- Lee Minho
Ich hätte niemals gedacht, dass ich eine Beziehung eingehen würde. Und ich hätte niemals gedacht, dass ich derjenige war, der fragte. Aber ich tat es, weil ich unbedingt mit diesem Jungen zusammen sein wollte. Han Jisung, der Junge der mir schon seit einer Woche den Kopf verdrehte. Ich wollte Jisung glücklich sehen und als er mich so anlächelte, ich wurde schwach. Wirklich. Er hatte so ein bezauberndes Lächeln, das wollte ich jeden Tag sehen.
Mir ist klargeworden, dass ich meine Gefühle nicht verstecken musste, dass es Menschen gab, die meine Entscheidung akzeptieren würden. Als Jisung sagte, er würde meine Entscheidung akzeptieren und warten bis ich dazu bereit wäre, war ich wirklich erleichtert. Ich hätte nicht gedacht, dass Jisung das akzeptieren würde. Ich dachte nicht schlecht von Jisung, immerhin mochte ich ihn sehr, aber in dem Punkt, hätten es viele Menschen nicht einfach so hingenommen, aber Jisung tat es. Das machte mich glücklich.
Eine Weile blieb Jisung auf meinem Schoß sitzen, wir umarmten uns oder küssten uns. Es war schön mit Jisung so zu verweilen. Keiner von uns sagte ein Wort, aber es war keinesfalls unangenehm. Doch wir wurden unterbrochen, als Dahyun an die Tür klopfte, da sie gerade Dienst hatte. Jisung kletterte schnell von meinem Schoß runter und ging zur Tür, wo Dahyun mit dem Haustelefon stand.
,,Ist Minho bei dir?" fragte sie Jisung worauf dieser ein wenig zur Seite ging, damit Dahyun mich sah. Als sie mich entdeckte hielt sie mir das Telefon entgegen.
,,Ist deine Mutter." meinte sie und genervt nahm ich ihr das Telefon aus der Hand worauf Dahyun ging. Jisung wollte auch aus seinem Eigenen Zimmer verschwinden, doch ich hielt ihn auf. Ich brauchte jemanden der dabei war, um mich zu beruhigen bevor ich komplett ausrastete.
,,Was?" sichtlich genervt sprach ich mit meiner Mutter, denn ehrlich gesagt hatte ich keine Lust auf sie. Warum auch wenn sie mich all die Jahre so behandelt hatte? Ich wusste sie tat es nicht von sich aus, ich wusste das mein Vater sie dazu zwang, aber auch noch nicht lange. Alles was meine Mutter mir angetan hatte, klang eher nach meinem Vater und es hatte wirklich eine Weile gedauert, um das herauszufinden. Das meine Mutter nur blind vor Liebe war.
,,Ich wollte mich entschuldigen. Mir ist klar geworden dass ich dich nicht hätte so unter Druck setzen sollen. Und das du Schwul bist, ist für mich auch okay. Ich war nie Homophob Minho. Dein Vater hat mich zu alldem gezwungen und da ich ihn auch nicht verlieren wollte, habe ich so gehandelt. Ich weiß das es falsch war. Du musst mir auch nicht verzeihen wenn du das nicht willst. Ich habe dich mental kaputt gemacht und ich weiß das du mir das für immer vorwerfen wirst. Habe ich auch verdient. Ich habe komplett aus den Augen verloren das du mein Sohn bist, mein einziger Sohn und das nur weil ich so verliebt in deinen Vater war. Und das noch nach all den Jahren. Ich hätte auf dich achten müssen und du musst mir nicht verzeihen. Ich kann es verstehen. Ich wollte nur das du weißt, dass ich es bereue dich so behandelt zu haben und das du auch wieder nach Hause kommen kannst, wenn du das möchtest. Dein Vater wohnt hier nicht mehr. Den Vertrag mit deiner Tanzschule habe ich erneuert, du kannst ab nächste Woche wieder dahin. Ich weiß nicht wie ich dir sonst zeigen kann, wie leid es mir tut." Ich brach in Tränen aus. Das meine Mutter sich bei mir entschuldigt, hätte ich niemals erwartet. Ich war nie wirklich böse auf meine Mutter gewesen, gerade da ich wusste, das mein Vater sie zu diesen Dingen gezwungen hatte. Ich wusste auch das mein Vater eigentlich nie Kinder haben wollte und deswegen so einen Hass auf mich geschoben hatte. Jisung reagierte schnell, kuschelte sich an mich und strich mir beruhigend über den Rücken, was mich wirklich beruhigte. Ich war wirklich froh, dass er bei mir war.
,,Ich weiß das Papa dich gezwungen hat. Ich war dir auch nie wirklich böse. Ich will erst nach Hause kommen, wenn Papa wirklich weg ist. Hat er dir was angetan?" fragte ich meine Mutter, denn irgendwas musste ja der Auslöser gewesen sein, dass sie sich traute, sich bei mir zu entschuldigen und das sie sich von meinem Vater trennte, obwohl sie blind vor Liebe war.
