hätten. Desto froher war ich, rechtzeitig erkannt zu haben, dass auch er nur jemand war, der eine schlechte Vergangenheit hatte und diese ihm zu dieser Person machte, die er war.

Eins hatte ich gelernt in der Zeit mit Clay.
Man sollte niemals jemanden aufgrund seines Verhaltens verurteilen. Hinter jeder Fassade steckt ein Hintergrund, den nur diese Person kannte.

Es war der letzte Tag unseres Colleges.
Clay wollte diese Kleider - so nannte er es - und Hüte nicht anziehen. Er kam sich zu blöd darin vor aber auch dazu konnte ich ihn natürlich überreden.

,,Ich sehe aus wie ein verdammter Typ, der auf der Straße mit seinem Gemüseladen steht'' meckerte er herum.

,,Was?'' lachte ich.

,,Schau mich doch mal an!'' rief er und zupfte an seinem Kleid herum.

Ich ging auf ihn zu, richtete sein herum Gefummel, zog ihn an mich und schaute ihn an.

,,Ich sehe einen attraktiven jungen Mann, den ich gerne vernaschen würde'' 

,,Dann lass uns hier bleiben und etwas anderes tun'' entgegnete er und lehnte sich nach vorne, um seine Lippen auf meine zu pressen

Ich machte jedoch einen Schritt zurück.

,,Nichts da, dass ist unser Abschluss. Danach können wir gerne darauf zurück kommen'' 

Er seufzte.

Auf dem Campus angekommen, trafen wir auf die anderen. Natürlich meckerten sie alle genauso wie Clay herum.

,,Ich kann es kaum erwarten mir dieses Teil vom Leib zu reißen'' rief Corpse.

,,Das kann ich übernehmen'' entgegnete Maddy.

Clay schaute mich an, es sollte eine Anspielung auf das, was Maddy sagte sein.

,,Erst, wenn wir zurück sind'' flüsterte ich in sein Ohr, als ich an ihm vorbei lief.

Alle saßen auf ihren Plätzen und warteten darauf, auf die Bühne aufgerufen zu werden. Es war ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass man diese Menschen hier, die im Moment noch um einen saßen vermutlich nie wieder sehen würde.

,,Clay Gordon'' wurde er aufgerufen.
Er stand auf und lief nach vorne.

Ich beobachtete jeden Schritt, jede Bewegung und jeden Atemzug, den er machte aufmerksam.

Ich sah, wie unser Dozent zu ihm etwas sagte.
Als er zurück kam, wollte ich ihn fragen, was er zu ihm gesagt hatte, doch ich wurde schon als nächstes aufgerufen.

,,George Hudson''

Ich lief ebenfalls nach vorne. Logan - unser Dozent, schüttelte meine Hand und schenkte mir ein Lächeln.

,,Gute gemacht'' sagte er.

,,Danke aber so schwer war der Kurs eigentlich nicht'' lachte ich.

,,Ich meinte Clay''
Ich hörte ruckartig auf zu lachen und starrte ihn an.

Hatte man etwa mitbekommen, dass ich der Grund für Clay's Veränderung war?

,,Danke'' entgegnete ich ihm und lief wieder zurück.

Nach dem alle aufgerufen wurden, betraten alle die große Bühne, um ein gemeinsames Bild zu schießen.
Als wir unsere Hüte nach oben warfen, schaute ich zu Clay.

,,Psst'' machte ich.

Er schaute mich an.

,,Du siehst in dem Teil wirklich wie ein Typ, der auf der Straße mit seinem Gemüseladen steht aus'' scherzte ich.

,,Erlaub dir nicht zu viel - Gogy''
Ein Grinsen konnte er sich jedoch nicht verkneifen.

Schon böse, dass ich nicht erwähnt habe, dass es das letzte Kapitel war haha.

Danke an jeden, der die Ff gelesen, gevotet und kommentiert hat. Ich schätze das sehr! <3

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Update: Tell me everything ist die neue Dnf Ff und auf meinem Profil findbar! :)














You're my weaknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt