Clay's PoV
Nach dem ich wieder aus der Wohnung verschwand, wusste ich zunächst nicht wohin.
Doch dann fiel es mir ein, der selbe Ort, an den ich damals nach der Auseinandersetzung verschwand - die Rennstrecke.Dadurch fand ich damals meine Liebe zum fahren und meinem Bike. Auf der Rennstrecke konnte ich meine Wut, die sich Jahrelang in mir aufstaute heraus lassen.
Natürlich lies ich sie auch heraus, in dem ich anfing mir jede Nacht ein neues Mädchen zu angeln. Damit wollte ich meinem Vater und mir indirekt beweisen, dass ich ein Mann war. Auch, wenn er es nie sehen oder wissen konnte.
Mein Verhalten wurde immer schlimmer und dagegen konnte niemand etwas tun.
Durch mein Verhalten, hatte ich mir irgendwann auch einen gewissen Ruf angeeignet, was der Grund war, wieso mir so gut wie jeder aus dem Weg ging und sich nicht einmal annähernd traute eine große Klappe mir gegenüber zu erweisen.Der einzige, der es von Anfang an tat, war George.
Er war für mich wie eine Herausforderung und das mochte ich. Er war jemand, der sich alles bei mir traute ohne annähernd auch nur Angst oder Reue zu zeigen.
Er wurde relativ schnell zu meiner Schwäche, als wir hier her zogen.
Er war der einzige, dem ich alles durchgehen ließ. Der einzige, bei dem ich nicht wusste, was er als nächstes tun würde. Der einzige, der mich schwach und somit Machtlos machen konnte.Aber nur, weil es so war, war er nicht vor mir sicher. Nicht vor der Art, wie ich jahrelang drauf war.
Ich drehte eine Runde auf der Rennstrecke und stieg gerade von meinem Bike ab, als ich einen Anruf erhielt.
Es war George.
,,Wo bist du?'' fragte er.
,,Auf der Rennstrecke, wieso?''
,,Ok, bin gleich da''
Er legte auf.Es wäre besser für ihn gewesen, mich jetzt erstmal in Ruhe zu lassen, da ich nicht in der Besten Verfassung oder Stimmung und somit leicht Reizbar war.
Nach einer Viertel Stunde sah ich, wie er auf mich zu kam. Ich lehnte an der Holzhütte und schaute ihn an.
,,Wieso bist du vorhin abgehauen?'' fragte er sofort.
,,Unwichtig''
,,Sieht aber nicht so aus'' sagte er.
Ich seufzte und verdrehte meine Augen.
,,Ich will nicht drüber reden, ok?''
,,Wieso nicht?''
,,Fuck George, kannst du nicht einfach deine Klappe halten und mir nicht auf die Nerven gehen?'' schrie ich ihn an.
Seine Augen weiteten sich.
,,Bitte geh einfach, bevor ich mich komplett verliere''
Er wollte etwas sagen, doch hielt inne. Er schaute mich für einen Moment noch an und ging anschließend.
Es war nicht meine Absicht ihn so zu behandeln, doch seine Neugier brachte mich dazu.
Über meine Kindheit sprach ich nicht gerne - eigentlich nie - deshalb wollte ich nicht, dass er weiter versuchen würde darauf einzugehen.Meine Kindheit erinnerte mich nur daran, wie schwach ich war.
Nach einer weiteren Viertel Stunde, fuhr jemand auf mich zu. Anhand des Bikes erkannte ich, dass es Nick war.
,,Was ist los?'' fragte er, als er auf mich zu kam.
Bei Nick war es etwas anderes, da er sowieso von allem schon wusste. Er war schließlich auch dabei.
Ich erzählte ihm, dass meine Mutter da war.
Er verstand, wie sehr mich ihr Besuch in Wahrheit belastete.Die nächsten drei Tage ging ich so gut wie jedem aus dem Weg. Ich musste mich erst einmal sammeln, um das alte Arschloch Clay Gordon wieder zu werden.
Niemand durfte sehen, dass es Sachen gab, die auch mir zu schaffen machten. Mein Ruf und mein Stolz ließen das nicht zu.George hatte ich die letzten drei Tage auch nicht gesehen. Er hatte mir ein paar mal geschrieben aber darauf ging ich nicht ein. Es war besser, dass er meine typische Arschloch Seite zu Gesicht bekam, statt die erbärmliche schwache.
Es war gerade spät am Abend.
Mir fiel auf, dass ich George tatsächlich vermisste.
Seine große Klappe, seine Berührungen und das Gefühl, was er mir anfing zu geben.Da ich Alkohol intus hatte, dachte ich nicht wirklich nach und machte mich auf dem Weg zu ihm. Ich dachte nicht einmal daran, dass Nick auch dort sein könnte.
Ich stand vor seiner Zimmertüre und klopfte daran.
Als er sie öffnete und mich erblickte, wollte er etwas sagen, doch ich schnitt ihm das Wort ab.
,,Sag nichts'' hauchte ich ihm gegen seine Lippen, während ich ihn an mich zog und küsste.
Mit meinem Fuß schloss ich hinter uns die Türe. Nick war anscheinend nicht da, sonst hätte er schon längst etwas gesagt.
Ich lief mit George in Richtung seines Bettes. Ich beugte mich über ihn und schaute ihn an. Als ich realisierte, was ich hier eigentlich tat, wandte ich mich von ihm ab und setzte mich auf die Bettkante.
Ich starrte auf den Boden.
,,Clay?'' rief er meinen Namen.
,,Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist...'' fing ich an zu murmeln. Ich bezweifelte jedoch, dass er mich verstehen konnte, so sehr wie ich nuschelte.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, da er meine Tränen, die sich bildeten nicht sehen sollte.
,,Ich bin ein Wrack George, dass war ich schon immer...''
Ich spürte seinen Blick auf mir.
Wie armselig war ich bitte, dass ich betrunken bei ihm auftauchte, erst über ihn herfallen wollte und anschließend heulend auf seinem Bett saß?War das noch wirklich ich - Clay Gordon?
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You're my weakness
FanfictionClay - der typische Draufgänger, der macht was er will. So etwas wie Mitgefühl kennt er nicht. Er interessiert sich einzig und allein für sich. Was mit seinen Mitmenschen ist, interessiert ihn nicht. Er spielt immer die harte Schale, doch in Wahrhei...