,,Dein Vater hatte nach deinem Auszug keinen mehr an dem er seine Wut auslassen konnte, also hat er es bei mir getan. Am Anfang war es aushaltbar, aber das letzte mal wo er so wütend war, wollte er mich umbringen, also bin ich zu einer Freundin. Die Polizei sucht schon nach ihm. Er wird für alles bezahlen, was er dir vor allem angetan hat." antwortete sie auf meine Frage und ich versuchte mich weiter zu beruhigen. Ich würde wieder nach Hause wollen, denn ich wollte nie wirklich hier hin, aber ich wollte erst, das mein Vater hinter Gitter landete und keine Bedrohung mehr für uns darstellte. Ich wollte nicht wieder in den gleichen Schlamassel landen, in dem ich all die Jahre gesteckt hatte. Es hatte mich wirklich mental zerstört und ich war irgendwie froh, dass meine Mutter das eingesehen hatte.
,,Kann ich erst mit den Erziehern darüber sprechen? Also das mit dem nach Hause gehen? Ich würde auch erst wieder nach Hause kommen, wenn Papa hinter Gitter sitzt. Ich will diesen Mann nie wieder sehen."
,,Natürlich kannst du das. Gib mir dann Bescheid, was sie sagen. Ich weiß, ich kann das alles nicht wieder gut machen. Ich würde das gerne, aber du musst mir sagen wie." meine Mutter weinte, sie wollte so sehr das ich ihr verzieh, aber das hatte ich längst. Natürlich war sie mit schuld an der ganzen Sache, aber sie hatte es eingesehen und ich fand es gut, das sie es tat.
,,Ich kann es dir nicht sagen. Ich könnte die Erzieher fragen, ob wir das nochmal persönlich klären könnten, aber ich würde gerne jemanden mitnehmen. Jemand der mir sehr wichtig ist. Wenn das okay ist."
,,Natürlich darfst du das. Ist die Person zufällig dein Freund von dem ich nichts weiß?" fragte sie und ich lächelte, sah Jisung kurz an, der mir aufmunternd zulächelte.
,,Ja, aber kannst du das für dich behalten? Die Wohngruppe darf davon nichts wissen." ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, obwohl es nichts brachte, da ich gerade wie ein Wasserfall Tränen vergoss. Ich versuchte mich ein wenig vor meiner Mutter zusammenzureißen, damit sie sich keine Sorgen machen musste. Ich wusste meiner Mutter fiel es schwer sich bei mir zu entschuldigen, oder generell mit mir zu sprechen denn durch meinen Vater durfte sie kaum mit mir sprechen, es sei denn es ging um meine Schulischen Leistungen.
,,Ich sag es niemanden. Mach dir keine Sorgen. Rede erstmal mit den Erziehern und dann reden wir nochmal, Ja? Ich muss leider los zu einem Termin, aber ich wollte das vorher nochmal loswerden. Du bist mir nicht egal Minho. Das warst du nie. Auch wenn ich so tun musste. Du bist immerhin mein Sohn und ich liebe dich über alles. Ich wollte einfach das du das weißt, ich hätte früher mit dir abhauen sollen. Weg von deinem Vater." meinte sie und ich hörte wie sie schniefte. Sie weinte noch immer, aber ich konnte es ihr nicht verübeln. Immerhin hatte sie so getan als wäre ihr ihr eigener Sohn egal.
,,Danke Mama. Ich hoffe wir können uns die nächsten Tage treffen und das persönlich klären."
,,Das hoffe ich auch." sagte sie und wir verabschiedeten uns, ehe ich auflegte. Nachdem ich das Telefon an die Seite gelegt hatte, brach der Damm und ich weinte noch mehr als zuvor. Jisung zog mich direkt richtig in seine Arme, aber sagte nichts. Ich genoss seine Nähe gerade wirklich sehr, denn sie beruhigte mich ein wenig. Das Jisung an meiner Seite war, während ich dieses Telefonat geführt hatte, hatte mir wirklich sehr geholfen. Vielleicht konnte ich Jisung meine Vergangenheit doch anvertrauen. Es war nicht so dass ich Jisung nicht vertraute, doch diese Sache, das konnte ich ihm nicht anvertrauen. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Angst es ihm zu erzählen, weil viele Leute ihre Probleme immer als schlimmer bezeichneten. Ich kannte viele Leute die das taten. Um ihre Probleme batteln. Das war so unnötig, denn jeder empfindet seine Probleme als schlimm. Andere fanden schon die unnötigsten Probleme schlimm, während andere Probleme hatten, die noch schlimmer waren. Aber jeder empfand es eben anders und das war auch okay. Ich wollte mich nicht mit anderen vergleichen. Vielleicht dachte ich einfach nur, Jisung war auch so eine Art Mensch der Probleme anderer mit seinen verglich. Aber ich wusste mittlerweile das Jisung nicht so ein Mensch war und ich war wirklich glücklich, ihn jetzt richtig an meiner Seite zu haben.
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𝑻𝒓𝒖𝒔𝒕 𝒎𝒆 𝑩𝒂𝒃𝒚 // 𝒎𝒊𝒏𝒔𝒖𝒏𝒈 ✓
FanfictionEine unerlaubte Liebe zwischen zwei Jungen, die unter einem Dach lebten. Er vertraute ihm, erzählte ihm alles was ihn bedrückte. Doch von ihm kam nichts. Lee Minho fiel es schwer sich anderen Menschen anzuvertrauen. -german fanfiction- +++ -minsung...