Clay's PoV
,,Hast du mit Karl über George und mich gewettet?'' fragte ich Corpse, während wir im Wohnzimmer am nächsten Tag hockten und auf der Playstation zockten.
Er zuckte mit den Schultern.
,,Ja'' antwortete er dazu.
,,Warum?''
,,Also angefangen hat es damit, dass ich gesagt habe, dass zwischen euch definitiv was läuft. Karl wollte mir nicht glauben also haben wir gewettet'' erzählte er.
Ich schüttelte leicht grinsend meinen Kopf.
,,Abgesehen davon, dass Karl euch erwischt hat, stelle ich anhand deines Grinsens fest, dass wirklich etwas zwischen euch läuft'' kam es nun von ihm.
Ich dachte nach.
Ganz unrecht hatte er nicht.Nun zuckte ich mit den Schultern.
,,Wie kommt es eigentlich dazu? Ist George dir nicht immer aus dem Weg gegangen, weil er dich nicht leiden konnte?'' fragte er nun.
Wieder hatte er nicht ganz unrecht. Es interessierte mich schon, was George dazu antrieb sich plötzlich mit mir abzugeben - plötzlich diese Nähe zu zulassen.
Klar, ich hatte mich ihm anvertraut, ihm von meiner Kindheit erzählt und ließ ihn generell ziemlich nah an mich aber das auch nur, weil er meine Schwäche war und mir etwas bedeutete.
Wie es bei ihm aber aussah, wusste ich nicht.
Ich wusste eigentlich so gut wie gar nichts über ihn. Nur, dass er eine Ex Freundin hatte und mit Nick auf dem Campus wohnte.
Ich wusste nichts über seine Vergangenheit - oder Kindheit.Normalerweise interessierte mich sowas auch nicht. Nicht einmal wirklich bei meinen Freunden aber bei ihm war es anders. Ich wollte alles über ihn wissen.
,,Noch anwesend?'' riss Corpse mich aus meinen Gedanken.
,,Ja''
Er musterte mich für einen kurzen Moment.
,,Du scheinst ihn echt ziemlich zu mögen'' sagte er.
Ich schaute ihn an und wusste nicht wirklich, was ich dazu sagen sollte.
,,Keine Sorge, wir sind alle cool damit. Wir wissen schon lange, dass du auf ihn stehst'' sagte er nun.
Etwas irritiert und ertappt starrte ich ihn an. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Nick war der erste, der mich darauf je ansprach aber anscheinend wussten sie es alle schon - hatten nur nie etwas gesagt.Ich fragte mich, ob George es auch die ganze Zeit schon wusste.
Ich hatte George seit gestern Abend nicht mehr gesehen. Dadurch, dass ich in letzter Zeit so viel Zeit mit ihm verbrach, war es schon merkwürdig ihn plötzlich nicht da zu haben.
Da wir aber noch an der Präsentation weiter arbeiten mussten und mit heute nur noch zwei Tage Zeit hatten, würde er später mit Mads noch hier her kommen.Diese Präsentation nervte ziemlich, generell dieser ganze Kurs nervte mich aber ich hatte George versprochen mich nun zusammenzureißen. Eine andere Wahl hatte ich sowieso nicht wirklich, da ich sonst aus dem Kurs fliegen würde.
Eigentlich interessierte es mich nicht wirklich aber dann wiederum schon. Wenn ich aus dem Kurs fliegen sollte, würde das bedeuten, dass ich das College verlassen müsste. Verlassen, weil mich ein anderer Kurs vermutlich nicht mehr aufnehmen würde und ich sowieso in keinen anderen gewechselt hätte.
Gegen 15 Uhr kamen Mads und George auch schon.
,,Da ist ja mein Mädchen'' rief Corpse, als Mads auf ihn zu lief, nach dem sie das Wohnzimmer betraten.
George und ich schauten etwas irritiert zu ihnen aber niemand sagte etwas.
Nun schaute ich George an, er tat es mir gleich.
Ich spürte, wie mein Herz ein kleinen Sprung machte. Ich freute mich, dass er da war.,,Wir verschwinden dann mal'' rief Corpse.
Mads war zwar gerade erst mit George gekommen aber verschwand anscheinend wieder direkt mit Corpse.
,,Dann lass uns mal anfangen'' rief George und holte sein Buch herraus.
Ich seufzte.
Während wir weiter an der Präsentation arbeiteten, dachte ich an das Gespräch mit Corpse zurück.
Ich schaute George an und musterte ihn für eine Weile.
Ich fragte mich, ob er auch Geschwister hatte. Was er für ein Verhältnis zu seinen Eltern hatte und generell, was in seinem Leben eigentlich vor ging.Noch nie in meinem Leben hatte ich mich für jemanden so interessiert, wie ich es für ihn tat.
,,Hast du eigentlich Geschwister?'' fragte ich ihn nun.
Er schaute mich etwas irritiert an. Vermutlich, weil diese Frage aus dem nichts kam.
,,Ich habe eine Schwester, sie lebt bei meinen Eltern'' antwortete er schließlich.
,,Verstehst du dich gut mit deinen Eltern?''
,,Ja. Also klar gibt es manchmal Diskussionen oder Streiterein aber das ist normal'' sagte er.
Ich wollte zur nächsten Frage ansetzen, doch er kam mir zu vor.
,,Warum willst du das alles eigentlich wissen?''
Ich zuckte mit den Schultern und starrte auf mein Buch, dass vor mir lag.
Ich kam mir ein wenig dämlich vor.,,Ich interessiere mich halt für dich...'' murmelte ich.
Warum wurde ich in seiner Gegenwart nur immer so schwach? Ich kam mir wie eine andere Person vor, wenn ich mit ihm war.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sein Buch zur Seite legte, sich aufrecht hinsetzte und mich anschaute.
,,Was möchtest du noch wissen?'' fragte er mich nun.
Ich starrte ihn an, irgendetwas löste sich in mir aus.
Dieses Gefühl bekam ich ziemlich oft bei ihm. Was es jedoch war, wusste ich nicht.So saßen wir dort, während er mir vieles über sich, alte Freunde oder seine Familie erzählte.
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You're my weakness
FanfictionClay - der typische Draufgänger, der macht was er will. So etwas wie Mitgefühl kennt er nicht. Er interessiert sich einzig und allein für sich. Was mit seinen Mitmenschen ist, interessiert ihn nicht. Er spielt immer die harte Schale, doch in Wahrhei...